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Comic-Besprechung - Lady Killer 1

Geschichten:
Lady Killer 1 (Lady Killer 1 - 5)
Autor: Joelle Jones, Jamie S. Rich, Zeichner: Joelle Jones, Colorist: Laura Allred


Story:
Josie Schuller entspricht dem Idealbild einer Frau der 1960er Jahre. Sie ist ganz für ihre Familie da, kümmert sich um ihre Kinder, pflegt die Schwiegermutter, verwöhnt ihren Mann, ist in der Gemeinde aktiv und geht sogar noch einen Job nach. Doch dieser ist sehr ungewöhnlich: Josie ist nämlich eine skrupellose Mörderin, die für Geld tötet. Eines Tages wird ihren Bossen aber ihr Doppelleben zu risikoreich und sie landet selber auf der Abschussliste.


Meinung:
Die neue Serie, wobei noch nicht ganz klar ist, ob es sich hier um eine abgeschlossene Miniserie handelt, oder die Geschichte noch um einiges weitergehen wird, Lady Killer, erinnert vom Konzept her an die Reihe Jennifer Blood von Garth Ennis. In beiden Serien gibt es eine Frau welche nach außen ein normales Hausfrauenleben in einer Vorstadt führt und einzig für Mann, Kinder und Gemeinde da ist. Nebenher sind sie aber auch brutale Mörder. Soweit die Gemeinsamkeiten.

Während Jennifer Blood sich auf einen Rachefeldzug begibt und der für Ennis so typisch schwarze Humor sich in Absurditäten ergeht, ist Lady Killer Josie Schuller eine Auftragsmörderin und jeder Humor ist hier fehl am Platze. Leider werden auch manche Absurditäten des Parallellebens nicht herausgestellt. Bei Ennis sorgt das für Humor, in Lady Killer läuft das eher nebenher und vermag noch nicht zu sonderlich zündenden Szenen zu kommen. Es erinnert mehr an die Schwierigkeiten von der Vereinbarkeit Beruf und Familie, was schon böse ist, wenn man bedenkt in welchem Metier die Frau tätig ist, aber in den einzelnen Szenen kommt das nicht sonderlich hervor. Allerdings löst das die eigentliche Handlung aus, denn die Bosse sehen die Familie ihrer besten Mörderin zunehmend als Risiko und wollen ihren Killer ausschalten. Das ist alles andere als neu und in so gut wie jeder zweiten Actionstory stellt sich jemand gegen seine ehemaligen Bosse und es löst sich alles in Blut auf.

Aber die Mischung zwischen bekannten und neuen Elementen lässt manche Klischees vermeiden. Somit ist der Charakter und wie er mit der Situation umgeht durchaus spannend, wobei ein großer Anreiz der Serie eben das Vintagegefühl ist. Schließlich spielt die Geschichte in den 1960er Jahren in denen große gesellschaftliche Umbrüche stattfanden und die heile Welt der 1950er als Fassade enttarnt wurden und die Risse in der Gesellschaft offenbarten. Insofern ist das hier auch ein Kommentar dazu. Vor allem die Zeichnungen von Joelle Jones haben ihren Charme und Reiz und in der Befolgung des Lokalkolorits kommt der parodistische Anteil gut heraus. Dabei ist der Stil nicht gefällig, sondern kantig und scheut auch vor den Brutalitäten nicht zurück. Dabei gelingt es ihm gleichzeitig herb und weich zu wirken, was schon eine erstaunliche Leistung ist.

Manchmal gibt es auch manche Referenzen. Etwa wenn eine weitere Hauptfigur etwas an 007 aus den Romanen erinnert und Andeutungen auf den Zweiten Weltkrieg fallen gelassen werden. So scheint die Schwiegermutter eine düstere Vergangenheit zu haben. Jedenfalls gibt es am Ende noch einige Aspekte welche den Schluss zulassen, dass es weitergehen mag. Was schön wäre. Aber den Band kann man auch gut für sich lesen. Jedenfalls sollten alle Fans von der TV-Serie Mad Men, von Geschichten mit Serienkillern und Parodien zugreifen. Und Actionfans sowieso.


Fazit:
Stark. Auch wenn die Aspekte des Doppellebens manchmal etwas untergehen und der Grundplot nicht gerade neu ist, so ist es doch spannend, blutig und die hervorragenden Zeichnungen können auch einen parodistischen Ton verleihen.


Lady Killer 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lady Killer 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957989272

ISBN 13:
978-3957989277

124 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • parodistische Anteile
  • Grundidee
  • Action
Negativ aufgefallen
  • Aspekte des Doppellebens könnten stärker herausgestellt werden
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 12.10.2016
Kategorie: Hefte
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