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Comic-Besprechung - Lucky Luke Gesamtausgabe – 2013 - 2015

Geschichten:

Auf eigene Faust

Text Daniel Pennac, Tonino Benacqista, Zeichnungen: Achdé, Colorist: Mel 

Ein starker Wurf

Text Achdé, Zeichnungen: Achdé, Colorist: Mel 

Machine Gun Kid

Text Achdé, Zeichnungen: Achdé, Colorist: Mel 

Meine Onkel, die Daltons
Text: Laurent Gerra, Jacques Pessis, Zeichnungen: Achdé, Colorist: Mel


Story:
Der jüngste Band der Lucky Luke-Gesamtausgabe versammelt Geschichten, die zwischen 2013 und 2015 erschienen sind. In „Auf eigene Faust“ kommt es zu einem Machtkampf unter den Daltons. William, Jack und Averell zweifeln den Führungsstil von Joe an. Der macht seinen Brüdern kurzentschlossen ein Angebot: Jeder soll versuchen alleine sein Glück zu machen und wem es gelingt, als erstes eine Million Dollar zu beschaffen, soll der neue Bandenchef sein. „Ein starker Wurf“ enthält die neuesten Abenteuer von Kid Lucky. Die Abenteuer des „poor lonesome Cowboy“ als Kind sind größtenteils als Onepager erzählt. Mit „Maschine Gun Kid“ wird eine Lücke gefüllt. Die Kurzgeschichte stammt aus der Feder von Achdé, die er vor seinem eigentlichen Lucky Luke-Erstlingswerk – „Der französische Koch“ – ablieferte und eine Hommage an Morris bildete. Und schließlich dürfen sich die Daltons in „Mein Onkel, die Daltons“ noch als Erziehungsberechtige probieren.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Mit Band 27 der Lucky Luke-Gesamtausgabe wird der Leser dieser einmaligen Reihe auf den neuesten Stand der Abenteuer des Cowboys gebracht. Diese umfangreiche Edition frisst mittlerweile so manchen Regalmeter in den Wohnstuben der geneigten Leser. Aber, um es vorweg zu nehmen, jeder Zentimeter ist es wert – und der neueste Band bildet da keine Ausnahme. In ihrer lückenlosen und umfassenden Wiedergabe der Geschichten, gekoppelt mit informativen Texten zu der Entstehung der jeweiligen Abenteuer, bildet die Lucky Luke-Gesamtausgabe die Edition, um das Oeuvre des „poor lonesome Cowboys“ zu erschließen.
Die in diesem Band vereinten Geschichten, egal ob Kurz- oder albenlange Geschichte, sind von gleichbleibend hoher Qualität. Achdé zeigt sich einmal mehr als Meister darin, in die großen Fußstapfen von Morris zu treten. Besonders deutlich wird dies in der Geschichte „Machine Gun Kid“, die zwar bereits 1999 und damit noch zu Lebzeiten von Morris veröffentlicht wurde, aber aufgrund von Verlagsrechten erst jetzt in die Gesamtausgabe aufgenommen werden konnte. Bei dieser Kurzepisode handelt es sich um eine Hommage, die im Original in dem Band „Hommage á Morris“ bei Gem´s veröffentlicht wurde. Morris sah diese Geschichte und meinte bereits zu diesem Zeitpunkt einen potenziellen Nachfolger für sich gefunden zu haben. Egal, ob bei den Wutausbrüchen von Joe, im dümmlichen Gesichtsausdruck von Averell oder im schelmischen Grinsen von Luke: In jedem Strich sind die Gedanken von Morris festgehalten - wie er seine erfundenen Charaktere einst entwickelt hat.
Was der Qualität der Geschichten wieder einmal förderlich war ist die Tatsache, dass sich Achdé für die beiden längeren Episoden namhafte Unterstützung geholt hat. Für „Auf eigene Faust“ stammt das Szenarion von Daniel Pennac und Tonino Benacqista. Beide hatten bereits 2010 mit „Lucky Luke gegen Pinkerton“ eine albenlange Geschichte geschrieben. Der Schriftsteller Pennac ist in Frankreich vor allem für seine temporeichen Romane bekannt. Dieses Tempo kann er auch mit in seine Comicgeschichten tragen. Ebenso wie Benacqista, der vor allem als Drehbuchautor in Erscheinung tritt. 
Besonders hervorgehoben werden muss aber die zweite lange Geschichte der Gesamtausgabe: „Meine Onkel, die Daltons“. Hier wurde ebenfalls ein bereits bekannter Lucky Luke-Szenarist verpflichtet: der Komiker Laurent Gerra. Nachdem er 2004 mit der Kurzgeschichte „Stille Nacht, Rantanplan wacht!“ seinen Einstand als Lucky Luke-Szenarist gegeben hatte, folgten bereits drei albenlange Abenteuer: „Schikane in Quebec“ (2004), „Die Daltons in der Schlinge“ (2006) sowie „Der Mann aus Washington“ (2008). Alle seine Entwürfe strotzen nur so vor Anspielungen auf das Werk von Morris und auf Personen der Zeitgeschichte. So treten in dem Band neben Karl Lagerfeld als Hotelportier auch Dominique Strauss-Kahn auf. Wohl wissend, dass geheiligter Boden betreten wird, wagt der Rezensent an dieser Stelle die Behauptung, dass Gerra den Vergleich zu Goscinny nicht scheuen muss. Ihre Art Geschichten zu erzählen ähneln sich, ihr Gespür für Situationskomik und Überraschungseffekte lassen diesen Vergleich nicht nur zu, sondern er drängt sich gerade zu auf. Gemeinsam mit Jacques Pessis, ebenfalls Komiker in Frankreich, entfacht Gerra ein Feuerwerk an Gags. 
Es ist dieses Können, das die abschließende Geschichte des 27. Bandes der Gesamtausgabe so lesenswert macht. Die Idee, die Helden einer Comicserie mit der frechen Naivität eines Kindes zu konfrontieren ist nicht neu. In solcher Plot kommt in einigen Werken vor. Ein weniger gelungener Versuch ist beispielsweise die von Uderzo erdachte Version „Der Sohn des Asterix“ von 1983. Gerra und Pessis gelingt eine überaus gelungene Version und das nicht zuletzt deshalb auch, weil sie die beiden Szenaristen auf das Mittel des Running-Gags zurückgreifen, wie beispielsweise die Verfressenheit des kleinen Sprosses, um den sich alles dreht.
Fazit:


Fazit:
Lucky Luke ist einer der großen Klassiker franko-belgischer Comickunst. Das er dabei nicht zu den verstaubten Helden gehört, davon legt der der letzte Band seiner Gesamtausgabe mit den neuesten Geschichten eindrucksvoll Zeugnis ab. Wer die vorherigen Bände der Gesamtausgabe hat, wird sich diesen band holen. Wer noch keinen Band hat, sollte schnell damit anfangen, sich die 27 hervorragend edierten Bücher zu zu legen.



Lucky Luke Gesamtausgabe – 2013 - 2015 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lucky Luke Gesamtausgabe – 2013 - 2015

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
2001

Preis:
€ 29,99

ISBN 13:
978-3-7704-3883-9

168 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Überaus witziges Gagfeuerwerk
  • Informative redaktionelle Texte
  • Gelungene Artwork a la Morris
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 24.04.2016
Kategorie: Lucky Luke
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