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Comic-Besprechung - Lucifer - Mein Wille geschehe 2

Geschichten:
Lucifer - Mein Wille geschehe 2 (Lucifer 7-12)
Autor: Holly Black, Zeichner / Inker: Lee Garbett, Colorist: Antonio Fabela, Veronica Gandini


Story:
Lucifer konnte zwar mit Hilfe des gefallenen Engels Gabriel beweisen, dass er nicht der Mörder Gottes ist, aber Ruhe ist ihm dennoch nicht vergönnt. Zum einen hat er sich mächtige Feinde geschaffen, die nun Intrigen gegen ihn spinnen und zum anderen ist der Thron im Himmel leer. Alles droht im Chaos unterzugehen.


Meinung:
Die aktuelle Serie um den Höllenfürsten kann den Leser schon etwas verwirren. Zum einen nimmt sie nämlich Bezug auf die Geschehnisse aus der genialen Serie Sandman von Neil Gaiman und dann wieder auf die darauf aufbauende Soloserie Luzifer welche Mike Carey geschrieben hatte. Also ist dieses schon die zweite Soloserie des Dämonenfürsten, wobei kein Neuanfang geschaffen worden war. Dass jetzt noch eine TV-Serie dazu kommt kann einen noch mehr verwirren. Diese baut wiederum auf der vorliegenden Comicreihe auf, legt aber den Schwerpunkt auf die Krimiaspekte.

Doch was ist nun eigentlich der Schwerpunkt dieser Serie? Im ersten Band musste Lucifer seinen Namen reinwaschen und den wahren Mörder Gottes finden. Eine Prämisse übrigens, die nur schwer zu verdauen ist. Die Lösung war überraschend und machte auch deutlich wie komplex der Charakter des Titelhelden ist. Doch ist er es wirklich? Das fragt man sich bei der Lektüre so manches Mal. Ist er so komplex und vielschichtig, dass man seine Handlungen und seine Motivationen schwer ausmachen kann? Oder weiß man schlicht nichts mit ihm anzufangen und es wird die Tiefe nur vorgegaukelt? Das wäre auch sehr geschickt gemacht, denn dann würde der Held als reine Projektionsfläche gelten. Was wieder eine Figur spannend machen kann und der Teufel war schließlich immer schon die Verkörperung, also auch die Projektionsfläche, für alle Sünden. Doch kann man nicht behaupten, dass der hier auftretende Teufel wirklich böse ist. Sicher, er hat keine heldenhaften Tugenden, aber er ist doch nicht auf das Böse an sich aus. Worauf aber wirklich, bleibt unklar, denn auch seinen eigenen Vorteil hat er nicht immer im Blick. Diese Unentschiedenheit macht einen Mangel des Bandes aus, der einen zunehmend verwirrt.

Auch die größte Macht schützt übrigens nicht vor Intrigen. Da hier nicht nur neue geschmiedet werden, sondern Handlungsaspekte des ersten Teils aufgegriffen werden, empfiehlt es sich, unmittelbar vorher noch einmal den ersten Band zu lesen. Aber trotz einiger Mängel in den Charakterisierungen und damit die Verhinderung größerer Empathie des Lesers gegenüber den Figuren ist die Story durchaus spannend. Schließlich fallen hier Engel und Götter entstehen. Teufel sterben und jeder will irgendwas, was dem Leser aber teilweise schleierhaft beliebt. Theologische Diskussionen würden sich da schon fast aufdrängen, aber es überwiegt der reine Fantasyaspekt und die Implikationen welche sich aus der Geschichte ergeben werden tunlichst vermieden, obwohl hier schöne Steilvorlagen gegeben werden. Man fragt sich immer wieder, wie es ausgefallen wäre wenn Neil Gaiman oder böse Zweifler wie Garth Ennis das geschrieben hätten.

Die Zeichnungen passen dabei gut zu dem Inhalt. Sie sind reduziert und ohne Schnörkel, besitzen einige wunderbare Ideen. Sind aber auch wieder zu zaghaft, indem sie auf Details und auf ein ausgefeiltes Tableau verzichten. Insofern ergänzen sich Text und Bild hervorragend. Es ist interessant, ohne Zweifel, aber es bleibt noch Luft nach oben.


Fazit:
Interessant, aber es bleibt noch viel Luft nach oben. Steilvorlagen werden nicht genutzt, um Implikationen zu nutzen und die Story ist zunehmend verwirrend.


Lucifer - Mein Wille geschehe 2  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lucifer - Mein Wille geschehe 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3741601179

ISBN 13:
978-3741601170

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessante Einzelheiten
  • spannende Aspekte
Negativ aufgefallen
  • Motivationen unklar
  • theologische Implikationen werden nicht genutzt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 20.07.2017
Kategorie: Hefte
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