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Comic-Besprechung - Crossed 11: Wish you were here 4

Geschichten:
Crossed 11: Wish you were here 4
Autor: Simon Spurrier, Zeichner: Fernando Melek, Inker: Lee Townsend, Colorist: Juanmar


Story:
Der Frieden auf der Insel Cava ist vorüber. Die Gefirmten haben die Schiffsflotte an sich gebracht welche nun die Insel überrollt. Mit viel Müh und Not und mehreren Opfern können die Inselbewohner die Gefirmten zurückschlagen. Doch das war nur der Anfang. Denn das wahre Ziel der Gefirmten unter der Führung der Nonne ist eine bestimmte Person. Alle anderen sind austauschbar.


Meinung:
Innerhalb der brutalen Endzeitsaga Crossed, welche von Garth Ennis erdacht worden war und die ziemlich schnell ein Eigenleben entwickelt hatte, konnte man noch eine eigene Saga finden. Normalerweise bestehen die Erzählungen entweder aus Einzelheften, die oft in der Sub-Reihe Badlands veröffentlicht werden, oder aus Mini-Serien welche dann den Inhalt der Paperbacks ausmachen. Wish you were here ist eine kohärente Geschichte, die innerhalb des Crossed-Universums spielt und ursprünglich als Webcomic veröffentlicht worden war.

Wohl das erstaunlichste daran ist, das man dieses den Zeichnungen nie ansieht. Oft sind die Webzeichnungen sehr reduziert um Speicherplatz zu sparen. Da sie auf kleinen Monitoren oder Displays an Wirkung zu verlieren drohen, wenn sie zu detailliert ausgestaltet sind, werden sie auch oft sehr schlicht gehalten und demnach auf Details verzichtet. Fernando Melek benutzt ein relativ rigides Panelsystem und durchbricht diese Grenzen kaum, was alles recht übersichtlich macht. Doch gelingt ihm ein sehr geschickter Panelaufbau, indem er oft drei Ebenen nebeneinander her laufen lässt und sich diese kontrastierend zueinander verhalten. Dadurch werden auch Schlaglichter gesetzt, welche eine Deutungsmöglichkeit auf zwei Ebenen gleichzeitig hievt. Melek benutzt einen realistischen und detaillierten Strich, kümmert sich in den Details also nicht um die vermeintlichen Einschränkungen der Webformate. So kann man auch hier all die grausigen Einzelheiten erkennen und zu Recht ist die Serie erst ab 18 Jahren freigegeben. Wobei diese Erzählung von Simon Spurrier weit weniger brutal ist als vergleichbare, aber einen dennoch berührt.

Wish you were here geht nun mit dem vierten Band zu Ende und der einzige Haken an der Storyline ist die Tatsache, dass die Dramatik und die Dynamik durch den ausufernden Off-Kommentar ausgebremst werden. Dennoch macht das durchaus Sinn, da es bislang auch immer um Manipulationen ging. Nicht nur ist die Hauptperson Shaky ein Manipulator und benutzt die Intrigen, die Andeutungen und Lügen um seine Feigheit zu verstecken. Dennoch wirkt er aktiv, obwohl er sich in entscheidenden Momenten immer zurückhält. Was ihn eigentlich sehr unsympathisch macht. Doch Spurrier ist sehr geschickt und ließ ihn immer schon aus der Ich-Perspektive erzählen, wofür der Leser dem Erzählenden immer sein Vertrauen schenkt und sich darauf verlässt, das das was erzählt ist, auch wahr ist. Hier ist das anders. Nicht nur die anderen Protagonisten werden manipuliert, sondern auch die Leser. Denn oftmals ist das gezeigte und in dem Off-Kommentar geschilderte nicht wahr oder entpuppt sich als Vermutungen die man als Wahrheit annimmt und später erkennen muss, dass sich der Ich-Erzähler geirrt hat. So kommen in diesem Teil neue Perspektiven herein, welches ein neues Licht auf vergangene Ereignisse und Charaktere wirft. Ein sehr geschickter Kniff. Obwohl man es aus den drei Vorgängerbänden schon kennt, fällt man als Leser immer wieder auf die Manipulation herein. Besonders boshaft ist dann das Ende. Es wird schließlich klar wer eigentlich als Leser des Tagebuches angedacht war. Und die Reaktion der Figur fällt sehr unerwartet aus und negiert alle Bemühungen, lässt also Manipulationen und Rechtfertigungen in die Leere laufen.

Jedenfalls zieht nicht nur die Selbsterkenntnis des Helden Shaky auf eine Erlösung hin, sondern alle sehnen sich nach einem runden Ende, was allem erlebten einen Sinn geben soll. Überraschend ist vor allem das die ganze Serie Wish you were here auf eine Liebesgeschichte hinausläuft. Was zwar sehr tragisch ist und den Leser sogar zu berühren weiß, aber in dieser grausamen und düsteren Welt von Crossed auch tröstlich ist. Was ein schönes Ende dieser Story ist die so einen runden Abschluss findet.


Fazit:
Die Saga Wish you were here findet hier nun ihren runden und würdigen Abschluss. Immer noch wird geschickt mit den Erzählperspektiven erzählt und erstaunlicherweise läuft alles auf eine Liebesgeschichte hinaus. Stark.

Crossed 11: Wish you were here 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Crossed 11: Wish you were here 4

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
4197959319997

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spiel mit Erzählperspektiven
  • keine Wahrheit
  • Liebesgeschichte
  • runder Abschluss
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 26.09.2015
Kategorie: Hefte
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