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Comic-Besprechung - Reddition 64

Geschichten:
Reddition 64: Dossier Morris und Lucky Luke
Le Moustique: Morris`Karrieresprungbrett
Autor: Volker Hamann

Die Kunst des Maurice de Bévère
Autor: Michael Hein

Lucky Luke: Porträt einer Westernparodie
Autor: Michael Hein

René Goscinny
Autor: Peter Nover

Lucky Luke in Deutschland
Autor: Horst Berner

Anfänge des belgischen Zeichentrickfilms
Autor: Jens R. Nielsen

Morris in den Niederlanden
Autor: Volker Hamann

Achdé: Erbe und Bewahrer der Tradition
Autor: Bernd Frenz

Lucky Luke von Bonhomme und Bouzard
Autor: Matthias Hofmann

Morris: Bibliographie seiner Comics
Autor: Volker Hamann


Story:
Anlässlich des 70-jährigen Geburtstages von Lucky Luke gibt es ein Dossier über den Mann der schneller zieht als sein Schatten und über seinen Schöpfer Morris. Neben einem ausführlichen Portrait über den Zeichner, gibt es auch Hintergrundartikel über den belgischen Trickfilm, die Veröffentlichungsgeschichte in Deutschland und in den Niederlanden, sowie weitere Portraits über Goscinny und Achde.


Meinung:
Es gibt mal wieder einen runden Geburtstag zu feiern. Jubiläen häufen sich am laufenden Band und oft ist einem mehr als bewusst wie lange schon ein Charakter oder eine Serie die Lektüre geprägt hat. Doch selten gibt es Figuren die immer noch so frisch wirken und keinerlei Staub angesetzt haben. Es geht um eine Figur die schon da war, als man selber noch ein Kind gewesen ist und schon in jungen Jahren die Abenteuer genoss und immer wieder die alten zerlesenen Ausgaben zur Hand nimmt, weil so gut wie kein einziges Heft wirklich Alter angesetzt hat. Vom äußeren mal abgesehen.

Die Rede ist von dem Mann der schneller zieht als sein Schatten: Lucky Luke. Passend zum 70. Geburtstag von Lucky Luke kommt nun ein Dossier der Reddition zu ihm auf dem Markt. Diese Ausgabe betrachtet nicht nur die Figur, sondern auch seinen Schöpfer und Zeichner Morris. Gerade angesichts der Bedeutung dieser Serie und ihres immer noch anhaltenden Erfolges ist es mehr als erstaunlich, dass es so gut wie keine Sekundärliteratur über sie gibt. Da hier nun, zumindest ansatzweise, Abhilfe geboten wird, ist die Ausgabe nahezu unverzichtbar. Wobei gleich gesagt werden muss, dass manche Aspekte nur für diejenigen nachvollziehbar sind, welche die Abenteuer zumindest teilweise schon kennen.

Der Aufbau des Heftes überrascht etwas und ist nicht immer ganz nachvollziehbar. So startet man nicht mit einem Portrait von Morris, der Lucky Luke erfand, sondern dieser Artikel kommt erst an zweiter Stelle, nachdem ein Magazin vorgestellt worden ist, welches für Maurice de Bévère, dessen Pseudonym später Morris sein sollte, das Karrieresprungbrett sein sollte. Es ist leidlich interessant und durchaus einige Erwähnungen wert. Aber ein ganzer Artikel? Überhaupt sind manche Nebengleise hier etwas merkwürdig gewählt. Natürlich ist es sinnvoll bei einem Westernhelden der immer noch so frisch ist wie damals auch ein Portrait des jetzigen Zeichners Achdé und einen Ausblick auf kommende Hommagen unterzubringen. Ebenso freut man sich über ein Portrait des genialen Texters Rene Goscinny, das allerdings etwas zu kurz geraten ist. Aber warum nun die Geschichte des belgischen Trickfilms in aller Ausführlichkeit zur Sprache kommt, was mit Lucky Luke letztendlich kaum etwas zu tun hatte, aber dessen Realverfilmungen nicht mal erwähnt werden, ist schleierhaft. Ebenso wie die Veröffentlichungsgeschichte bei den niederländischen Nachbarn. Letzteres gibt immerhin einen kurzen Überblick über den holländischen Markt, aber den Platz hätte man sinnvoller nutzen können.

So vermisst man etwa schmerzlich einen Artikel über die parodistischen Mittel. Einige Grundzüge werden mal kurz erwähnt, aber es werden nur selten die historischen Tatsachen und Genreklischees gegenüber der Darstellung in der Serie gegenübergestellt. Aber gerade das ist es, was die Serie ausmacht und hätte auch Nicht-Lesern, sofern es sie gibt, klar gemacht, warum Lucky Luke so lebendig und langlebig ist und die Geschichten so zeitlos erscheinen lässt.  Aber da wahrscheinlich eher die Fans zugreifen werden, hat man das wohl für überflüssig gehalten. Auch diese Ausgabe ist wie einige der Vorgänger mehr faktenorientiert und weniger deutend. Was eben zu einigen guten Einblicken führt, aber den Kern der Serie eben nicht berührt.

Da ist die mit aufgeführte Bibliographie bezeichnend. Aber sie ist vor allem für den Sammler auch notwendig, da die Veröffentlichung von Lucky Luke in Deutschland chronologisch mehr als chaotisch ist. Hier kommt etwas Ordnung hinein und diese Fleißarbeit verdient großes Lob. Man beschränkt sich auf die von Morris gezeichneten und geschriebenen Alben ist aber ein Geschenk für die Fans und Sammler.

Insgesamt ist manches aber etwas zu oberflächlich ausgefallen wobei vor allem die Portraits sehr gelungen sind. Wer sich übrigens für Reise von Jije, Morris und Franquin durch die USA interessiert, dem sei hier noch einmal wärmstens die Graphic Novel Gringos Locos empfohlen. Die leider in dieser Ausgabe der Reddition auch nicht erwähnt wird.


Fazit:
Manchmal sind die Themen der Artikel etwas überraschend und einiges tiefer gehende wird schmerzlich vermisst. Lohnenswert sind vor allem die Portraits und die für Sammler unverzichtbare Bibliographie.

Reddition 64 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Reddition 64

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Edition Alfons

Preis:
€ 10

ISBN 10:
3946266037

ISBN 13:
978-3946266037

84 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Pionierleistung
  • Porträts
  • Bibliographie
Negativ aufgefallen
  • parodistischen Mittel werden nur oberflächlich behandelt
  • manches zu oberflächlich
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Rezension vom: 09.07.2016
Kategorie: Rezensionen
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