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Comic-Besprechung - Green Arrow Megaband 4: Wolfsblut

Geschichten:
Green Arrow Megaband 4: Wolfsblut (Convergence: Speed Force 2, Green Arrow 41-52,  Green Arrow Annual 1)
Autor: Benjamin Percy, Zeichner: Federico Dallocchio, Fabrizio Fiorentino, Szymon Kudranski, Patrick Zircher, Colorist: Gabriel A. Eltaeb


Story:
Oliver Queen steckt in einer Identitätskrise. Seine Erfahrungen und Begegnungen als Green Arrow lassen ihn nun an sich und seinen verschiedenen Rollen zweifeln. Auch eine Reise nach Alaska führt ihn nicht zu sich selber. Erst seine Begegnung mit Drohnen und Werwolfartigen Geschöpfen konfrontiert ihn mit seinen Sehnsüchten und Wünschen und stellt ihn vor große Gefahren.


Meinung:
Der Anfang dieses vorerst letzten Megabandes um Green Arrow ist etwas irritierend. Denn zu Beginn der Serie im neuen DC-Universum war Green Arrow mehr als überzeugt von sich selbst, ungestüm und überheblich. In einem Übermut führte sein Handeln zu einer Katastrophe und erst langsam musste er lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dabei hatte er noch nichts von dem grimmigen Rächer der Comics vor dem DC-Neustart und der TV-Serie an sich. Diesen Beginn kann man in dem unterhaltsamen ersten Megaband von Green Arrow nachlesen.

Im vierten Megaband sieht man ihn das erste Mal allein durch die Wildnis fahren. Oliver Queen befindet sich auf der Suche nach sich selbst, was etwas erstaunlich ist. Nun könnte man vor allem im Vergleich zum ersten Band einwenden, dass der Charakter gereift ist, was sicherlich der Fall ist, und ihn seine Erfahrungen geprägt haben. Schließlich hat man als Held nicht nur positive Erlebnisse. Dennoch ist diese Identitätskrise erstaunlich. Für eine Midlife-Krise ist er eigentlich zu jung und für den Durchschnittsleser zu privilegiert und talentiert als das man so mit ihm Mitleid haben könnte. Vielleicht ist er aber einfach nur zurechtgestutzt worden. Schließlich hatte er Kontakt mit Helden wie Superman deren Superkräften Göttern gleich kommt. Wohingegen er nur ein Mensch ist, der kräftig trainiert hat und seine Mittel und Talente nutzt, um Verbrechen und Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Was ihn als Charakter wiederum ungleich spannender macht als sehr mächtige Wesen, da er sich immer wieder selber überwinden muss und durchaus Neid gegenüber den anderen zeigt. Gerade dieser Neid und das Gefühl der Unzulänglichkeit ist das zentrale Thema der hier enthaltenen Storys. Queen sucht seinen Weg wobei dieser Aspekt zunächst etwas aufgesetzt wirkt und diese Midlifecrisis etwas früh kommt.

Erstaunlicherweise ist das erste Kapitel dann auch recht früh zu Ende und zudem sehr abrupt was durch einige Handlungssprünge noch betont wird. Der neue Autor hatte offensichtlich kein Interesse daran, diesen Pfad weiter zu betreten, der von anderen vorbereitet worden ist, sondern verlegte die Identitätssuche lieber in düstere und actionreiche Storys denen man anmerkt, das der Autor Benjamin Percy aus dem Horrorgenre kommt und dort schon einige Romane abgeliefert hatte.

So bekommt es Green Arrow mit Monstern wie aus dem Horrorgenre zu tun. Da handelt es sich um klassische Wesen wie Werwölfe und vermeintliche Vampire. Und dennoch dienen diese Wesen nur als Grundlage für modifizierte Monster und sind sehr geschickt mit mehreren anderen Themen verknüpft worden. So zieht sich die Identitätssuche wie ein roter Faden durch den Band. So muss Oliver seinen neuen Speedy trainieren und sucht noch einen Weg wie er in verschiedenen Rollen funktionieren kann, was in der Storyline mit den Vögeln der Nacht schön herausgestellt wird. Im Konflikt mit den Wolfswesen wird er selber infiziert und droht sich zu verwandeln. Was er zunächst genießt, da er endlich über mehr Macht und Stärke als ein normaler Mensch verfügt. Also das besitzt was er sich ersehnte. Gleichzeitig hat das etwas von einer Sucht und es wird symbolhaft vor Drogenmissbrauch gewarnt. So sind die Storys schön mit der Charakterentwicklung verknüpft und bilden eine thematische Einheit. Aber das ist noch nicht alles, denn zusätzlich werden gesellschaftspolitische Aspekte aufgegriffen. In der Hinsicht ist es auch wieder eine Reminiszenz an den klassischen Green Arrow der ein Klassenbewusstsein besaß und der politischste Held war, da er seine linksliberale Haltung nie versteckte. Hier werden Themen wie der Überwachungsstaat und Rassismus aufgriffen und nicht nur mit Horrorelementen verknüpft, sondern eben auch mit einer durchgehend spannenden und dramatischen Superheldenaction. Im Zuge mit diesen politischen Herausforderungen wird Oliver Queen weiterhin immer wieder mit der Frage konfrontiert wer er eigentlich ist und wie er seiner Umwelt begegnet. Angesichts eines solchen Bandes können die Leser jedenfalls ihm nur mit Ehrfurcht begegnen.


Fazit:
Ein starker Band, der die charakterlichen Entwicklungen und gesellschaftspolitische Aspekte gekonnt nicht nur mit Horror, sondern eben auch mit Superheldenaction verbindet.

Green Arrow Megaband 4: Wolfsblut - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Green Arrow Megaband 4: Wolfsblut

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 28

ISBN 10:
3957989884

ISBN 13:
978-3957989888

308 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Kombination Horror und Superheldenaction
  • charakterliche Entwicklung und gesellschaftspolitische Aspekte
  • Spannung und Action
Negativ aufgefallen
  • verwirrende Ausgangslage
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 07.12.2016
Kategorie: Green Arrow
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