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Comic-Besprechung - Deadly Class - Tödliches Klassenzimmer 1: 1987 - Reagan-Jugend

Geschichten:
Deadly Class #1-6: Autor: Rick Remender, Illustrator: Wes Craig, Colorist: Lee Loughridge, Übersetzung: Marc-Oliver Frisch

Story:
Der junge Marcus lebt in den 80er Jahren auf der Straße. Eines Tages wird er von Polizisten verfolgt, weil er für einen Killer gehalten wird. Doch dann wird er von anderen gerettet und darf auf eine besondere Schule gehen. Denn dort werden Jugendliche in der Kunst des Tötens unterwiesen.

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Der Image-Comics-Verlag ist in den letzten Jahren eine der Adressen geworden, wenn es um gute Comics abseits vom Marvel und DC geht. Hier konnten und können kreative Leute sich sozusagen austoben. Und so mancher Hit ist dabei entstanden, wie zum Beispiel Brian K. Vaughans "Saga"-Serie, die hierzulande von Cross Cult veröffentlicht wird. Jetzt kommt mit "Deadly Class" im Panini-Verlag ein Band heraus, der eine ähnlich hohe Qualität hat, wie die eben erwähnte Reihe. Band 1 der Reihe hat den Titel "Tödliches Klassenzimmer: 1987 - Reagan-Jugend".

Geschrieben wird die Serie von Rick Remender. Der Autor und Künstler wurde 1973 geboren. Seit 1998 ist er im Comic-Geschäft tätig und konnte seinen Durchbruch mit der Serie "Fear Agent" erlangen. Danach schrieb er unter anderem für Marvel Comics die Serien "Uncanny Avengers" und "Uncanny X-Force". Ebenso hatte er auch die Story für das EA-Spiel "Dead Space" geschrieben.

Wes Craig ist Kanadier. Er ist 2004 im Comicgeschäft tätig und konnte unter anderem die Abenteuer von Power Girl und Huntress in der Neuauflage von "World's Finest" illustrieren. Aber auch Batman und Superman konnte er an diversen Punkten in seiner Karriere zeichnen.

Für die Kolorierung ist niemand anders als Lee Loughrigde verantwortlich. Er ist seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts aktiv und hat unter anderem "Gotham Central" "JSA" oder "Deadpool" koloriert.

Das Leben meint es mit Marcus nicht gut. Er hat seine Eltern durch eine Person verloren, die Selbstmord begangen hat. Seitdem lebt er auf der Straße. Doch eines Tages wird er von Polizisten verfolgt und dann von anderen Jugendlichen gerettet. Ein älterer Herr eröffnet ihm, dass er über großes Potential verfügt, so dass er dann Schüler an eine Schule für zukünftige Attentäter wird. Und so beginnt für ihn eine Ära in seinem Leben, in der er die Kunst des Tötens kennenlernt und gleichzeitig versucht, seinen Platz an dem Lerninstitut zu finden. Und im selben Moment droht seine Vergangenheit ihn einzuholen.

"Deadly Class" ist ein intensives Lesevergnügen. Anders kann man es nicht formulieren. Denn was Rick Remender, Wes Craig und Lee Loughridge hier präsentieren, ist kein gewöhnlicher Comic. Es ist eine AAA-Geschichte von einem Format, wie man sie sonst nur selten sieht. Man wird von Anfang an weggeblasen!

Das ist viel Lob. Zeit, das mit Inhalt zu unterfüttern.

Da ist zunächst einmal das Szenario. Die Idee einer Schule für Attentäter und Mörder hat etwas. Und sie wird auch von dem Kreativteam entsprechend umgesetzt. Wobei im Zentrum der Story nicht der Schulalltag steht. Vielmehr geht es um das Miteinander der Schüler. "Deadly Class" liest sich daher wie eine typisch, amerikanische Highschool-Story, nur eben mit einem letalen Hintergrund.

Es geht um Cliquenbildung und Mobbing. Wer nicht Teil der richtigen Gruppe ist - und von der gibt es viele - der ist draußen und damit ein Opfer der Möchtegernstarken. Es ist eine starke Story, die hier geschrieben wird. Und gleichzeitig auch eine, in der der Protagonist Marcus versucht, seinen Weg zu finden.

Er sieht alles realistisch und nüchtern. Er geht gezielt vor und schließt trotzdem Freundschaften zu Mitgliedern der verschiedenen Cliquen. Marcus geht förmlich auf in der Rolle des Schülers mit Potential eines zukünftigen Killers. Und trotzdem bleibt er dem Leser sympathisch, einfach weil Rick Remender wiederholt Momente einbaut, in denen das Seelenleben des Protagonisten offenliegt.

Doch auch die Mitschüler werden charakterisiert. Es gibt jede Menge interessante Charaktere, wie zum Beispiel die schöne und tödliche Saya oder Marcus besten Freund Willie, der angeblich bereits mehrere Leute umgebracht hat. Die Interaktion des Hauptprotagonisten mit diesen abwechslungsreichen Nebencharakteren macht häufig das Salz in der Suppe der intensiven Stories aus.

Wobei der Höhepunkt der Story ein Tripp nach Las Vegas ist. Und es sind Drogen im Spiel, was Wes Craig und Lee Loughridge die Chance gibt, richtig aufzudrehen. Doch dazu gleich mehr.

Ein roter Faden, der sich durch die Geschichte zieht, ist dabei der mysteriöse Stalker aus Marcus Vergangenheit. Er hat ein missgestaltetes Gesicht und eine sexuelle Vorliebe für Tiere. Man weiß, dass er und Marcus einst zusammengelebt haben und dass er aus irgendeinem Grunde es auf den Jungen abgesehen hat. Wieso und weshalb wird sich noch zeigen müssen.

Die Zeichnungen von Wes Craig sind ein wahres Highlight. Der Zeichner spielt ständig mit den Layouts. Splashpages sind ebenso vertreten, wie auch Seiten die in zahlreiche kleine Panels unterteilt sind. Seine Panels besitzen unglaublich viele Details und er stellt die Brutalität der Welt, in der Marcus lebt ungeniert dar.

Die Kolorierung von Lee Loughridge tut ihr übriges. Er versucht erst gar nicht, realistisch zu kolorieren. Stattdessen werden Seiten hauptsächlich teilweise mit einer einzigen Farbe koloriert, nur um dann auf der nächsten vollkommen normal gefärbt zu sein. Und dann lässt er auch noch dies aufeinander treffen, was für einen extrem starken Kontrast sorgt.

"Deadly Class" ist saustark und man sollte sich den Band unbedingt zulegen. Es ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:
"Deadly Class 01: 1987 - Reagan-Jugend" ist ein sehr guter Auftakt zu der Serie von Rick Remender, Wes Craig und Lee Loughridge. Es ist ein außergewöhnlicher Comic, der sich auf die Charaktere konzentriert und sie präsentiert. Die Geschichte ist gleichzeitig mysteriös und actionreich. Man darf gespannt sein, was hier noch alles passieren wird. Die Zeichnungen von Wes Craig sind ebenso gelungen wie die Kolorierung von Lee Loughridge.

Deadly Class - Tödliches Klassenzimmer 1: 1987 - Reagan-Jugend - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Deadly Class - Tödliches Klassenzimmer 1: 1987 - Reagan-Jugend

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
978-3957982933

180 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gelungenes Highschool-Drama mit letalem Hintergrund
  • Perfekte Charakterisierung
  • Starke Zeichnungen
  • Unglaubliche Kolorierung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 02.02.2016
Kategorie: Deadly Class
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