Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 18.295 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...

Comic-Besprechung - Saiyuki 4

Geschichten:
Kap. 18 – 23
Autor: Kazuya Minekura, Zeicher: Kazuya Minekura, Tuscher: Kazuya Minekura


Story:
Hakkai wird von seiner tragischen Vergangenheit eingeholt: Vor drei Jahren wurde seine Schwester und Geliebte von einem Youkai-Clan entführt. Hakkai ermordete die Dorfbewohner, die das zuließen, und alle Youkai. Retten konnte er Kanan allerdings nicht, denn sie beging vor seinen Augen Selbstmord, da sie es nicht ertragen konnte, von den Youkai vergewaltigt und geschwängert worden zu sein. Der letzte Überlebende des Clans, Chin Iisou, verwandelte Hakkai durch sein Blut in einen Youkai, bevor auch er getötet wurde. Zumindest glaubte Hakkai, dass niemand überlebte, doch Chin Iisou ist offensichtlich nicht tot und sinnt nun auf Rache. Allerdings sollen erst Hakkais Freunde leiden und vor seinen Augen sterben, bevor Hakkai selbst an der Reihe ist. So wird Gojyo ein Samen neben dem Herzen implantiert, der ihn langsam und unter Qualen in einen Bestandteil des Waldes verwandelt. Um ihn zu retten, ist Sanzo gezwungen, vor Hakkais Augen auf Gojyo zu schießen und auf diese Weise den Samen zu entfernen. Das nächste Opfer ist Goku. Doch das schlimmste Schicksal erwartet Sanzo, denn unter einem Bann soll Hakkai den Freund mit eigenen Händen ermorden…

Meinung:
Der Chin-Iisou-Arc ist ein längerer Mini-Zyklus, der bereits in Bd. 3 mit dem Auftauchen des geheimnisvollen Wahrsagers begann. In diesen Episoden steht Hakkai im Mittelpunkt. Seine blutige Vergangenheit und wie er Gojyo kennen lernte, wird enthüllt. Zweifellos ist das die erste große Überraschung, denn kaum jemand hätte erwartet, dass das ruhigste und freundlichste Mitglied der Gruppe das meiste Blut an den Händen kleben hat und eine inzestuöse Beziehung mit seiner Zwillingsschwester unterhielt. Auch nach drei Jahren wird Hakkai noch immer von seinen Erinnerungen gequält. In erster Linie leidet er unter dem Schuldgefühl, dass er die geliebte Schwester nicht beschützen konnte, während ihn der im Affekt begangene Massenmord weit weniger berührt. Hier findet sich eine Parallele zu Sanzo, der seinen über alles verehrten Mentor Komyou Sanzo ebenfalls durch einen Angriff der Youkai verlor und den seither ein Schuldkomplex plagt, weil er den Menschen nicht retten konnte, der ihm alles bedeutete. Die Youkai sind ihm daher verhasst, und wenn sie sich ihm in den Weg stellen, tötet er sie gnadenlos, obwohl der Buddhismus das Töten verbietet. Hakkai und Sanzo scheuen auf Grund dieser Tragödien persönliche Bindungen, um nicht erneut einen solchen Verlust erfahren zu müssen, können jedoch nicht verleugnen, dass sie an ihren Kameraden hängen und alles für sie tun würden. Ferner werden die Beziehungen von Hakkai und seinen Begleitern beleuchtet. Für Goku ist er wie eine Mutter, denn er erfüllt die primären Wünsche des kindlich-naiven Freundes. In Sanzos Augen ist Hakkai die einzige Person, mit der er sich vernünftig unterhalten kann und den er als einzigen nicht mit seinem Papierfächer schlägt oder mit dem Revolver beschießt. Beide vertrauen einander grenzenlos. Dieser Band nährt insbesondere jene Yaoi-Fans, die die Paarung Sanzo x Hakkai bevorzugen, durch einige stimmungsvolle Szenen. Dadurch und durch die Parallelen in der Vergangenheit von Sanzo und Hakkai tritt die Interaktion mit Gojyo etwas in den Hintergrund, doch wer den Manga aufmerksam liest, wird feststellen, dass es nicht minder viel Yaoi-Support für das Pairing Gojyo x Hakkai gibt. Dass sich beide um einander sorgen, wurde bereits in den vorherigen Bänden deutlich. Hakkai ist die einzige Person, die Gojyo respektiert und als seinen besten Freund betrachtet. Die beide verstehen einander ohne viele Worte, jeder kann hinter die Maske des anderen blicken. Hakkai ist der komplexeste Charakter der Serie. Sein harmloses Auftreten täuscht über sein wahres Wesen, seine Gefährlichkeit hinweg. Er sieht aus wie ein Mensch, ist jedoch ein Youkai. Auch sein freundliches Lächeln ist nichts weiter als eine Maske, hinter der er seine Gefühle und Gedanken verbirgt, teils um seine Freunde nicht zu beunruhigen, teils um seine dunkle Seite unter Kontrolle zu halten. Tatsächlich hütet er noch weitere Geheimnisse, von denen einige in den folgenden Bänden offenbart werden. Die Handlung ist geschickt aufgebaut. Hakkais Vergangenheit wird durch Rückblenden wie ein Puzzle zusammengefügt. Nach und nach erfährt der Leser, weshalb Chin Iisou Hakkai voller Hass verfolgt. Daneben eskaliert die Situation in der Gegenwart, denn die Attacken des Feindes werden immer heimtückischer, zwingen die Vier dazu, sich gegenseitig zu verletzten. Auf diese Weise will Chin Iisou Hakkai in den Wahnsinn treiben. Allein dem Vertrauen seiner Freunde hat es Hakkai zu verdanken, dass er nicht zusammenbricht, aber letztlich muss er die wahre Natur Chin Iisous erkennen und in sich selbst die notwendige Kraft finden, um das Gespenst aus seiner Vergangenheit besiegen zu können. Nicht Sanzo als das Alpha-Männchen ist der Befreier aus höchster Not - jeder Charakter ist stark genug, um sich selbst zu retten. Leider gehen viele Feinheiten durch die Übersetzung verloren, insbesondere sexuell zweideutige Anspielungen und Aphorismen; hinter scheinbar belanglosen Dialogen steckt oft sehr viel mehr. Da Carlsen „Saiyuki“ für den Leserkreis 12+ freigab, ist das sprachliche Niveau diesem Alter angepasst. Obendrein werden Hakkai Ausdrücke in den Mund gelegt, die er im Original nicht verwendet: Seine Sprache ist stets extrem höflich, er benutzt gänzlich andere Formeln als seine Kameraden und flucht niemals, Scherze und Verbalattacken sind subtil und zynisch. Schade, dass man nicht – wie in manch anderen Mangas – durch Fußnoten oder einen Anhang auf solche Besonderheiten bzw. Details hinweist, die sich im Deutschen nicht adäquat wiedergeben lassen. Beispielsweise begrüßt die Mörderpuppe Hakkai auf Chinesisch, während sonst Japanisch gesprochen wird. Auch viele der im Original vorkommenden Herzchen, pulsierenden Venen oder besorgten Schweißtropfen sind aus den Sprechblasen verschwunden. Die Zeichnungen sind dynamisch und detailreich, es gibt viele Action-Szenen, was für einen Shojo-Manga recht ungewöhnlich ist. Überdies hat die Mangaka einen individuellen Stil entwickelt, den man auf Anhieb erkennt. Die schmalen, etwas hängenden Augen, die langen geraden Nasen und vollen Lippen mögen zwar zunächst etwas gewöhnungsbedürftig sein, wenn man bisher nur die standardisierten Shojo-Titel kannte, aber die Reihe erhält dadurch ihren eigenen Charme. Fantasy, Action, Tragödie, Humor und Romantik prägen im Wechsel die Handlung. Wer sexy Jungs mag, findet hier seine Erwartungen bestens erfüllt - und kaum eine andere Non Boys Love Serie enthält so viel Yaoi-Support wie „Saiyuki“.

Saiyuki 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Saiyuki 4

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ € 10,00

ISBN 10:
3-551-75964-2

184 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • individuelle, vielschichtige Charaktere, die faszinieren
  • originelle Handlung voller Action, Romantik und Tiefgang
  • dynamische, detailreiche Zeichnungen, oft mit einer Prise Erotik und sehr viel Yaoi-Support
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 20.03.2004
Kategorie: Saiyuki
«« Die vorhergehende Rezension
Gravitation 6
Die nächste Rezension »»
Battle Angel Alita - Last Order 2
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser.


?>