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Comic-Besprechung - Geschichten aus dem The Goon Universum

Geschichten:
Geschichten aus dem The Goon Universum 2
(Jene, die uns aufgezogen haben, trauern, Durst nach Whiskey und Blut, Gelegenheit zur Rache, Es war die Hölle)
Autor / Zeichner: Eric Powell, Colorist: Eric Powell, Dave Stewart, Bill Farmer


Story:
Während der Goon an seine Tante und ihr Leben zurückdenkt, schreitet eine Frau durch die Tür seiner Bar welche schon bald sein Schicksal verändern wird. Schließlich hatte der Monsterjäger nie daran geglaubt, sich wieder verlieben zu können. Doch kann er diese Ablenkung gebrauchen, wenn mächtige Zauberer die Stadt erobern wollen und Goons Freunde und Unterstützer auf verlorenem Posten stehen?


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Mit dem zweiten ziegelsteindicken Band liegt der vorerst letzte mit den Abenteuern von dem Goon vor. Das betrifft leider nicht nur das Format an sich, sondern die ganze Serie. Hier ist also Ende. Nicht nur bei dem deutschen Verlag Cross Cult, sondern man muss als Fan einfach abwarten, ob die Serie irgendwann weiter geführt werden wird. So gibt es also weitere Unsicherheiten was die Zukunft für Goon betrifft. Schließlich ist auch die Verfilmung schon lange in der Planung, kommt aber bislang nicht zur Realisierung.

Allerdings war schon zu vermuten, dass die Serie schon bald beendet wird. Allein schon der Formatwechsel zu den limitierten, schweren und recht teuren Sammelbänden impliziert, dass diese nur für die Die-Hard-Fans gemacht sind, da es sich ansonsten verlegerisch wohl nicht lohnt, die Reihe fortzuführen. Zwar ist The Goon eine wahre Freude, aber mit der Mischung aus Pulpanteilen, Monstern, gewolltem Trash, teilweise infantilem Humor und seiner doch recht wilden Mixtur die sich mit gängigen dramaturgischen Regeln nicht lange aufhält, doch recht speziell geraten. Anfangs wurden lose Abenteuer erzählt in denen sich der Schöpfer, Zeichner und Autor Eric Powell einfach nur austobte. Im Laufe der Zeit, die Serie war erfolgreicher als man vermuten konnte, wurden einige dürftige übergreifende Handlungsbögen entwickelt und es war zwingend erforderlich, dass der Held ein bisschen mehr Tiefe bekommt. Vor allem in diesem dicken Abschlussband wird das sehr deutlich.

Am Ende hat sich der Status Quo ordentlich geändert und nichts ist mehr so wie vorher. Es rüsten sich die Zauberer zum Kampf, um die Stadt zu erobern und verbünden sich mit den noch lebenden Feinden von Goon, der auf zunehmend verlorenem Posten steht. Aber nicht nur sein Status in der Stadt als Verbrecherkönig und als Monsterbekämpfer wird in Frage gestellt, sondern er wird persönlich in die Mangel genommen und seine Psyche empfindlich getroffen, was auch alte Wunden wieder aufreißt.
Bislang war Goon ja eher eine tumbe Projektionsfläche. Gehässig formuliert richtete er sich an Pubertierende, die sich an Stelle dieser Gestalt träumen konnten. Zwar ist der Held kein Adonis aber stark und muskulös mit einem Schlag bei den Frauen. Sowohl wortwörtlich als auch symbolisch. Ein starker Mann der aber loyal ist und geachtet wird, obwohl er alle Attribute eines Außenseiters aufweist. Insofern ist er ein Typ an dessen Stelle sich einige Leser wohl sehen wollen und können (den meisten aber bot er einfach erstklassig trashige Unterhaltung). Erst später, vor allem in dem Band Chinatown, Teil 7 auf Deutsch, bekam Goon mehr Tiefe.

So ist es in einem der schönsten hier vorliegenden Kapitel sehr bezeichnend, dass Goon die Geschichte Die Insel des Dr. Moreau liest, die hier als kleiner Comic im Comic adaptiert wird und sich wohl selber in der Erzählung wieder erkennt, indem die Gefahr droht, zum Tier zu werden und sich die Frage stellt wo eigentlich der Instinkt  aufhört oder beginnt und was die tierischen Anteile im Menschen sind. Goon erkennt, dass er reifen muss und entschließt sich am Ende zu einem unerwarteten Schritt.

Trotz aller Dramatik, die Wunden der Vergangenheit, Liebeskummer, Verlust von Freunden und Verwandten, muss man auf den typischen schrägen Humor nicht verzichten. Vor allem ein unappetitlicher Running Gag sorgt für Erheiterung da er vollkommen abstrus ist und immer wieder unerwartet auftritt. So ist es auch mutig das ein komplettes Kapitel einfach nur in Spanisch gehalten ist und dabei die ominösen mexikanischen Monstertrashfilme munter zitiert. Natürlich muss man auch auf Action nicht verzichten und so gibt es einige der typischen Schlägereien mit Monstern aber auch einige recht blutige Exzesse.

Zeichnerisch gesehen ist Powell hier auf der Höhe und wenn man den ersten Band mit diesem vergleicht sind die Unterschiede schon enorm geworden. Er wurde besser und besser und konnte zuletzt ein wunderbares Noir-Feeling herstellen und wirkt hier stellenweise richtig elegant. Am Aussehen der Figuren hat sich zwar nichts geändert, aber der Strich ist sicherer und flüssiger geworden. So kann man nur hoffen, dass es irgendwann ein Wiedersehen geben wird, denn das Finale setzt noch einmal einen richtigen Glanzpunkt. Good-Bye, Goon.



Fazit:
Zum Finale gibt es noch einmal einen wilden Ritt der alles aufbietet was die Serie so reizvoll macht und dreht seinen Helden durch den Wolf. So fällt der Abschied noch schwerer. Zugreifen, so lange es noch geht.

Geschichten aus dem The Goon Universum - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Geschichten aus dem The Goon Universum

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 50

ISBN 10:
386425986X

ISBN 13:
978-3864259869

400 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • wilde Mixtur
  • Held bekommt mehr Tiefe
  • Änderung des Status Quo
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(2 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 21.03.2017
Kategorie: The Goon
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