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Comic-Besprechung - Barracuda 6: Befreiung

Geschichten:
Barracuda 6: Befreiung
Autor: Jean Dufaux, Zeichner / Colorist: Jérémy


Story:
Der rote Falke unterstützt Black Dog im Kampf gegen die Spanier. Doch dieser Kampf wird an mehreren Fronten geführt, denn auch die Insel Puerto Blanco wird von den Spaniern besetzt. Ein Kampf zu Wasser und zu Land bricht aus, in dem sich das Schicksal aller entscheiden wird.

Meinung:
Mit dem sechsten Band von Barracuda liegt nun das Finale der ungewöhnlichen Piratenserie vor. Schon bei dem letzten Kapitel war man versucht, von einem Ende zu reden, doch nun kommen die endgültigen Konfrontationen vor. Für ein Finale passend ist es sehr actionreich. Die Gegner treffen aufeinander und alle, langsam aufgebauten Spannungen entladen sich in einem Actionfeuerwerk was stellenweise auch sehr blutig ausgefallen ist. Allerdings überrascht das Schicksal mancher der Figuren und Dufaux zeigt wieder einmal seine Meisterschaft indem er die Erwartungen des Lesers unterläuft. Sprich: er weiß um die Klischees auch was die Charakterzeichnungen betrifft und spielt mit denen. So wird eine Figur überleben die dramaturgisch und genretypisch eigentlich immer stirbt da deren Archetyp eine Opferrolle innewohnt. Manche Helden, sofern man in dieser Serie eigentlich davon reden kann, werden die Ereignisse nicht überleben. Insofern ist das sehr spannend und man ist immer wieder überrascht und zollt damit Dufaux auch seinen Respekt, da er gekonnt mit bekannten Elementen spielt. Zudem entlarvt er die standardmäßige Schatzsuche als McGuffin. Also als ein Ding, welches die Handlung in Gang setzt, aber im Grunde völlig unwichtig ist. Hier ist der Weg das eigentliche Ziel. Das an sich wäre noch nichts Besonderes, da es schon oft unterlaufen wurde, aber am Ende hat man doch Zweifel ob sich alle Mühen und Taten am Ende wirklich für die Charaktere ausgezahlt haben.  Gewonnen hat am Ende eigentlich niemand und stellenweise fällt das Schicksal durchaus zynisch aus.

Welches wieder zu einem anderen auffälligen Aspekt passt. Hier im Finale kommt  sogar ein übernatürliches Element vor. Dieses befremdet ziemlich, da es so gar nicht zu dem Genre passen will. Vorher wurden in den Dialogen Hinweise darauf gegeben, konnte man aber als Seemannsgarn abtun. Nun gibt es also einen Fantasyaspekt, der dennoch nicht die Erzählung in ein anderes Genre versetzt. In der Verwendung dieser Verfremdung wird die Piratenromantik ins Mythologische versetzt. Der gesuchte Schatz, das Klischee, wird als reines romantisches Bild entlarvt. Als Traum der mehr zu dem Mythos der Piraten gehört als zu der historischen Realität. Dufaux schafft also sehr geschickt eine Diskrepanz zwischen der historischen Realität und dem medialen Bild von den Piraten. Dazu tragen auch die Zeichnungen von Jeremy bei. Diese sind umwerfend und bieten einen Realismus mit einem Detailreichtum der sich auch nicht scheut die Romantik mit einzubauen. Hier sieht man also auch den Mythos. Aber die Brutalität wird explizit damit verbunden und greift damit die historische Realität auf. Denn die Piraten waren keine edlen Outlaws oder Freiheitskämpfer, sondern brutale Mörder. Insofern schafft es Barracuda besonders im Finale die Paradoxien des gesamten Piratenwesens zu offenbaren.



Fazit:
Ein actiongeladenes und blutiges Finale welches es schafft den Mythos und die historische Realität der Piraten zu offenbaren. Faszinierend.


Barracuda 6: Befreiung - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Barracuda 6: Befreiung

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 15

ISBN 10:
3770439155

ISBN 13:
978-3770439157

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Romantik und Entzauberung
  • Spiel mit den Erwartungen
  • Offenlegung der Klischees
  • detailreiche und realistische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(1 Stimme)
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Rezension vom: 10.01.2017
Kategorie: Barracuda
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