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Comic-Besprechung - Licht und Schatten

Geschichten:
Text Benoît Peters
Zeichnungen: Francois Schuiten


Story:
Albert Chamisso ist Versicherungsagent in den geheimnisvollen Städten. Das Schicksal scheint ihn auf die Sonnenseite des Lebens katapultiert zu haben. Im Job erfolgreich und mit einer schönen Frau gesegnete, die er vor kurzem ehelichen konnte, scheint für ihn alles auf dem richtigen Weg zu sein. Wären da nicht die Furcht einflößenden Alpträume, von denen er Nacht für Nacht heimgesucht wird. Seine Frau bekommt langsam Angst vor ihm und bittet ihn einen Arzt aufzusuchen. Die Arznei, die ihm verschrieben wird, zeigt schon in der ersten Nacht Wirkung. Allerdings sind die Nebenwirkungen wenig erbaulich, denn Albert hat seit dieser Nacht einen farbigen Schatten. 



Meinung:
„Licht und Schatten“ ist aus dem Zyklus um die Geheimnisvollen Städte. Es ist keine komplett neue Geschichte, sondern es handelt sich vielmehr um eine Überarbeitung des bereits 1999 im Original erschienenen „L´Ombre d´un Homme“ („Der Schattenmann“, Feest Verlag). Im Nachwort zur überarbeiteten Neuauflage weißt Benoît Peters zwar darauf hin, dass nachträgliche Abänderungen der Geschichte für Autoren ein Tabu sind, führt aber gleichzeitig Herge an, der ständig an seinen Alben weiterarbeitete. Vor allem in den Schlusssequenzen hat Peters korrigierend und erweiternd eingegriffen. In der neuen Fassung lassen sich die beiden Künstler etwas mehr Zeit bei der Erweckung der Liebe zwischen Albert und Minna, die er in einem Varieté kennen gelernt hat. Außerdem passt Schuiten an verschiedenen Stellen vorsichtig ein paar Panels an.
Da der Band von 1999 auf dem deutschen Markt nicht mehr erhältlich ist, kommt diese überarbeitete Version gerade recht. Schuiten und Peters verstehen es ausgezeichnet das Unheimliche langsam in den Alltag gleiten zu lassen. Wie schon in den anderen Bänden aus der Serie „Die geheimnisvollen Städte“ entwickelt sich eine abstruse Geschichte. 
Die Namensgleichheit des Protagonisten mit dem französisch-deutschen Naturforscher und Schriftsteller Adelbert von Chamisso (1781–1838) ist nicht zufällig. Denn der gesamte Comic ist eine Anlehnung an Chamissos Werk „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ von 1813. Dieser, der deutschen Romantik zugerechnete Roman, stand Pate für den Comic. Schlemihl verkauft seinen Schatten an den Teufel und spürt gleich darauf die öffentliche Ächtung. Er ist anders, passt nicht mehr ins Bild und wird daraufhin gemieden. Genauso ergeht es Albert, der beispielsweise von seiner Frau verlassen wird.
Auch Schlemihl verliebt sich neu in eine Mina. Allerdings anders als im Comic, geht der Roman nicht gut aus. Denn Schlemihl darf seine Angebetete nur heiraten, wenn er seinen Schatten wieder bekommt. Der Teufel will ihm den Schatten aber nur geben, wenn er dafür seine Seele hergibt. Am Ende zieht sich Schlemihl zurück und such die Einsamkeit. Anders Albert im Comic, der zum Schluss der Geschichte glücklich vereint mit Minna ist.



Fazit:
Für Leser der „Geheimnisvollen Städte“ ein Muss. Der Comic steht in der Tradition der vorangegangenen Alben. Und auch wer den band „Der Schattenmann“ bereits sein eigen nennt, sollte bei diesem Werk zugreifen. Der Vergleich zum Vorläufer ist ein interessanter Blick in die Arbeitswelt von Schuiten und Peters. Darüber hinaus ist die Aufmachung der Schreiber und Leser-Ausgabe um ein Vielfaches besser, als bei den Feest Comics.



Licht und Schatten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Licht und Schatten

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 24,80

ISBN 13:
978-3-946337-07-2

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gewohnt sehr gute Artwork
  • Parallelität zu Chamissos Werk
  • Ansprechende Aufmachung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 10.08.2016
Kategorie: Alben
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