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Comic-Besprechung - Die Expedition 2: Der Aufstand Niangaras
Geschichten:Die Expedition 2: Der Aufstand Niangaras
Autor: Richard Marazano, Zeichner / Colorist: Marcelo Frusin
Story:
Auf der Suche nach einem mysteriösen Reich ist die kleine Gruppe von römischen Soldaten tief in Herz Afrikas eingedrungen. Doch nachdem sie ein zerstörtes Dorf entdeckt haben, werden sie gefangen genommen und zur Arbeit in einer Miene gezwungen. Bei der Entwicklung von Fluchtplänen droht dien Gemeinschaft der Soldaten zu zerbrechen.
Meinung:
Der zweite Band der Serie Die Expedition stellt nicht mehr nur ein reines Abenteuer vor historischer Kulisse dar. Natürlich kann man es auch nur unter diesem Gesichtspunkt lesen und bekommt auch eine spannende und atmosphärische Geschichte geboten. Aber die gewisse Würze erhält man, wenn man weitere Zutaten hinzugibt, um die Story von vergleichbaren Gerichten abzuheben.
Dabei gibt das kleine Zitat auf dem Innencover schon die Richtung vor. Dort wird der Imperialismus verurteilt, indem darauf hingewiesen wird, dass dieser nicht nur das Volk unterjocht, sondern auch deren Identität zerstört. Parallelen der Geschichte zu historischen Bezügen sind natürlich offensichtlich. Gerade in Afrika trieb der Kolonialismus und Imperialismus solche Auswüchse, dass die Folgen bis heute zu spüren sind. Vor allem im neunzehnten Jahrhundert waren es die Europäer, die auf den dunklen Kontinent ihren „Platz an der Sonne“ suchten. Die Comicmacher haben dieses Element einzig in die Antike versetzt.
Ägypten war schon länger eine Kolonie von Rom als diese Story einsetzte und ein Trupp von Legionären in das Innere Afrikas geschickt wird. Sie sollen feststellen was sich dort befindet. Allerdings ist die Neugier geprägt von einem Eroberungsdrang. Mittlerweile haben die Soldaten Einheimische getroffen und nutzen sie, um weiter vorzudringen, wobei sie in einen Bürgerkrieg hineingezogen werden. Somit ist die eingangs erwähnte dezente Untersuchung des Kolonialismus stark in die fiktionale Geschichte eingebettet ohne die Action und die Spannung aus dem Blick zu verlieren. Die Akteure machen sich nicht nur kundig über das Land, wobei sie Abenteuer erleben, sondern kommen auch in näheren Kontakt mit den Einwohnern, ja geraten sogar in Gefangenschaft. Was sie auch dazu nutzen, den Gegenüber genauer zu beobachten und zu befragen. Die geographischen und soziologischen Verhältnisse, das Leben und den Glauben wollen sie weniger aus wirklichem Interesse in Erfahrung bringen, sondern einzig um das ausnutzen zu können. Innerhalb der Story benötigen die Soldaten die Kenntnis, um aus der Gefangenschaft fliehen zu können. Im Subtext zeigt das auf, dass man mit der Kenntnis um die andere Kultur so auch die Identität der anderen zur Zerstörung missbrauchen kann. Wenn man um das Glaubenssystem weiß, kann man das auch zu seinem Vorteil ausnutzen. Was leider innerhalb der Geschichte nur allzu oft geschehen ist. Diese Konfrontation mit anderen Systemen betrifft aber auch die Soldaten selber die sich dann in diesen spiegeln und daran zerbrechen können. Was auch zu einer hohen Dynamik und Spannung führt, da man nicht weiß wie die einzelnen Charaktere handeln mögen. Hier gestaltet es sich leider etwas zum Nachteil, dass die Figuren nicht sonderlich fest umrissen sind.
Die Zeichnungen sind sehr gut und der Stil von Frusin wirkt immer mehr wie derjenige von Eduardo Risso wobei das Großformat im Gegensatz zu dem Heftformat, oder gar dem Paperback, seine Zeichnungen sehr wirkungsvoll unterstützen und ihnen gut tun.
Fazit:
Eine spannende und atmosphärische Geschichte die im Subtext einiges über den Imperialismus zu erzählen weiß.
Die Expedition 2: Der Aufstand Niangaras
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 14,99
ISBN 10:
3957988187
ISBN 13:
978-3957988188
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnungen
- Subtext über Imperialismus
- Atmosphäre und Spannung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 18.12.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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