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Comic-Besprechung - Largo Winch: Der Erbe - Gratis Comic Tag 2015

Geschichten:
Der Erbe
Szenario: Jean Van Hamme, Zeichnungen: Philippe Francq

Story:

Largo Winczlaw ist gerade Mitte Zwanzig und kann schon auf ein sehr ereignisreiches Leben zurückblicken. Aber das ist gar nichts im Vergleich zu dem, was noch folgen soll. Denn nur sehr wenige Menschen wissen, wer Largo wirklich ist: Er ist der Adoptivsohn von Nerio Winch, dem Chef einer internationalen Firmenholding und Multimilliardär. Allein die Mehrheitsanteile an seinen Firmen, die Nerio persönlich hält, sind rund 10 Milliarden Dollar wert.

Als der alte Winch ums Leben kommt, haben viele viel zu verlieren - oder auch viel zu gewinnen. Ein Menschenleben ist da nicht viel wert, auch nicht das Leben des Erben und designierten neuen Firmenchefs. Noch bevor er überhaupt erfahren hat, dass Nerio tot ist, muss sich Largo der ersten Attentatsversuche erwehren. Aber der junge Mann hat selbst so einige Tricks im Ärmel.



Meinung:

Die Comicwelt hat schon so manche Art von Helden gesehen: Krieger, Spione, Detektive, Reporter, Wissenschaftler und viele andere mehr. Largo Winch ist ein Finanztycoon - oder jedenfalls soll er einmal einer werden, wenn er lange genug lebt, um sein Erbe anzutreten. Ansonsten ist er ein eher klassischer Held. Gutaussehend, durchtrainiert und nie um einen cleveren Einfall verlegen, der sich und seine Freunde aus der nächsten Falle befreit. Natürlich sind viele dieser Freunde weiblichen Geschlechts und einer kleinen Tändelei mit dem Helden nicht abgeneigt. Man könnte sagen, Largo Winch ist James Bond mit viel Geld, aber auch vielen Problemen.

Seine ersten Auftritte hatte Largo Ende der 1970er in einigen Romanen des belgischen Autoren und Szenaristen Jean Van Hamme. Diese Fassung war allerdings nicht sonderlich erfolgreich, und Van Hammes Arbeit an Comicszenarien nahm ihn immer mehr in Anspruch. Daher verschwand der Milliardenerbe erst einmal in der Schublade. In den folgenden Jahren entwickelte sich Van Hamme zu einem der erfolgreichsten Szenaristen Europas. Mit dem Zeichner Grzegorz Rosinski schuf er den Fantasyhelden "Thorgal" sowie "Die große Macht des kleinen Schninckel". William Vance ist sein Partner bei dem Agententhriller "XIII". Gemeinsam mit Zeichner Ted Benoît revitalisierte er Edgar P. Jacobs "Blake und Mortimer".

Als der Zeichner Philippe Francq eine neue Serie mit Jean Van Hamme starten wollte, erinnerte sich der an Largo Winch, und im Jahr 1990 nahm eine erneute Erfolgsgeschichte ihren Anfang. Francq hatte kurze Zeit im Studio von Bob de Moor gearbeitet, der die Arbeit von Herge fortführte. Vor "Largo Winch" hatte der Zeichner unter anderem die Serie "De villes et des femmes" (mit Bob de Groot) veröffentlicht und als Animationszeichner gearbeitet. Die bisher 19 Bände der Comicfassung von "Largo Winch" zählen zu den meistverkauften frankobelgischen Titeln.

Largo hat also inzwischen einiges an Geschichte auf dem Buckel, und das merkt man ihm gelegentlich an. Das soll nicht heißen, dass er angestaubt wäre, seine Abenteuer können mit der heutigen Zeit durchaus mithalten. Aber im Kern bleibt er doch ein Held, wie man ihn in vergangenen Jahrzehnten bevorzugte: Immer überlegen, immer mit der rettenden Idee, immer mit der einen, entscheidenden Kugel mehr im Magazin. Nennenswerte Selbstzweifel oder Schwächen sollte man bei Winch junior nicht erwarten.

Was man aber erwarten kann und auch bekommt, ist reichlich Action. Schon auf den ersten Seiten gibt es den ersten Toten, und auch später ist ein Menschenleben nicht viel wert. Ein kleiner Händler beispielsweise wird ermordet, nur damit man Largo den Mord in die Schuhe schieben kann. Die Zeichnungen sind sehr realistisch und zeigen die Brutalität unverhüllt. "Largo Winch" ist also nichts für sehr junge oder empfindsame Leser.

Wer jedoch ein gewisses Maß an Toten und spritzendem Blut verträgt und Lust auf einen (um das Wort nochmal zu wiederholen) klassischen Actionthriller hat, kann bei Largo Winch unbesorgt zugreifen.



Fazit:
Kaum erbt man ein paar Milliarden, schon will einem jeder an's Leder: Largo Winch soll das Firmenimperium seines Adoptivvaters übernehmen - wenn er denn so lange lebt. Die sehr realistisch gezeichnete Serie präsentiert einen Helden im klassischen Stil, der sich durchaus mit James Bond vergleichen kann. Wer Lust auf einen harten Actionthriller mit einem gerüttelt Maß an Brutalität, Blut und Tod hat, kann hier unbesorgt zugreifen. Wer einen "modernen" Helden mit nennenswerten Selbstzweifeln und Schwächen sucht, muss woanders fündig werden.

Largo Winch: Der Erbe - Gratis Comic Tag 2015 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Largo Winch: Der Erbe - Gratis Comic Tag 2015

Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Alles Gute!

Preis:
€ 0,00

52 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Klassischer Actionthriller mit einem klassischen Helden a la James Bond
Negativ aufgefallen
  • Ein moderner Mann, der mal zweifelt und Schwächen zeigt, ist Largo Winch nun wirklich nicht
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Rezension vom: 08.05.2015
Rezension vom Event: Gratis Comic Tag 2015
Kategorie: Gratis Comic Tag 2015
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