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Comic-Besprechung - Green Blood 4

Geschichten:
Green Blood 4
Autor / Zeichner: Masasumi Kakizaki


Story:
Luke und Brad Burns sind wütend über die Ermordung von Mrs. Macy die sie auf ihrer Ranch aufgenommen hatte. Luke entschließt sich zu einem folgenreichen Schritt und fordert den kaltblütigen Mörder zum Duell. Es stellt sich heraus, dass dieser zu der Bande von Lukes und Brads Vater gehört und so können die beiden die Spur wieder aufnehmen, um irgendwann Rache zu nehmen.


Meinung:
Wie bei der Besprechung zum dritten Teil der Mangaserie Green Blood vermerkt worden war, bestand die Befürchtung, dass die Reihe zunehmend in die Klischees des Western abdriftet. Da kamen die beiden Brüder auf einer Farm unter, deren Besitzerin vertrieben werden sollte. Da sie hartnäckig blieb und an ihrem Besitz festhielt wurde sie von einem Killer ermordet der von skrupellosen Geschäftsleuten beauftragt worden war. Dieses Schema kennt man schon aus vielen Western: unschuldige Farmer sollen von Spekulanten vertrieben werden und die Helden schützen diese dann (wie etwa in dem Film Shane oder dem ersten Band der Comicserie Comanche). Aber dieses ist nicht nur Klischee in der Dramaturgie, sondern auch historisch verbürgt.Es ist erwiesen, das gerade bei dem Bau der Eisenbahn viele Verbrechen stattfanden. Vielleicht sollte man sich hier öfters vor Augen halten, dass es sich um eine japanische Serie handelt. Also aus einem Land stammt, in dem der Western lange nicht so präsent ist wie in Deutschland und vor allem in den USA. Wobei man viele typische Handlungsabläufe auch in den Eastern finden kann. Hier der Revolverheld, da der Samurai. Mit diesem Aspekt im Hinterkopf werden manche inhaltliche Aspekte auch zu einer kleinen und unterhaltsamen Geschichtsstunde für japanische und junge Leser die noch nicht viele Western gesehen oder gelesen haben.

Zum Glück für den Westernkenner werden im Laufe dieser Geschichte dann die Klischees wieder etwas verlassen und eher unübliche Themen untergebracht wie etwa der Rassismus gegenüber den Schwarzen. Ein Thema was gerade der US-Western nur sehr selten zur Sprache brachte (etwa in John Fords Film Der schwarze Sergeant). Auch die Indianerkriege spielen hier eine Rolle und man kann gespannt sein wie das in dem nächsten Band behandelt wird. Denn so lobenswert die jeweilige Thematisierung ist, so naiv ist auch die Gestaltung. Gerade im Umgang zwischen den beiden Jungen, dem Held und dem jungen Schwarzen Ned ist es eine grenzenlose Naivität die einen fast schon sprachlos zurück lässt. Aber der gute Wille zählt.

Alle diese Themen werden nicht pädagogisch aufbereitet, sondern mit dem Kernthema der persönlichen Rache verbunden. Hier wird auch deutlich, dass es sich zentral um den Verlust der Unschuld handelt. Vor allem bei Luke. In den Five Points hatte er schon viel Elend und Gewalt erlebt, zog sich aber immer aus Konflikten zurück. Er ging ihnen aus dem Weg ohne ein Feigling zu sein. Nun aber auf der Reise wird er härter und härter und beginnt skrupellos zu töten. Auch der junge Schwarze, Ned, verliert seine Kindheit und seine Unschuld indem er zu einem Verbrechen genötigt wird und erkennen muss, dass er nur so eine Chance hat. Insofern ist die Serie sehr düster da die Gesellschaftsform und die Menschen nichts anderes als Gewalt zu gebären scheint.

Eng damit zusammen gehört die fulminante Action die auch hier wieder sehr gut gezeichnet und ziemlich brutal ist. Zwar stört immer noch der fratzenhafte Ausdruck der Schurken deren moralische Verworfenheit in einem hässlichen Äußeren verdeutlicht wird, aber ansonsten gefällt die detailreiche Schilderung.

In Details und einzelnen Sequenzen können immer wieder Überraschungen untergebracht werden, welche den, zu dem letzten Teil befürchteten, Knick glücklicherweise abwenden können.

Fazit:
Die Klischees werden wieder hinter sich gelassen und ungewöhnliche Themen aufgegriffen, die allerdings recht naiv behandelt werden. Aber das hohe Tempo und die brutale Action machen zusammen mit einigen Überraschungen die Lektüre sehr unterhaltsam.

Green Blood 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Green Blood 4

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 7,95

ISBN 10:
3551775788

ISBN 13:
978-3551775788

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Abwendung von Klischees
  • ungewöhnliche Themen
  • hohes Tempo und Action
Negativ aufgefallen
  • Naivität
  • fratzenhafte Gesichter der Schurken
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 03.11.2015
Kategorie: Mangas
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