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Comic-Besprechung - Frau Faust 1

Geschichten:
Frau Faust 1
Autor / Zeichner: Kore Yamazaki


Story:
Johanna Faust sucht nach den Körperteilen von Mephistopheles, dessen Körperteile von der Inquisition auf verschiedene gebannte Orte verteilt worden ist. Demenstprechend versucht die Inquisiton auch Faust daran zu hindern, ihr Vorhaben umzusetzen. Für sie erschwerend kommt hinzu, dass sich der junge Marion als ihr Schüler und Wegbegleiter aufgedrängt hat.


Meinung:
Frau Faust? Bei einem Manga denkt man da zunächst einmal an eine weitere Actionserie. Mit einer weiblichen Heldin die in den Kampfkünsten so versiert ist und so hart zuschlagen kann, dass sie den Spitznamen Frau Faust bekommt. Doch wenn man nun genauer hinguckt, handelt es sich keineswegs um eine Actionserie, sondern durchaus um eine Variation des klassischen Dramenstoffes.

Und der Titel ist auch im japanischen Original auf Deutsch gehalten. Was man daran erkennt, dass der Autor innerhalb des Buches seinen japanischen Lesern den Titel erklärt. Für die dürfte es auch sehr interessant gewesen zu sein, einen Stoff zu lesen der nicht nur in einem historischen Deutschland spielt, sondern auch Bezug nimmt auf die hiesige Sagenwelt. Wobei beides noch nicht sonderlich ausgefeilt ist. Die historische Epoche ist nicht sonderlich klar einzugrenzen. Sie könnte im Mittelalter spielen, wenn man die Gebäude betrachtet, was aber auch einem Hang zur Romantik entspringen könnte, aber auch zu Zeiten von Goethe. Hier legt man sich nicht fest. Und die Sagenwelt beschränkt sich eigentlich nur auf zwei Aspekte. Nämlich auf einen Homunkulus, einem von Menschenhand geschaffen Wesen, Frankensteins Monster nicht unähnlich, und eben Dr. Faust.

Wobei es einen Doktor Faustus in der Sagenwelt nicht gibt. Natürlich gibt es oft in Märchen, Gruselgeschichten, Sagen und Legenden einen Pakt mit dem Teufel. Doch ein Doktor Faust gab es auch in dem englischen Drama von Christopher Marlowe, war also beileibe keine Erfindung von Johann Wolfgang von Goethe. Doch dieser entnahm seinem literarischen Vorläufer nur die Grundstruktur der Handlung und schuf ein Meisterwerk der deutschen Literatur.

Insofern ist es passend, dass als Handlungsort der Mangareihe ein historisches Deutschland gewählt worden ist.  Auch wenn sich der Autor und Zeichner da nicht sonderlich gut auszukennen scheint. Denn den Inquisitor eindeutig orientalisch aussehen zu lassen kündet von einem krassen Missverhältnis. Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte wäre ein Moslem als Inquisitor eingesetzt worden. Aber auch so will der Funke von Frau Faust nicht überspringen. Die Handlung ist sehr dürftig. Faust ist hier eine Frau statt ein Mann, was handlungstechnisch noch keine Konsequenzen hat, und sucht die in ganz Deutschland verteilten Körperteile von Mephisto der in die Fänge der Kirche geraten ist. Die Inquisition will Faust aufhalten den Körper wieder zusammenzusetzen. Warum sie das will? Keine Ahnung. Eine erotische Komponente scheint da eine Rolle zu spielen. Aber da man der Handlung mit den Augen eines Charakters folgt, der sich Faust als Schüler aufdrängt, weiß man selten mehr als die Figur selber. Und die sporadisch auftretende Action wirkt ein bisschen aufgesetzt.

Mit den Figuren herrscht noch keine Empathie und der Funke will einfach noch nicht recht überspringen. Insgesamt ist das alles etwas spröde aber einige Fragen werden aufgeworfen welche dazu führen, dass man dem zweiten Band durchaus noch eine Chance gibt.


Fazit:
So ganz ist nicht abzusehen, wo die Serie eigentlich hinwill. Leider kann man zu den Figuren auch keine Empathie entwickeln und so wirkt alles sehr spröde.


Frau Faust 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Frau Faust 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 9,95

ISBN 10:
3842030282

ISBN 13:
978-3842030282

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Bezüge auf deutschen Stoff
Negativ aufgefallen
  • keine Empathie
  • Richtung unklar
  • Fehler in historischen Bezügen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 24.12.2016
Kategorie: Mangas
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