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Comic-Besprechung - Buddy Longway Gesamtausgabe 4

Geschichten:

Der wild Wind

Text und Zeichnungen: Derib

Der Schwarzrock

Text und Zeichnungen: Derib

Hooka-Hey

Text und Zeichnungen: Derib

Die letzte Prüfung

Text und Zeichnungen: Derib


Story:
Es gehört zum Konzept von Derib bei „Buddy Longway“, dass er seine Figuren nicht ein Abenteuer nach dem anderen erleben lässt, sondern sie erzählen ihr Leben. Konsequenterweise begegnen wir Buddy im vierten Teil der Gesamtausgabe dort, wo wir ihn im dritten zurückgelassen haben. Der rassistische Captain Ryan ist tot. Chinook und seine Tochter Kathleen hofft er sicher bei den Sioux. Zu ihnen macht sich der Trapper auf den Weg. 
In den Geschichten des vierten Teils der Gesamtausgabe, die zwischen November 1983 und Februar 1987 im Tintin-Magazin erschienen, wird die Reise von Buddy zu seiner Frau und seiner Tochter beschrieben. Er trifft auf die unterschiedlichsten Abenteurer, Indianer und Soldaten. Zu den Highlights der zusammengefassten Alben dürften dabei zwei längere Rückblicke gehören. In „Der wild Wind“ schildert Buddy, wie es dazu kam, dass Chinook seinerzeit im Fort der Soldaten von einem Trapper geschlagen wurde. Der geneigte Leser wird sich erinnern, dass das die Einstiegsszene in dem Album „Chinook“ (siehe Gesamtausgabe Teil 1) war, damals noch im Semi-Funny-Stil, in der Buddy seine spätere Frau kennen lernte.
Der zweite Rückblick geht noch weiter zurück. In „Die letzte Prüfung“ erfährt Buddy von einer alten Indianerin detaillierte Informationen zu seinem Vater. Der Leser erfährt etwas zu Buddys Biographie, woher er kam und wer seine Eltern waren. 184 Seiten kämpft sich Buddy durch die Rocky Mountains, bis er endlich seine rau Chinook und seine Tochter Kathleen wieder in die Arme schließen kann.


Meinung:
Gesamtausgaben haftet teilweise der Ruf an, sie seien nichts anderes als alter Wein in neuen Schläuchen. Wobei drei bis fünf Schläuche schön zu einem runden Fass zusammengefasst werden. Das mag ja tatsächlich für die eine oder andere integral-Ausgabe gelten – aber Buddy Longway gehört sicherlich nicht dazu.
Da ist zum einen die edle Aufmachung: Die Bücher sind stabil gebunden und das Papier fühlt sich einfach gut an. Denn, das darf ein Verleger einfach nicht vergessen, der Comicliebhaber will nicht nur bunte Bilderchen betrachten, sondern er möchte auch haptisch ein adäquates Erlebnis haben. 
Was der geneigte Leser übrigens noch möchte bei einer Gesamtausgabe, sind redaktionelle Seiten. Etwas zur Veröffentlichungsgeschichte, zu den Künstlern, die dahinter stecken, und das ganze garniert mit seltenen Abbildungen und tollen Zitaten. Und genau das bieten die Bände der Gesamtausgabe. Verantwortlich zeigen sich die beiden französischen Comic-Journalisten Christelle et Bertrand Pissavy-Yvernault. Mit feinen Texten wird in das Werk Deribs eingeführt. Und für alle jene, die meinen Frankreich wäre viel zu weit weg, bietet die deutsche Ausgabe noch einige zusätzliche Informationen zur deutschen Editionsgeschichte, zusammengefasst von Volker Hamann. 
Und letztendlich ist es dann auch noch so, dass der Verlauf der Buddy-Geschichten eine Zusammenfassung zu einem großen Album geradezu verlangt. Beispiel Gesamtausgabe Teil 4: Die darin enthaltenen vier Alben bilden zusammengefasst eine Geschichte.
Graphisch gehören die Bände sicherlich zu den besten Alben, die Derib gezeichnet hat. Sein Stil ist ausgereift. Seine Landschaftsentwürfe wirken authentisch und bei jedem Umblättern verharrt der Leser beim Betrachten der Bilder. Wilde Berglandschaften, die weite der Prärie, eine vorbeidonnernde Bisonherde oder eine Horde Indianer im Galopp: alles vermag Derib so darzustellen, als wären wir gerade dabei.
Da ist es durchaus verzeihlich, dass der Plot der einzelnen Geschichten mitunter an den Haaren herbeigezogen ist oder plump gesagt: hanebüchen. In der zweiten Geschichte „Der Schwarzrock“ greifen nacheinander so viele unterschiedliche Stämme den kleinen Trupp Reisender an, dass der Leser ganz schön ins Rotieren kommt. Natürlich wäre Derib nicht Derib, wenn er für diese Angriffe nicht die Siedlern bzw. deren Unkenntnis den indianischen Gebräuchen betreffend verantwortlich machen könnte. Oder auch die letzte Geschichte „Die letzte Prüfung“. Unterm Strich ist es dort so, dass schon so manches Kalumet mit Gott weiß was für Kräutern die Runde gemacht haben muss, bis man diese ganzen Zufälle, wer wen wo trifft, nach einigermaßen abnehmen kann. 
Das alles täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Buddy Longway eine der faszinierendsten Comicsagen überhaupt ist. Und die Gesamtausgabe der ECC bildet die würdige Plattform für diesen Klassiker.


Fazit:
Die Serie um den Trapper in den Rocky Mountains befindet sich in der Zielgeraden. Buddy ist von der Liebe zu seiner Frau getrieben. Harmonie, Freundschaft und Familie sind die Leitgedanken, die Derib über dieses Werk stellt. Jedem Teenager sei sie als Lektüre empfohlen. Die Saga hört nicht auf zu Fessel und bietet auch im vierten Teil der Gesamtausgabe immer wieder schöne Einblicke und überraschende Momente. Und der Rezensent verspricht schon einmal, dass er im abschließenden fünften Teil der Gesamtausgabe Tränen vergießen wird.



Buddy Longway Gesamtausgabe 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Buddy Longway Gesamtausgabe 4

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 34,99

ISBN 13:
978-3-7704-3897-6

224 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • tolle Ausmachung
  • grossartige Landschaften
  • tiefsinnige Geschichten, wenn auch…..
Negativ aufgefallen
  • …..mitunter an den Haaren herbei gezogen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 27.08.2016
Kategorie: Alben
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