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Comic-Besprechung - Die Frau des Magiers

Geschichten:
Die Frau des Magiers (La Femme du Magicien)
Autor: Jerome Charyn, Zeichner: François Boucq, Übersetzung: Gerd Benz

Story:

Rita ist die Tochter der Assistentin von Edmond, dem "King of Magic". Und als die Schönheit ihrer Mutter eines Tages verblüht ist, nimmt sie den Platz an der Seite des Magiers ein, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Leben. Bis er eines Tages ihre Mutter in den Tod treibt und sie ihn verlässt.



Meinung:

Man ist von Francois Boucq und Jerome Charyn ja schon vieles gewohnt. Die beiden lieben es, ihrem Leser Geschichten zu präsentieren, in denen Elemente vorkommen, die sich nicht so einfach erklären lassen. Doch mit "Die Frau des Magiers" treiben sie das auf die Spitze! Übrigens ist der Comic bereits in den 80er Jahren im Rahmen von "Schwermetall präsentiert" in zwei Teilen erschienen.

Von Kindheitsbeinen an wuchs Rita mit Edmond dem "King of Magic" auf. Ihre Mutter war einst seine Assistentin, inzwischen ist sie allerdings nur noch eine bessere Gehilfin, die von dem Magier unablässig gedemütigt wird. Bis sie stirbt. Das treibt einen Keil zwischen dem Zauberer und Rita, die seine jetzige Frau ist und ihn daraufhin verlässt.

Doch in New York findet sie kein Glück. Sie wird ständig gedemütigt und immer wieder holt sie ihre Vergangenheit in Form von Visionen ein. Und gleichzeitig beginnt eine Mordserie, bei der Männer auf bestialische Art und Weise getötet werden. Gibt es da einen Zusammenhang mit ihr?

"Die Frau des Magiers" ist ein schwieriger Comic. Ist die erste Hälfte noch verhältnismäßig direkt und geradlinig erzählt, dreht die Story dann in der zweiten Hälfte quasi immer mehr durch. Dinge passieren, aus denen man sich keinen Reim machen kann. Ereignisse, die einfach nur surreal sind und durch die die Geschichte auf einmal nie so wirklich klar und eindeutig ist.

Vordergründig ist die Story klar. Es geht um das Leben von Rita, die im Haus eines Magiers aufwächst, während gleichzeitig ihre Mutter wie eine Leibeigene für ihn und dessen Mutter schuften muss. Man erlebt, wie sie zu einer schönen Frau heranwächst, bis sie sogar irgendwann Edmond heiratet. Doch gleichzeitig regt sich in ihr immer mehr ihr Widerstand gegenüber den Taten des "King of Magic", bis sie ihn schließlich sogar verlässt, weil ihre Mutter tot ist.

Und ab dann wird die Geschichte immer surrealer und durchgedrehter. Schon bald ist nicht mehr klar, was wirklich ist und was nicht. Hat sich Rita wirklich in einen Werwolf verwandelt und einen Mann umgebracht? Oder war das nur Einbildung? Hat sie eben wirklich eine Prozession an verkleideten Menschen gesehen oder war das nur Imagination?

Wer in diesem Fall auf eine eindeutige Erklärung wartet, der wartet vergebens. "Die Frau des Magiers" lässt den Leser im Unklaren. Es gibt keinen Hinweis, keine mögliche Erklärung für das, was man liest. Es passiert einfach.

Genauso kann man auch die unlogischen Aktionen von Rita erklären. Sie hasst Edmond für das, was er ihrer Mutter antut. Und doch kann sie nicht von ihm loslassen. Wieso? Sie meint, ohne sie hätte er keine Magie. Doch ist dem wirklich so?

Es ist vor allem dieses Nichterklären, was es schwer macht, mit dem Band warm zu werden. Zu ungefähr, zu ungewiss sind viele Szenen. Es wird Leute geben, die das mögen. Immerhin wird die Surrealität der Geschichte entsprechend gut präsentiert. Doch gleichzeitig wird es auch Menschen wie mich, den Redakteur geben, die ihre Schwierigkeiten damit haben. Die wenigstens gerne einen Ansatz der Erklärung hätten.

Doch stattdessen muss man sich eben mit Brosamen begnügen und einige Szenen nach eigenem Gutdünken interpretieren. Man kann dabei die Charakterisierung durchaus genießen. Gleichzeitig fragt man sich allerdings dann wiederholt, was eben geschehen ist?

Immerhin sind die Illustrationen von Francois Boucq wieder ein Highlight. Er schafft es die Menschen verschieden aussehen zu lassen. Und zeigt unterschiedliche Variationen der Hässlichkeit, in der Ritas Schönheit besonders hervorsticht.

Es ist schwer, zu einer abschließenden Meinung zu kommen. Es wird Leute geben, die diesen Band mögen. Doch ich persönlich hatte meine Probleme damit, bei der Geschichte durchzusteigen. Und deshalb wird "Die Frau des Magiers" auch mit einem "Reinschauen" bewertet.



Fazit:

Es ist nicht einfach "Die Frau des Magiers" zu lesen und zu verstehen. Was nämlich Francois Boucq und Jerome Charyn hier präsentieren, ist eine Geschichte, die von Seite zu Seite immer surrealistischer wird. Man wird viel im Unklaren gelassen, was es einem schwer macht, mit dem Comic warm zu werden. Dabei wird eine hervorragende Story präsentiert mit großartigen Zeichnungen.



Die Frau des Magiers - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Frau des Magiers

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 18,80

ISBN 13:
978-3-95839-227-4

88 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Interessante Geschichte
  • Gelungene Illustrationen
Negativ aufgefallen
  • Verwirrend surreal
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 03.04.2016
Kategorie: One Shots
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