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Comic-Besprechung - Der Krieg der Knirpse: Bd. 1: 1914 - Das Haus der Findelkinder

Geschichten:
Der Krieg der Knirpse (La guerre des Lulus 1)
Story: Régis Hautière
Zeichnungen: Hardoc
Kolorierung: David Francois, Hardoc
Übersetzung: Annabelle Steffes

Story:

Sie werden die Lulus genannt. Vier Findelkinder, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten. Doch als eines Tages ihr Waisenhaus wegen des näher rückenden Krieges evakuiert wird, bleiben sie zurück und erleben ein Abenteuer, das sie prägt.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg der Neuzeit, der die Schrecken moderner Kriegsführung zeigte. Damals sind in den vier Jahren, die er dauerte, viele Menschen in den Schützengräben, die den Kontinent durchzogen, ums Leben gekommen. Es war eine Zeit, in der die Ereignisse jeden berührten, egal, welches Alter er hatte. Das thematisiert das Kreativteam Régis Hautière und Hardoc in seiner Reihe "Der Krieg der Knirpse", deren erster Band, "1914 - Das Haus der Findelkinder" im November erschienen ist. Band 2 ist für Juni 2016 vorangekündigt.

Régis Hautière wurde am 6. Juli 1969 in Fougeres geboren. Er las schon als Kind sehr viel, und zwar sowohl Comics als auch Bücher und entdeckte so früh seine Vorliebe fürs Schreiben. Hier in Deutschland ist er vor allem durch die Reihe "Aquablue" bekannt, die er gemeinsam mit Olivier Vatine und Thierry Cailleteau erstellte.

Der Künstler Hardoc heißt mit bürgerlichen Namen Vincent Lèmaire und wurde am 18. Februar 1975 geboren. Er begann seine Ausbildung an Lycée Louis Thuillier und ging anschließend zur Lamarck Schule. Er machte seinen Bachelor in Elektrotechnik und später seinen Master of Visual Arts. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit der beiden.

Sie werden die Lulus genannt: Der intellektuell Ludwig, der kleine Lucas, der robuste Luigi und ihr Anführer Lucien. Es sind Findelkinder, die in einem Waisenhaus in Valcencourt leben. Das Jahr ist 1914 und der erste Weltkrieg ist vor kurzem ausgebrochen. Schon jetzt machen sich seine Auswirkungen bemerkbar. Ein Lehrer hat sich freiwillig gemeldet und bald wird ihre Heimat wegen der näherkommenden Front evakuiert. Die Lulus bleiben zurück und erleben eine spannende Zeit, in der ihre Gemeinschaft ein ums andere Mal herausgefordert wird.

"Der Krieg der Knirpse" ist ein außergewöhnlicher Comic. Schon allein auf Grund der Thematik sticht er hervor und wird einem auch lange im Kopf hängen bleiben. Dabei ist interessant, wie der Erste Weltkrieg in die Geschichte eingebaut wird.

Denn Hautière lässt diesen nie direkt auftreten. Stattdessen zeigt er vor allem die indirekten Auswirkungen. Die Evakuierung des Waisenhauses zu Beginn der Erzählung, ein Granatenbeschuss später und ein dramatischer Cliffhanger gegen Ende der Story. So ist der Krieg zwar präsent, aber gleichzeitig auf fern, so dass man seine Präsenz gerne vergisst. Bis diese eben mit aller Macht in das Alltagsleben der Lulus einbricht.

Diese werden dabei hervorragend charakterisiert. Wiederholt wird betont und gezeigt, dass sie füreinander einstehen. Sie streiten sich oft, spielen sich gegenseitig Streiche, nur um dann am Ende doch wieder zusammenzuhalten. Das mag klischeehaft klingen, jedoch wirkt es in dieser Geschichte nachvollziehbar und natürlich.

Gleichzeitig wird eben auch wiederholt klar gemacht, dass sie eben noch Kinder sind. In vielen Aspekten sind sie naiv und glauben immer noch den Worten der Erwachsenen. Man wird sehen, wie lange ihre Naivität sich noch halten wird.

Die Zeichnungen von Hardoc sind cartoonlastig. Das mag auf dem ersten Blick gewöhnungsbedürftig sein. Doch schon nach wenigen Augenblicken hat man sich daran gewöhnt. Denn auch wenn sie cartoonig sind, bedeutet das nicht, dass die Stimmung leidet. Im Gegenteil: Dadurch werden die Einbrüche der Kriegsrealität umso stärker von ihrer Wirkung her. Interessant ist dabei, dass er die auftretenden Soldaten mit nur wenigen Details wie möglich zeichnet. Dadurch werden sie zu einer Einheitsmasse, die von weitem nicht bedrohlich wirkt. Noch nicht!

Der erste Band ist ein "Klassiker" und hat den "Splashhit" verdient.



Fazit:

Mit »Der Krieg der Knirpse 1: 1914 - Das Haus der Findelkinder« liegt eine gelungen Geschichte des Kreativteams Régis Hautière und Hardoc vor. Die Geschichte der Lulus geht einem zu Herzen, einfach weil die Figuren zu überzeugend gestaltet sind. Der Zusammenhalt in der Gruppe wirkt realistisch, ebenso, wie ihre verschiedenen Persönlichkeiten. Die Einbrüche des Krieges in ihre naive Realität schockieren den Leser genauso, wie die Protagonisten. Die Zeichnungen von Hardoc unterstreichen dabei die Unschuldigkeit der Lululs, ohne allerdings der drohenden Gefahr die Spitze zu nehmen.



Der Krieg der Knirpse: Bd. 1: 1914 - Das Haus der Findelkinder - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Krieg der Knirpse: Bd. 1: 1914 - Das Haus der Findelkinder

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 13,99

ISBN 13:
978-3957984555

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Überzeugende Figuren
  • Der Krieg ist so fern und doch jederzeit nahe
  • Zeichnungen von Hardoc
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 22.02.2016
Kategorie: Der Krieg der Knirpse
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