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Comic-Besprechung - Die schwarzen Moore

Geschichten:
Text und Zeichnungen: Christophe Bec
Farben: Christophe Bec / Bertrand Denoulet


Story:
Antoine ist Naturfotograph. Sein bevorzugtes Jagdrevier ist das Hochmoor von Aubrac. Bei einer seiner Touren verläuft er sich und irrt im Dunkeln umher, bis er an das Haus von Baptist kommt. Dieser gewährt ihm einen Schlafplatz für die Nacht. Aber irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Baptist ist aufgewühlt und seine schöne Tochter Melody, die ebenfalls dort wohnt, sucht die Nähe zu Antoine. In der Nacht wird sie seine Geliebte. Erst am nächsten Morgen erfährt Antoine die ganze Geschichte, die von Eifersucht, Begierde, Verlangen und Rachsucht handelt.


Meinung:
Mit „Die schwarzen Moore“ hat Bec endlich mal wieder selber zum Zeichenstift gegriffen. Im Interview mit dem Magazin „Zack“ äußerte er sich bereits vor zwei Jahren zu dem Comic: „Im Moment fange ich wieder an zu zeichnen und ich bin dabei einen One-Shot für die Editions Glenat zu beenden mit dem Titel „Die schwarzen Moore“, was ich auch geschrieben habe. Es wird mein persönliches kleines Meisterwerk, ich habe vier Jahre daran gearbeitet“.
Ob es sich bei dem Band um ein Meisterwerk des produktiven Szenaristen handelt, sei in Frage gestellt. Aber es handelt sich in jedem Fall um einen spannenden und gelungenen Band.
Wie bei Bec nicht ganz unüblich, bedient sich der Franzose bei ganz unterschiedlichen Motiven aus der Weltliteratur. Beispielsweise erinnert die Grundsituation an die Erzählung „Die Familie des Wurdalak“ – oder wie sie auch heißt „Die Familie des Vampirs“ – von Tolstoi. Hier wie dort wird ein verirrter Reisender in einem Haus aufgenommen, dessen Bewohner ein schreckliches Geheimnis hüten. In beiden Geschichten streift etwas Unheimliches um das Haus und in beiden Fällen verliebt sich der Reisende in eine Bewohnerin. Das Motiv von Tolstoi ist grandios variiert.
Nach seiner Liebesnacht mit Melody, beeinflusst von den dunklen Erzählungen des Hausherren, erlebt Antoine eine unruhige Nacht. Er träumt schlecht. In seinem Traum erscheint ihm ein Monster, das direkt aus dem morastigen Boden des Moores zu entsteigen scheint. Bec hat hier eine Würdigung des „Swamp Thing“ von Bernie Wrightson in seine Geschichte eingebaut. Das Monster von Bec gleicht dem Geschöpf des amerikanischen Zeichners bis ins Detail.
Wie üblich bei Bec verbindet er diese unterschiedlichen Motiven und seine eigenen Ideen zu einer komplexen und fesselnden Geschichte. Eines seiner Lieblingsmotive ist es dabei die Geschichte mit einem Knall enden zu lassen, der mit einem Schlag alle aufgeworfenen Fragen beantwortet. Alle Seiten vorher werfen nur Fragen auf, lassen alles unheimlich und verworren erscheinen, wie er dies beispielsweise auch schon bei seinem Band „Pandämonium“ umsetzte.


Fazit:
„Die schwarzen Moore“ ist ein typischer Bec-Band. Spannend erzählt, grafisch gekonnt umgesetzt und bis zum letzten Panel hin fesselnd. Wer bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Franzosen hatte, dem sei dieser Band als Einstiegslektüre ans Herz gelegt. Für alle Bec-Fans ist er sowieso ein Muss.


Die schwarzen Moore - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die schwarzen Moore

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 15,80

ISBN 13:
978-3-95839-427-8

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gelungene Anleihen an Motive aus literarischen Werken
  • Spannende Geschichte
  • Schönes Artwork
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 03.02.2017
Kategorie: Alben
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