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Comic-Besprechung - James Bond 007 1: Vargr

Geschichten:
James Bond 007 1: Vargr (James Bond: Vargr)
Autor: Warren Ellis, Zeichner: Jason Masters, Colorist: Guy Major


Story:
Nachdem James Bond 007 Rache für einen ermordeten Kollegen genommen hat, kehrt er nach London zurück und muss sich mit der Bürokratie und einem Vorgesetzten herumschlagen der nicht viel von Bond hält. So gibt er ihm den undankbaren Auftrag einem Hinweis auf eine Schmugglerbande nachzugehen. Doch hinter den vermeintlich kleinen Drogendealern steht weit mehr als man ahnen konnte.


Meinung:
Man konnte misstrauisch sein und die Augenbrauen hoben sich zweifelnd bei der Ankündigung des Splitterverlages einen neuen Comic mit den berühmten Geheimagenten James Bond herauszubringen. 007 hat bislang im Comic kaum funktioniert. Was zum größten Teil daran lag, das es sich meist um Adaptionen entweder der Romane oder der Filme handelte. Im Vergleich schnitten sie immer schlecht ab, was kaum aus blieb, da sie sich auf ein anderes Medium stützten was jeweils seine eigene Stärken besitzt und bei einer Überführung in eine andere Zeichenform deutlich an Substanz und Charme verliert. Schon die Filme sind ja früh eine sehr lose Adaption der Romane gewesen und haben spätestens nach Feuerball so gut wie nichts mehr mit den Büchern von Ian Fleming gemein gehabt. Die Figuren und einige Ideen wurden übernommen, aber ansonsten sind sie vollkommen eigenständig. Und in diesem Kielwasser schwammen seither auch die verschiedenen Bond-Comics.

Mit der neuen Comicserie wählt man aber haargenau den richtigen Weg indem eine komplett neue Geschichte erzählt wird. Es ist keine Adaption eines der Bücher oder eines der Filme, sondern eine Originalstory. Es werden natürlich einige Figuren wie Bond, M, Felix Leiter und Moneypenny genutzt und hier erkennt man, dass man sich, vor allem  bei Moneypenny, an die Bond-Filme mit Daniel Craig orientiert. Wobei die Ironie, welche auf die Virilität von Bond zielt, auch schon in den Filmen mit Pierce Brosnan zu finden war. So wird etwa Bonds Waffe als weibisch bezeichnet und sein Machotum geht seinem Boss gegen den Strich. Auch hat man sich von den opulenten und überlebensgroßen Kulissen und Gegnern eines Roger Moore entfernt und eine deutlich realistischere und damit auch gewalttätigere Tonart entschieden wie sie auch den letzten Bond-Filmen oder bei Sean Connery zu finden war.

Es geht um Drogenhändler die einen neuen Menschen schaffen wollen und dazu eine Droge entwickeln welche „Minderwertige“ mit einem Virus infiziert. Es braucht kein Versteck in einem Vulkan und die Mittel der Bedrohung und die damit verbundenen Konsequenzen liegen an jeder Straßenecke, was das Szenario beängstigend macht. Zudem wurde Vargr von einem Starautor wie Warren Ellis getextet, der nicht nur Superhelden demontieren kann, sondern schon Erfahrungen mit actionreichen und blutigen Spionagegeschichten gesammelt hat. Etwa mit der hervorragenden Serie Global Frequency.

Und Ellis zeigt was er kann. Es gibt ein paar kleine ironische Hiebe auf die 007 Geschichte, kopiert aber nicht die Filme oder Bücher sondern nutzt einige der bekannten Aspekte. So lässt er ähnlich wie in den Streifen eine Art Einführung laufen und hält sich lose an den typischen Ablauf eines Bond-Filmes, kann sich aber durchaus eigenständig geben, weil ja schließlich nur einige Aspekte den Fans gegeben werden, welche einen Wiedererkennungswert und damit Vertrautheit schaffen. Immerhin lässt er den Hauptcharakter mit der Optik auftreten, wie ihn Fleming in den Büchern beschrieben hat und Jason Masters kann die Actionstory packend und toll umgesetzt erzählen. Wobei der Zeichner einige gute Ideen unterbringen kann und dessen Seitenaufteilung sehr geschickt ist und die Verwendung von Zwischenpanels nutzt wie etwa auch Sean Phillips. Nicht nur für Bondfans dürfte dieser Band sehr empfehlenswert sein, sondern für alle Leser die eine gute stylishe Actionstory lesen möchten, die auch nicht mit Härte geizt.

Fazit:
Die neue Comicserie um 007 ist eine positive Überraschung. Es handelt sich um eine eigenständige Geschichte die einige bekannte Elemente aus Romanen und Filmen übernimmt, aber ansonsten die Stärken des eigenen Mediums herausstellt. Spannend, hart und gut. Nicht nur für Fans.

James Bond 007 1: Vargr - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

James Bond 007 1: Vargr

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 19,80

ISBN 10:
3958393969

ISBN 13:
978-3958393967

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • eigenständige Story
  • Realismus und Härte
  • Referenzen an die Bond Historie
  • zeichnerische Umsetzung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 03.09.2016
Kategorie: James Bond
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