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Comic-Besprechung - Daredevil: Der Mann ohne Furcht

Geschichten:

Daredevil: The Man without Fear
Autor: Frank Miller, Zeichner: John Romita Jr., Tusche: Al Williamson, Farbe: Christie Scheele, Übersetzung: Robert Syska 



Story:
Einst war Matt Murdock der einfache Sohn eines heruntergekommenen Boxers. Doch durch einen Unfall verlor er sein Augenlicht, nur dass dafür im Gegenzug seine anderen Sinne geschärft wurden. Wie ist aus einem normalen Teenager aus Hells Kitchen der Superheld Daredevil geworden?

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

In den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts war Frank Miller einer größten Künstler, die für Marvel und DC arbeiteten. Quasi im Alleingang definierte er die Helden "Batman" und "Daredevil" neu und prägte sie so auf lange Zeit hinaus. Und inbesonders bei Marvels blindem Heroen sind seine Erzählungen auch heute noch das Maß aller Dinge, an denen sich auch aktuelle Autoren orientieren. Selbst die dieses Jahr das erste Mal ausgestrahlte und erfolgreiche TV-Serie "Daredevil" hat ihre Wurzeln wahrnehmbar in den Geschichten, die Frank Miller damals erdachte.

Und das vielleicht prägenste Werk? "Daredevil: Der Mann ohne Furcht". Und passend zur viel gelobten und beliebten TV-Reihe bringt jetzt der Panini-Verlag den Comic erneut heraus. Wieso "erneut"? Weil der Band schon früher hier in Deutschland erhältlich war. Und zwar war das im Jahr 1998.

Geschrieben wurde die hier in Deutschland wie gesagt von Frank Miller. Er wurde 1957 geboren und kam mit 19 Jahren nach Manhattan. Dank der Fürsprache von Neal Adams konnte er 1978 kleinere Jobs bei DC Comics übernehmen, ehe ihm Marvel ein Jahr später zum Zeichner von "Daredevil" ernannte. Was folgte, war eine steile Karriere, in der er Charaktere wie Wolverine, Daredevil und ebenso Batman maßgeblich prägte. Doch auch mit seinen eigenen Reihen war er erfolgreich. So ist zum Beispiel "Sin City" mehrere Male verfilmt worden.

Der Zeichner der Serie war John Romita Jr.. Der Sohn von John Romita Sr. wurde in den 80ern bekannt, als er zunächst anfing, "Iron Man" zu gestalten. Endgültig berühmt wurde er allerdings erst, als die Abenteuer von Spider-Man illustrierte. Eine Aufgabe, zu der er im Laufe der Jahre wiederholt zurückkehrte, da er schon bald einer der Künstler überhaupt wurde, die man mit dem Netzschwinger in Verbindung brachte. Seit kurzem ist er ebenfalls bei DC Comics aktiv, wo er die Erlebnisse von Superman zeichnen darf.

Die Tuschearbeit stammt von Al Williamson. Der bekannte Inker kam 1931 zur Welt und sorgte bereits im zarten Alter von 17 Jahren als Künstler für Aufsehen. Im Laufe seines Lebens illustrierte er für viele verschiedene Verlage und war unter anderem für die Comicadaption von "Blade Runner" verantwortlich. Selbst im hohen Alter war er immer noch tätig, wenn auch dieses Mal mehr als Tuschekünstler, der die Arbeiten anderen Zeichner vervollständigte. Er verstarb 2010.

Dies sind die Abenteuer von Matt Murdock, ehe er Daredevil wurde, ehe er sein Kostüm das erste Mal anzog. Es ist die Zeit, in der er sich und seine Fähigkeiten langsam kennenlernte. Und es sind prägende Jahre, in denen er das erste Mal Personen begegnet, die ihn und sein Leben später prägen werden.

Wenn man sich mit dem Band etwas beschäftigt und auch den Anhang liest, in dem es unter anderem um die Entstehungsgeschichte geht, dann erfährt man, dass die Geschichte ursprünglich als Graphic Novel geplant war. Doch bald stellte sich heraus, dass sie zu umfangreich war, weshalb sie in eine Miniserie umgemodelt wurde. Was sich für die Story als großes Glück erweist.

Denn Frank Miller nutzt die Serie perfekt. Jede einzelne Ausgabe ist ein weiteres Kapitel in dem Werdegang von Matt Murdock. Zunächst erfährt man mehr über die Kindheit des Jungen, wie sein Vater alles versucht, um ihn davon abzubringen, genauso zu enden wie er. Und dann natürlich die prägenden Momente, in denen Matt sein Augenlicht verliert und einige Zeit später auch noch seinen Vater. Das alles sind Augenblicke, die quasi schon seit dem allerersten Auftritt von Daredevil im Jahr 1964 bekannt sind.

Doch das Kreativteam macht daraus mehr. Es erzählt in aller Ausführlichkeit, was zwischen diesen Momenten geschehen ist. Man lernt Matt als Kind kennen, der in Hells Kitchen Schabernack treibt, man erfährt eine Andeutung wer seine Mutter sein könnten und erlebt sein erstes Training mit Stick, jenem legendären Mentor, den er hatte.

Der rote Faden ist dabei immer das Erwachsenwerden von Matt Murdock. Denn er macht Fehler, wie sie jeder Heranwachsender macht. Er verliebt sich zum Beispiel eine wunderschöne Frau, weiß jedoch nicht, wer sie ist und was sie tut, wenn sie nicht mit ihm zusammen ist. Die Rede ist natürlich von Elektra, ehe sie zu der schönen und gefährlichen Frau wurde, wie man sie heute kennt.

Frank Miller charakterisiert sie als eine Person, die die Herausforderung sucht. Sie spielt quasi mit Matt. Und man hat zunächst den Eindruck, dass es ihr nicht ernst ist. Doch dann bemerkt man, wie sehr sie irgendwann Matt vertraut, bis zu einem Moment, in dem sie in seinem Dasein einschläft. Sie ist vollkommen entspannt. Nur, dass diese Beziehung brutal beendet wird.

Und dann ist da natürlich der Kingpin. Es kommt nie zur direkten Konfrontation zwischen den beiden Gestalten. Das Wirken und Werken macht sich allerdings schon jetzt bemerkbar. Sie bilden den Abschluss und Höhepunkt des Bandes. Und es ist ein gelungener Höhepunkt, in dem alles stimmt und man es vor Spannung kaum aushalten kann.

Selbstverständlich darf man die Zeichnungen nicht vergessen. Und die Kombination John Romita Jr. und Al Williamson funktioniert grandios. Es gibt Tuscher, die dazu neigen, die vielen Striche, die der Zeichner verwendet, zu verstärken, so dass sie schon fast zu düster wirken. Al Williamson hingegen weiß genau, was er machen muss. Er betont die Striche, wenn es notwendig ist. Hält sie aber zurück, wenn es von Gebot ist. Das Ergebnis sind unglaubliche Bilder: Von einer Elektra, die wie eine Femme Fatale wirkt, mit großen, vollen Lippen. Oder einem Kingpin, der eine Monstrosität ist und nur auf den Covern in voller Größe dargestellt wird. Doch auch die guten Menschen werden perfekt in Szene gesetzt. Allein die Eröffnungsseite der letzten Ausgabe, die zeigt, wie Matt Murdock zielstrebig auf den Leser zuläuft ist grandios!

Allgemein handelt es sich hierbei um einen "Klassiker". Nicht nur von Splashcomics, wo der Splashhit mehr als verdient ist, sondern ebenso in der Geschichte der Comics.



Fazit:
"Daredevil: Der Mann ohne Furcht" ist ohne Zweifel ein Klassiker der Comicgeschichte. Frank Miller, John Romita Jr und Al Williamson liefern hier ein definierendes Werk ab, das Marvel bekannten Superhelden auf Jahre hinaus bestimmt. Man erfährt das Werden des Superhelden in allen Einzelheiten, von seiner Kindheit bis hin zu seinem Erwachsensein. Doch auch andere Figuren kommen vor. Elektra wird als Femme Fatale dargestellt und der Kingpin ist eine große, massive Gestalt. Die Illustrationen von J.R. Jr. sind ohnehin über alle Zweifel erhaben.

Daredevil: Der Mann ohne Furcht - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Daredevil: Der Mann ohne Furcht

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 16,99

ISBN 13:
978-3957984012

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ein Klassiker der Comicliteratur neu aufgelegt
  • Definierendes Daredevil-Werk
  • Zeichnungen von John Romita jr.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 10.01.2016
Kategorie: Rezensionen
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