Comic-Besprechung - Magical Girl of the End 10

Geschichten:
Magical Girl of the End 10
Autor / Zeichner: Kentaro Sato


Story:
Im Jahre 2030 ist es einem Pharmakonzern gelungen ein Medikament herzustellen, was so gut wie gegen jede Krankheit wirkt. Als dem Chef des Unternehmens eine Blutprobe eines Magical Girls in die Hände fällt, beginnt er damit zu experimentieren. Was dazu führt, dass er ein Monster schafft, welches in Tokio wütet. Doch auch jemand anderes hat ein mächtiges Kind unter seiner Fittiche. Der Kampf entbrennt.


Meinung:
Die zweite Staffel der Mangaserie Magical Girl of the End hatte schon im neunten Band angefangen und wird hier nun fortgeführt. Freunde der ersten Bände dürften nun stutzen und laut ausrufen „Wie? Eine zweite Staffel?“. Richtig. Es gibt einen erheblichen Bruch und es wäre im Grunde ehrlicher gewesen eine zweite Serie zu beginnen, als die bisherige fortzusetzen, da so nur Verwirrung herrscht.

Der Beginn war geprägt von Horror und einer herben Actionexplosion die sehr oft in Splatter endete. Die Story war dementsprechend platt, aber es war doch alles sehr spannend und unterhaltsam. Nicht zuletzt wegen der guten Zeichnungen die immer wieder einen Hauch von Expressionismus atmeten und ungewöhnliche Perspektiven einnahmen. Das war eine kurzweilige Lektüre, wenngleich auch ein guilty pleasure bedient worden ist. Aber offensichtlich wurde der Autor und Zeichner von dem Erfolg überrascht und musste sich nun während einer schon laufenden Serie noch schnell eine Geschichte ausdenken, da er sich ansonsten ewig wiederholt hätte. So wurde es im Laufe der Zeit immer obskure und es ließ eine aufgefeilte Dramaturgie vermissen. Von einer Planung war nichts zu merken.

Das kann jetzt nachgeholt werden, was aber auch dazu führt, dass zumindest im zehnten Band nur mehr wenige Bezüge auf die Anfänge vorkommen. Eine zweite Staffel fürwahr. Es werden einzelne Elemente genommen, neu angeordnet und versucht eine neue Geschichte zu erzählen. Dabei müssen auch die Fas bedient werden und es werden immer wieder Rückgriffe vorgenommen. So leben die Figuren nun in einer alternativen Zeitlinie und führen ihre Existenz anders und in anderen Konstellationen. So sind sie nun älter, keine Schüler mehr, gehen Berufen nach und was sich als zärtliche Liebesgeschichte inmitten aller Gewalt andeutete, hatte nun zu einer Ehe geführt. Das ist etwas irritierend, aber führt ja nur das fort, was schon in den anderen Teilen angelegt worden ist. So hat wenigstens der Leser etwas was er schon kennt und womit er sich identifizieren kann. Aber einige der Handlungsfäden sind nicht mit dem bisherigen Geschehen verknüpft und so entsteht eine konfuse Stimmung und die Story spinnt ihr Garn immer noch ziellos und bemüht sich weiterhin aus dem notdürftig gestrickten Muster etwas Sinnvolles zu tun.

Alles wirkt nicht durchdacht, sondern wie eine einzige Improvisation. Das kann seinen Reiz haben wirkt aber auf Dauer auch ermüdend und hat so seinen radikalen Charme des Anfangs eingebüßt. Dabei ist die Action weiterhin gut gestaltet aber etwas braver geworden und weniger expressionistisch als zu Beginn der Reihe. Offensichtlich hat der unerwartete Erfolg der Reihe nicht gut getan und sich doch deutlich tot gelaufen. Zumindest mit dem Rezensenten hat sie nunmehr einen Leser verloren.


Fazit:
Die zweite Staffel wird fortgeführt, aber von einer durchdachten Story ist nichts zu merken und auch die Zeichnungen sind braver geworden. Offensichtlich hat der Erfolg der Serie nicht gut getan.

Magical Girl of the End 10

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 6,95

ISBN 10:
3842025378

ISBN 13:
978-3842025370

224 Seiten