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Comic-Besprechung - Tomboy

Geschichten:
Tomboy (Corps Et Ame)
Autor: Walter Hill, Matz, Zeichnungen: Jef, Übersetzung: Resel Rebiersch

Story:

Frank Kitchen ist einer der besten seiner Branche. Ein sehr guter Profikiller, der seine Arbeit zur Zufriedenheit seiner Auftragsgeber erfüllt. Bis er eines Tages in eine Falle gerät, anderen Ende er vom Mann zur Frau umoperiert wird.



Meinung:

"Tomboy" ist im Englischen die Bezeichnung für ein Mädchen, dass Dinge macht, die normalerweise Jungs machen. Es ist eine feste Charakteristika in vielen Geschichten. Und in diesem Fall der Name des Albums von Walter Hill, Matz und Jef. Alle Drei haben schon mal zusammen am Album "Querschläger" gearbeitet.

Es gibt keinen besseren Auftragskiller als Frank Kitchen. Er ist der beste. Doch dann gerät er in eine Falle und wird zu einer Frau um operiert. Denn eine Chirurgin will auf diese Weise Rache an ihm nehmen, da er einst ihren Bruder umgebracht hat. Doch ob sie damit überhaupt ihr Ziel erreicht?

Die Grundidee von "Tomboy" hat durchaus etwas. Es geht um Rache und was alles für sie getan wird. Und was für Auswirkungen eine solche Metamorphose auf den Charakter eines Menschen hat.

Das Ergebnis ist ein brutaler Thriller, der seine spannenden Momente hat. Insbesondere die Shootouts werden sehr gut dargestellt, die Actionszenen. Und da die Story im kriminellen Milieu spielt, geht es hier teilweise kräftig zur Sache.

Frank ist der Hauptcharakter. Ein Auftragskiller, der nicht zu lange an einem Ort bleibt und immer eine Kugel in Reserve hat. Jemand, der das Leben in vollen Zügen genießt, da er weiß, dass es jeden Moment vorbei ist. Und dann ändert sich sein Leben von einem Moment zum anderen, als er als Mann angeschossen und bewusstlos wird und als Frau wieder aufwacht.

Und ab dieser Szene hätte dann das Album die Gelegenheit gehabt, eine Story zu erzählen, die sich mit den Geschlechterrollen beschäftigt hätte. Die genau den Unterschied herausarbeitet, wie Männer und Frauen mit dem blutigen Handwerk eines Auftragskillers umgehen. Oder unterstreicht, dass eine solche Geschlechterumwandlung für die Persönlichkeit der entsprechenden Figur heftige Konsequenzen hat.

All das findet in "Tomboy" nicht statt. Stattdessen akzeptiert Frank seinen neuen Körper nach einigen Zögern ohne Probleme. Schwierigkeiten, wie zum Beispiel das Laufen mit hochhackigen Schuhen, werden quasi nebenbei abgehandelt, damit die Story weiterlaufen kann. Wodurch viel Potential verloren geht.

Allgemein muss man auch bemängeln, dass die Verwandlung so problemlos passiert. Sie geschieht einfach mit einem Fingerschnippsen, ohne das genau darauf eingegangen wird, was exakt geschehen ist. Ob es Konsequenzen gibt, Narben oder Ähnliches. Das ist etwas, was einen interessierten Leser einfach nur frustriert.

Immerhin kann die Optik des Albums überzeugen. Vor allem die Tatsache, wie der Künstler Jef die Soundeffekte mit in seine Grafiken einbaut, gefällt. Sie sind Teil der Umgebung, tauchen exakt in dem Umfeld auf, wo sie auch auftauchen sollen. Und werden nicht besonders hervorgehoben, wodurch sie erst recht auffallen. Auch ist der Comic wie ein Film aufgebaut, was Jef besonders gut zeichnet.

Am Ende ist dieses Album ein "Ganz Nett".



Fazit:

Man hätte aus dem interessanten Grundprinzip von Walter Hill, Matz und Jefs "Tomboy" einiges machen können. Stattdessen ist es nur ein netter Actionthriller, der aber nicht überzeugen kann. Weder wird sich mit der Rolle von Geschlechtern beschäftigt, noch wird die Verwandlung des Protagonisten näher und logisch erklärt. Schade.



Tomboy - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tomboy

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 24,80

ISBN 13:
978-3-95839-414-8

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Netter Actionthriller
Negativ aufgefallen
  • Verschenktes Potential
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Rezension vom: 16.03.2017
Kategorie: One Shots
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