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Comic-Besprechung - Marvel Exklusiv 118: Avengers - Ultron Forever
Geschichten:US-„Avengers: Ultron Forever 1“
„New Avengers: Ultron Forever 1“
„Uncanny Avengers: Ultron Forever 1“
Autor: Al Ewing
Zeichner: Alan Davis
Farben: Rachelle Rosenberg
Wieder einmal Ultron! Der psychotische Roboter mit einem starken Hang zur Vernichtung allen organischen Lebens nimmt in diesem Comic einen neuen Anlauf, um sein Ziel endlich zu erreichen. Die Story spielt 400 Jahre in der Zukunft. Ultron hat alle Helden vernichtet, die Menschheit stark dezimiert und versklavt. Widerstand regt sich nicht mehr. Als seine Leibgarde fungieren die ehemaligen Rächer.
Ein düsteres Bild der Zukunft, welches Autor Al Ewing hier entwirft. Ganz neu ist dieses jedoch nicht, denn es existieren bereits andere Ultron-Storylines, bei denen er in weit entfernten Zukunft die Macht an sich reißen konnte. Immer wieder werden dann Avengers aus der Jetzt-Zeit zu ihm geschickt, um ihn anschließend vernichtend zu schlagen. So auch in diesem Band, nur dass der Autor nicht einfach einen Avengers-Trupp nimmt, sondern sich aus verschiedenen Zeitepochen bedient. Darunter befinden sich dann allesamt Helden, die für den Comicleser fast durchgängig unbekannt sind. Ein weiblicher Captain America, ein Thor aus der Vergangenheit, Hulk und Banner in einem Körper, eine Göttin des Donners und ein schwarzer Iron Man. Lediglich Black Widow und Vision stammen aus der Gegenwart. Bereits diese Zusammensetzung ist ungewöhnlich.
Glücklicherweise prügeln die Helden nicht gleich zu Beginn auf sich ein, bloß weil sie sich nicht kennen, denn im Grunde genommen ist dies doch Sitte im Superheldenbusiness. Für den Autor scheint die Zeit aber zu drängen, so dass für derartige Scharmützel kein Platz ist. Stattdessen werden sie nach einigen Diskussionen aufgeteilt und in die Zukunft geschickt. Die Schlacht beginnt.
Was in Folge dessen auf den Leser einprasselt ist eine geballte Prügelorgie, die an mehreren Schauplätzen und mit unterschiedlichen Mitteln stattfindet. Auffallend ist hier nicht nur die gute Zusammenarbeit der Helden, sondern auch die relativ geringe Kampfstärke von Ultron und seinen Robotern. Hatten die Rächer im Ultron-Event "Age of Ultron" noch ihre Mühe, überhaupt einen der Roboter zu besiegen, werden die Gegner hier zu Hunderten zerschlagen. Und da Fans der Rächer wissen, dass deren Ausdauer so ziemlich unbegrenzt ist, ist der Sieg gegen Ultrons Roboter nur eine Frage der Zeit. 400 Jahre in der Zukunft könnte man eigentlich leistungsfähigere Gegner erwarten. Diesbezüglich war der Plot auch schon einmal einfallsreicher.
In die gleiche Richtung geht der Kampf gegen Ultron selber. Dieser bezeichnet sich selber als Gott, hat entsprechende Kräfte, kann den Rächern aber dennoch nicht viel entgegensetzen. Dass Ultron vernichtet wird, dürfte nun nicht die große Überraschung des Comics sein. Auch Al Ewing frühstückt diesen Part schnell ab. Denn er hat noch eine Trumpfkarte in der Hinterhand. So gibt es nach Ultron noch einen Gegner, der gefährlicher und sehr viel schlagkräftiger ist. Dies ist dann auch das eigentliche Finale des Bandes.
Die Story ist folglich überschaubar und wenig tiefgehend. Actionszenen bestimmen den Inhalt und nur selten müssen die Rächer wirklich ihre nächsten Schritte abwägen. Gerade bei einem Team, welches sich nicht kennt, sind derartige Aktionen aber besonders spannend. Der Autor lässt diesen Fakt leider fast komplett außen vor, so dass es nur zum Schluss zu einer Aktion kommt, bei denen ein Held auch mal seinen Kopf anstrengt.
Das Superhelden-Urgestein Alan Davis zeichnet sich für die grafische Gestaltung verantwortlich. Folglich gibt es jede Menge großformatiger Panels mit einer extremen Detailfülle. Roboterteile fliegen en mass durch die Gegend, hunderte von Gegner werden in einer Zeichnung dargestellt und besonders wichtige Sequenzen werden mit brachialen Soundwörtern umrahmt. Dabei sind die Zeichnungen durchgehend gelungen.
Der "Avengers" One-Shot lehnt sich inhaltlich somit an altbekannte Ultron-Storylines an und setzt mit einem ungewöhnlichen Mixed-Avengers-Team eigene Akzente. Vielmehr ist es aber leider nicht, da die Kampfstärke des Gegners eher unspektakulär ist und weitergehende eigene Ideen fehlen. Der Comic bietet für Superheldenfans eine bodenständige Lektüre, die aber lediglich durch die ungewohnte Heldenstruktur in Erinnerung bleiben wird.
Marvel Exklusiv 118: Avengers - Ultron Forever
Autor der Besprechung:
Christian Recklies
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 12,99
100 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- einfallsreiche neue Helden-Versionen
- zahnloser Plot
- ungefährliche Gegner
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 24.03.2016 | ||||||
Kategorie: | Marvel Exklusiv | ||||||
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