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Comic-Besprechung - Silas Corey Band 1. Der Aquila-Ring

Geschichten:
Silas Corey 01: Der Aquila-Ring (Silas Corey: Le Réseau Aquila)
Autor: Fabien Nury, Zeichner: Pierry Alary, Colorist: Bruno Garcia, Übersetzung: Harald Sachse

Story:

Im Frühjahr 1917 bittet eine französische Zeitung Silas Corey um Hilfe. Er soll für sie in einem mysteriösen Fall ermitteln. Und schon bald sieht sich dieser Mann einen Fall verwickelt, bei dem nichts anderes als das Schicksal von Frankreich auf dem Spiel steht.



Meinung:

Man kennt sie, diese Edelmänner, die gut gekleidet für Recht und Ordnung eintreten. Auf dem ersten Blick ist Silas Corey ebenfalls so ein Gentleman. Doch beim Lesen seines Deutschlanddebüts "Der Aquila-Ring" wird man schnell das Gegenteil feststellen. Geschrieben wird der Band von Faiban Nury ("Ein Sohn der Sonne), derweil Pierre Alary ("Belladonna") für die Illustrationen zuständig ist. Bruno Garcia macht die Kolorierung. Die deutsche Ausgabe ist ein Doppeltband, in dem die ersten beiden französischen Nummern gesammelt sind. Eine Fortsetzung ist für Juni angekündigt worden.

Frankreich im Frühjahr 1917. Der Erste Weltkrieg zieht sich seit Ewigkeiten hin und ein Ende scheint nicht in Sicht. Derweil herrscht in Paris scheinbare Ignoranz der Verhältnisse an der Front. Doch in Wahrheit wissen einige Politiker davon. Und sie versuchen, einen Akt der Sabotage von einem feindlichen Spion aufzuklären.

Georges Clemenceau ist der Chef einer Zeitung. Er beauftragt den ehemaligen Journalisten und Soldaten Silas Corey damit, in diesem Fall zu ermitteln. Doch Corey ist alles andere, nur kein Patriot. Schon bald arbeitet er für drei verschiedene Auftragsgeber. Und macht am Ende doch sein eigenes Ding.

Nein, Silas Corey ist wirklich kein Gentleman. Er hat seinen eigenen Kopf und macht sein eigenes Ding. Denn hinter der edlen und feinen Kleidung steckt ein durchtriebener Charakter, der die Rechnungen für seinen Schneider und seinen Hotelaufenthalt seinen Auftragsgebern in Rechnung stellt.

Und doch wird man schon nach wenigen Panels ihn anfangen zu mögen. Denn seine freche Art, sein Selbstbewusstsein, mit dem er auftritt, das imponiert einen. Hier hat man wirklich eine Art Gentleman-Ganoven vor sich, bei dem man trotz allem weiß, dass er am Ende doch noch für die gerechte Sache antritt.

Dabei wird wiederholt angedeutet, dass er ein Trauma hat, eine Erinnerung, die ihn verfolgt. Er war Soldat im Ersten Weltkrieg und hat dort wohl anscheinend Schreckliches gesehen. Und man fragt sich, ob er deshalb wiederholt Zuflucht in der Opiumpfeife sucht, die ihm sein treuer Diener Nam regelmäßig anbietet. Und dann ist da noch diese Katze, bei er nicht weiß, ob sie real ist oder nicht.

Gleichzeitig ist Silas Corey nicht der einzige, dessen Moral bestenfalls grau ist. Keine einzige Figur auf Seite der Franzosen handelt uneigennützig. Jeder will etwas Bestimmtes erreichen. Clemenceau möchte den aktuellen Premierminister stürzen sehen, Corey will Geld, was auch ein Information haben möchte. Und auch Corey Geliebte Madame Richer arbeitet nicht aus purem Eigennutz. Ironischerweise agiert die Gegenseite einzig und allein aus Liebe zu seinem Vaterland. Und ist exakt deshalb der Böse im Spiel.

Dabei ist die Story spannend und packend erzählt. Man klebt an dem Comic, der mit lauter ungeahnten Wendungen aufweist. Man wird überrascht, wie dramatisch die Story manchmal wird. Es kommt zum Beispiel in der Hälfte des Bandes zu einem Giftgasanschlag. In dem entstehenden Chaos jagt Corey eine feindliche Agentin, was schließlich zu einer Konfrontation auf dem Dach des Gebäudes führt.

Dabei ist die Story packend inszeniert worden. Pierre Alary pflegt einen leicht cartoonigen Stil, den er in dramatischen Momenten überspitzt einzusetzen weiß. Ansonsten hält er sich damit zurück und unterstützt einfach nur die Story. Die er dabei cineastisch zu gestalten weiß.

Damit ist der erste Band dieser Reihe ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

"Silas Corey Band 1: Der Aquila-Ring" ist ein fantastischer Comic. Die Geschichte von Fabien Nury und den Illustrationen von Pierre Alary ist die Geschichte eines Ganoven, der für mehrere Leute gleichzeitig arbeitet und doch nur seine eigenen Ziele verfolgt. Womit er in guter Gesellschaft ist, da fast alle Charaktere eigennützige Ziele verfolgen, bis auf die Gegenspieler. Silas Coreys Darstellung und Chuzpe imponieren einem trotzdem und man wird ihn schnell mögen. Die Story selbst ist der reinste Thriller und sehr gut gestaltet worden.



Silas Corey Band 1. Der Aquila-Ring - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Silas Corey Band 1. Der Aquila-Ring

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 24,80

ISBN 13:
978-3-95839-257-1

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Fast jede Figur agiert eigennützig
  • Spannend geschrieben
  • Silas Corey ein Egoist mit Chuzpe
  • Gelungene Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.33
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 16.07.2016
Kategorie: Silas Corey
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