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Comic-Besprechung - Poison Ivy 1: Kreislauf von Leben und Tod

Geschichten:
Poison Ivy 1: Kreislauf von Leben und Tod (Poison Ivy: Cycle of Life and Death 1-6)
Autor: Amy Chu, Zeichner: Alejandro Barrionuevo, Julio Ferreira, Clay Mann, Cliff Richards, Robson Rocha, Stephen Jorge Segovia, Ethan Van Sciver, Inker: Sandu Florea, Jonathan Glapion, Scott Hanna, Jay Leisten, Seth Mann, Cliff Richards, Arthur Edward Thibert, Ethan Van Sciver, Dexter Vines, Colorist: Ulises Arreola


Story:
Dr. Pamela Isley, alias Poison Ivy, sieht eine Chance zur Rehabilitation, als sie einen Job im Botanischen Garten von Gotham erhält, in dem sie ihre Forschungen zur genetischen Züchtung weiterführen kann. Diese führen dazu, dass sie Hybride aus Pflanzen und Menschen herstellt. Als wäre die Doppelbelastung als Mutter und als Forscherin noch nicht genug, wird der Botanische Garten zum Schauplatz bizarrer Morde, die Ivys Tarnung gefährden.

Meinung:
Poison Ivy gehört zu den ältesten Gegnern von Batman, auch wenn man angesichts einer Lady das Alter nie erwähnen darf. Dabei ist ihre Eigenart ja schon etwas skurril, wenn sie Pflanzen  beherrscht, aber vor allem Gifte dazu nutzte, um ihre Verbrechen zu begehen. Doch Poison Ivy berührte einen Nerv der Leserschaft und gehört seit Jahrzehnten zum Stammpersonal. Ähnlich wie Catwoman machte sie aber eine deutliche Entwicklung durch. Von der verführerischen Femme Fatale der frühen Auftritte bis zu der Sirene welche der Pflanzenwelt befiehlt, war sie ab und an nicht nur gefährlich und schön, oder schön gefährlich, sondern stand ab und an sogar auf der Seite des Dunklen Ritters und wurde zunehmend zu einer Antiheldin.

Die sexy Schurkin war fortan nicht nur Gegenspielerin von Batman die ab und an mal auftrat, aber in den großen und dramatischen Storylines eher Gastauftritte hatte als im Zentrum zu stehen, sondern die Freundin von Harley Quinn, wobei sie eher als Regulativ für den Wahnsinn diente. Aber noch mehr als Antiheldin der Gotham City Sirens. Es kam nur noch selten vor, das Poison Ivy wirklich im Mittelpunkt stand. So ist man dankbar darum, und auch etwas überrascht, dass sie nun eine eigene kleine Mini-Serie bekommen hat, worin sie die Heldin ist.

Hier endlich bekommt man ein Psychogramm der Dr. Pamela Isley. Ivy war immer schon verführerisch und brachte die Männer nicht nur auf den Comicseiten um den gesunden Verstand. In der Frühzeit war ihr Kostüm zwar eher lächerlich, aber das ist zugunsten einiger neckisch platzierten Ranken und Blätter abgelöst worden. Hier etwa ist sie sehr erotisch dargestellt ohne platt zu wirken. Dieses hat mit dem Charakter zu tun. Zur Freude der männlichen Leser braucht die Heldin als halbe Pflanze ja viel Sonne und so muss recht viel ihrer Körperpartien dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Aber es gelingt doch, die Erotik teilweise unschuldig wirken zu lassen. Wie sollte bei Poison Ivy die Erotik unschuldig sein, fragen sich jetzt viele Leser. Es besteht eine gelungene Gratwanderung das es ihr durchaus bewusst ist wie attraktiv sie ist, da sie ihre Reize zu Manipulationszwecken einzusetzen weiß. Aber es ist ihr dennoch egal und die Avancen der Männer, wenn sie ihr nicht dienlich sind, sind ihr eher lästig. Dadurch wirkt sie zunehmend unschuldig. Aber nicht wie ein naives Dummchen, sondern wie eine starke selbstbewusste Frau die um sich und ihren Körper weiß und sich nimmt was sie will. Diese Charakterisierung welche auch durch die Zeichnungen verdeutlicht werden, ergibt eine bezaubernde Mischung und die Grundlage für ein gutes Psychogramm was hier auch im Vordergrund steht. Die Story an sich ist ein guter solider Krimi, der mit den Eigenheiten einer Soziopathin verknüpft wird. Poison Ivy kann nicht gut mit anderen Menschen umgehen. So nimmt sie eine berufliche Stelle nur an, da sie dabei ihre Forschungen betreiben kann und sieht langsam von einer kriminellen Laufbahn ab. Bis sie in ein Verbrechen hineingezogen wird. Sie kümmert sich nicht um die Opfer, sondern empfindet es eher als lästig, dass sie in ihrer Arbeit gestört wird. Poison Ivy mangelt es an Empathie und ist nicht in der Lage, sich in andere Menschen hinein zu fühlen und betrachtet sie eher wie eine merkwürdige Blattlaus auf den Blättern ihrer Lieblingspflanze. Nun aber zieht sie sich Kinder heran und ist mit deren Erziehung konfrontiert, was sie sichtlich überfordert und frustriert. Alles in allem ergibt das nicht nur eine spannende und interessante Story, sondern auf einer symbolischen Ebene wird hier auch die Vereinbarkeit von Job und Familie behandelt und wie eine Alleinerziehende damit klar kommen.

Insgesamt liegt hier also eine wirklich positive Überraschung vor die mehr Substanz besitzt als man im Vorfeld vermuten konnte.


Fazit:
Eine wirklich positive Überraschung. Spannung, Action und Witz werden mit feministischen Themen angereichert und liefern zugleich ein stimmiges Psychogramm der Schurkin und Anti-Heldin.


Poison Ivy 1: Kreislauf von Leben und Tod - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Poison Ivy 1: Kreislauf von Leben und Tod

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3741600229

ISBN 13:
978-3741600227

136 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gelungenes Psychogramm
  • feministische Themen
  • Krimihandlung mit Erotik und Witz
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 14.03.2017
Kategorie: Hefte
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