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Comic-Besprechung - Der Stern der Wüste 2

Geschichten:
Der Stern der Wüste 2
Autor: Stephen Desberg, Zeichner / Colorist: Enrico Marini


Story:
Matthew Montgomery befindet sich in den Tiefen des Wilden Westen um die Mörder seiner Familie zu finden. Doch diese Reise führt ihn auch zur Erweckung seiner Instinkte, da er erkennen muss, dass er nur mit Gewalt weiterkommt und sich so seinen Gegnern annähert. Eine Indianerin hilft ihm dabei, Antworten zu finden. Doch will Montgomery diese wirklich hören?


Meinung:
Mit dem zweiten Teil liegt bereits der Abschlussband des Westernkrimis Der Stern der Wüste vor. Besonders hier wird das Kernthema der Serie, der Subplot quasi, besonders deutlich. Wie auch sonst in dem Genre des Western geht es auch hier um den Aufbau der Zivilisation. Während der amerikanische Western aber meist einen Mythos darum schuf und der Italowestern diesen gründlich zerschoss bis in den 1970ern der Spätwestern alle selbst geschaffenen Legenden untergrub, liegt hier der Fokus woanders. Natürlich wird nicht an Action gespart und es ist auch spannend, aber vor allem geht es hier um den Konflikt zwischen den Instinkten und den sozialen Regeln. Wobei die sozialen Regeln das Fundament der Zivilisation sind, weil damit die Instinkte gehemmt und die Impulse geglättet werden.

Beispielhaft ist das an den beiden Kontrahenten zu sehen. Auf der einen Seite steht der distinguierte Held. Der Beamte aus der Hauptstadt der an der europäisch geprägten Ostküste lebt und als Gentlemen auftritt und den Westen, die Grenze nur als eine Art Wochenendphantasie in seiner Blockhütte wahrnimmt. Als er in den Wilden Westen reist, um den Mörder seiner Familie zu finden entwickelt sich mehr als ein culture clash. Denn auf der anderen Seite steht ein Mann der die Wildnis liebt und die Zivilisation und den Fortschritt hasst. Er nutzt ihn nur und fördert ihn, um ihn letztlich wieder zerstören zu können. Damit will er die Überlegenheit des Naturhaften, des Wilden beweisen und verhöhnt in einer Art kindlicher Naivität die Wissenschaft indem er den gerade von ihm ermordeten Männern immer Medizin verabreicht. Das ist mehr als ein Tick welches einen Schurken denkwürdig macht und auch mehr als Trauma, sondern zeigt wie sehr er den Glauben an Medizin, Technik und Moderne verachtet, da sie doch die Natur der Dinge, also den Tod, nicht besiegen kann.

In der Konfrontation der beiden Charaktere muss gerade der Gentlemen erkennen, dass er mit der Verfolgung seiner Rache selber die so von ihm verachteten Instinkte besitzt und die Zivilisation nur Fassade ist. Ein kleiner Riss genügt, um das Gebäude einstürzen zu lassen. Und der Schurke muss erkennen, dass sich Entwicklungen nicht verhindern lassen.

Es ist ein Clou, dass gerade die Zivilisation verhängnisvoll sein kann. So ist das abgeschottete Leben des Beamten heuchlerisch und in seiner Abstraktion fatal, da er am Schreibtisch rein verwaltungstechnische und organisatorische Probleme zu lösen meint, aber nicht erkennt, dass diese unmittelbare Folgen für die realen Menschen haben. Diese führt zu einer unerwarteten Wendung und verdeutlicht, dass alle Taten ihre Konsequenzen haben. Letztlich zieht der Held daraus seine Konsequenzen und das ist schon ein ungewöhnliches Ende. Zu Gunsten der Dynamik und der Spannung der Story bekommt der Charakter aber relativ wenig Raum für seine Entwicklung. Aber es ist doch spannend zu lesen und vor allem zeichnerisch gut umgesetzt.

Auch das Nachwort überrascht, da es deutlich macht das es die meisten der hier geschilderten Charaktere und Ereignisse wirklich gegeben hat und diese Story nur eine dramaturgische Ausschmückung realer Tatsachen erfahren hat. Bemerkenswert.


Fazit:
Bemerkenswert. Anhand zweier Charaktere wird der Widerspruch der in so gut wie allen Western zu finden ist deutlich gemacht und führt doch zu überraschenden Erkenntnissen. Und das alles ist noch in eine spannende und actionreiche Story verpackt. 

Der Stern der Wüste 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Stern der Wüste 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,99

ISBN 10:
3957988195

ISBN 13:
978-3957988195

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • Subthema in Figuren manifestiert
  • überraschende Details
  • düsteres Ende
Negativ aufgefallen
  • Charakter bekommt wenig Raum zur Entwicklung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 18.09.2016
Kategorie: Alben
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