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Comic-Besprechung - Tarzan - Die kompletten Russ Manning Strips 2: 1968-1969

Geschichten:
Tarzan: Die kompletten Russ Manning Strips 2: 1968- 1969
Autor / Zeichner / Colorist: Russ Manning


Story:
Nachdem es Tarzan in den unterirdischen Kristallgängen mit unheimlichen Kannibalen zu tun bekommen hatte, freut er sich, nach Hause zu seiner Familie gehen zu können. Doch diese ist in der Gewalt eines selbsternannten Generals der Tarzan und Jane des Kolonialismus und der Sklaverei anklagt.

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Schon die erste Sammlung der Tarzan Strips von dem Zeichner Russ Manning bezauberte mit dem eleganten und gleichzeitig kraftvollen Strich. Zudem ist die Reihe vom Bocola Verlag gewohnt schön gestaltet und restauriert worden. Nur ist das Format diesmal nicht im Hochformat wie etwa in den Tarzan-Sammlungen von Hal Foster, sondern im Querformat was aber der damaligen Erscheinungsweise in den amerikanischen Zeitungen entsprach. Das Vorwort ist recht gelungen, bietet aber im Vergleich zu denjenigen im ersten Band wenig neue Erkenntnisse.

Aber das kann man ja überspringen und sich direkt in das Abenteuer begeben. Zum Glück wird hier nicht mehr Jane am Fließband entführt. Sie gerät zwar in die Gewalt der Schurken, aber das hat weniger persönliche, auch erotische, Motive, sondern interessanterweise politische. Nun merkt man der Serie an, dass sie in den 1960ern entstanden ist, da auf einmal eine politische und soziale Dimension eingenommen wird. Es ist faszinierend, wenn hier ein Rebell eingeführt wird, der den Schwarzen die Zivilisation bringen will und Tarzan mitsamt Frau als Kolonialist anklagt und ihm einen Prozess machen will. Die Motive des Schurken sind zumindest zu Beginn durch einen sozialen Antrieb beherrscht. Es wäre schön gewesen, wenn man eine Diskussion zwischen dem selbsternannten General und Tarzan gelesen hätte und sich die Ansichten in einem Streitgespräch erodieren. Das hätte auch eine Stellungnahme zu den Sozialrevolutionären der damaligen Zeit bedeutet und den politischen Schauprozessen. Hier atmet man nämlich auch den Geist des Kalten Krieges, wenn der Revolutionär angeblich nur das Beste will, dann aber die einheimische Bevölkerung unterdrückt, da sie seinen Vorstellungen nicht entsprechen wollen und schließlich einen Schauprozess abhält. Dieser Prozess, die Argumentation und die Gegenüberstellung der politischen Implikationen entfallen aber leider. Sie werden der Dynamik und der Action geopfert. Was auch verständlich ist, denn die damaligen Zeitungsleser wollten schließlich unterhalten werden und nicht eine politische Debatte von der sie vielleicht einige Seiten vorher gelesen haben, in dem Strip wiederholt wissen. Hier ist der Zeitgeist also deutlicher zu spüren, wenngleich etwas mutlos präsentiert.

Aber an einem Mangel an Action und Spannung kann man sich wahrlich nicht beklagen, denn die Handlungsbögen werden miteinander verknüpft und es wird immerhin deutlicher gemacht das die vielen Entführungen der Frauen des Helden, sei es nun Tarzan oder Prinz Eisenherz, erotisch motiviert sind. So wollen hier die Vogelmenschen vor allem Jane vög--, Verzeihung: als eine Art Leihmutter nehmen, da es keine weiblichen Vogelmenschen gibt. Aber so freizügig ist Tarzan nicht, erweist sich aber durchaus als Gentleman, wenn er seine Gegner hier fair behandelt.

Die abgedruckten Sonntagsseiten erzählen die Fortsetzung zum ersten Band und sind teilweise sehr spannend und gerade hier beherrscht die Action alles und es kann auch gerne wieder fantastisch werden. Aber immer wieder gibt es überraschende Wendungen und Ereignisse, weshalb man auch künftig der Serie nur allzu gerne folgen wird.


Fazit:
Neben der Action und den phantastischen Elementen merkt man nun auch deutlicher den Zeitgeist der 1960er in dem die Erotik offener thematisiert und auch ein Sozialrebell als Gegner eingeführt wird. Faszinierend.


Tarzan - Die kompletten Russ Manning Strips 2: 1968-1969 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tarzan - Die kompletten Russ Manning Strips 2: 1968-1969

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Bocola

Preis:
€ 22,90

ISBN 10:
3939625728

ISBN 13:
978-3939625728

152 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action und phantastische Elemente
  • erotische Komponenten deutlicher gemacht
  • Sozialrebell als Gegner
Negativ aufgefallen
  • manches noch zu mutlos
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 13.02.2017
Kategorie: Alben
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