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Comic-Besprechung - Captain America Megaband 2: Weltordnung

Geschichten:
Captain America Megaband 2: Weltordnung (Captain America 2013 11-25)
Autor: Rick Remender, Zeichner: Carlos Pacheco, Nic Klein, Pascal Alixe, Paul Renaud, Stuart Immonen, Inker: Klaus Janson, Nic Klein, Mariano Taibo, Pascal Alixe, Paul Renaud, Wade von Grawbadger, Colorist: Dean White, Rachelle Rosenberg, Rain Beredo, Val Staples, Edgar Delgado, Antonio Fabela, Israel Silva, Lee Loughridge, Sonia Oback, Veronica Gandini, Marte Gracia


Story:
Entkommen aus der Dimension Z hat Steve Rogers kaum Ruhe, seine Wunden heilen zu lassen. Zu sehr setzt ihm der Verlust seines Ziehsohnes und Sharon Carters zu. So stürzt er sich in seine Aufgaben. Doch sein erster Gegner ist ausgerechnet Nuke, der Amerikas Ehre mit Blut und Gewalt wieder herstellen will. Und im Hintergrund wartet ein mächtiger Gegner, der seine Strippen zieht um SHIELD zu Fall zu bringen.


Meinung:
Der zweite Megaband von Captain America schließt nahtlos an den ersten an. Im Grunde ist das kein Satz, der sonderlich aussagekräftig ist. Natürlich bauen Serien aufeinander auf. Aber  es ist dennoch erstaunlich, denn die Storyline die in dem letzten dicken Sammelpaperback enthalten war konnte man allzu leicht als Elseworldsabenteuer abtun. Man erinnere sich: Elseworlds sind Welten in denen bekannte Helden neu eingesetzt werden. Da kämpft Batman gegen Dracula oder Catwoman ist die Heldin und Batman der Schurke. Das sind frische und meist auch interessante Ansätze, haben aber mit dem eigentlichen Universum der großen Verlage nichts zu tun. Wie kann es auch weitergehen, wenn der Punisher in einem Elseworldsabenteuer alle Helden umbringt? So stehen sie für sich allein und haben keine Auswirkungen.

Es war verlockend das beim letzten Captain America Abenteuer auch so zu sehen: als nette Spielerei, als Gedankengebilde ohne Konsequenzen. Cap war in einer anderen Dimension von Baron Zemo gefangen und lebte dort über zwanzig Jahre, die in dem realen Universum aber nur wenige Minuten waren. Gegen Ende gelang ihm die Flucht und sein Ziehsohn und seine alte Flamme Sharon Carter starben. Und auch wenn das Leben so weiterging: Cap ist zu Beginn ein gebrochener Mann. Schmerzende Parallelen zu seiner Geschichte tauchen auf: wieder einmal ist er fremd in einer Welt. Wie damals als er von den Avengers in einem Eisblock gefunden wurde und in seiner Zukunft erwachte. Hier sind für ihn nun zwanzig Jahre vergangen. Neben den körperlichen Verletzungen sind es vor allem die emotionalen und psychischen die ihm zusetzen. Einzig die mit ihm geflohene Tochter von Zemo, Jet Black, kann ihn verstehen da sie in derselben Situation ist.

Ist es schon ungewöhnlich, dass ausgerechnet Captain America, der standhafteste Held des Marvel-Universums bis hin zur Peinlichkeit, ein gebrochener Mann ist, wird das hier konsequent bis zum bitteren Ende weiter verfolgt. Als erstes bekommt er es nämlich mit Nuke zu tun. Dieser Veteran ist ein ähnlicher Supersoldat, aber auf Abwege geraten und so Caps negatives Spiegelbild. Er sieht auch in Nuke einen Mann der in einer fremden Zeit gefangen ist und eher als Opfer der Wissenschaft gilt. Ein verhängnisvoller Fehler. Nicht nur gerät durch die Konfrontation Caps Image in Gefahr, sondern auch sein Weltbild gerät ins Wanken. Vor allem da er einige Waffenprojekte von SHIELD entdeckt mit denen er nicht einverstanden ist. Und alles wird von einem Schurken manipuliert dessen Ziele Cap durchaus verstehen kann aber dessen Weg er für falsch hält. Jedenfalls ist diese mehr oder weniger schleichende Erosion aller Überzeugungen von Cap sehr mitreißend und intelligent gestaltet. Es kommt nicht abrupt, sondern er wird nach und nach ausgehöhlt und muss erkennen, dass seine Weltsicht vielleicht wirklich nicht mehr in die differenzierte Welt von heute passt. Es gibt kein einfaches Gut und Böse mehr, sondern alle handeln mehr oder weniger im Grau.

Dann geht es Schlag auf Schlag und am Ende geht ein Held von uns und ein anderer muss eine neue Rolle finden. Das ist actionreich, hochdramatisch und hat doch gerade im letzten Kapitel sowohl Humor wie auch einen Optimismus, den man hier schon vermisst hatte. Zudem gibt es einen großen Cliffhanger mit einem neuen Schock, der noch für einige Spannung sorgen wird. Nur das zwei Entwicklungen wieder zurück gedreht werden ist ein bisschen zu schematisch und zu erwarten gewesen. Und doch wird man als Leser nicht nur durch die Action ziemlich durcheinander gerüttelt, sondern auch emotional gepackt. Was nicht nur alten Cap-Fans so gehen wird.

Zudem ist zeichnerisch alles wunderbar in einem realistischen Stil gehalten mit einer soliden Arbeit an Effekten wie eingebauten Splashpanels, wechselnden Perspektiven und dem Timing. Alles in allem ein Band in den man auf jeden Fall hineinschauen sollte.

Fazit:
Actionreich und vor allem emotional sehr packend wird hier konsequent eine Erosion eines Helden zelebriert. Ein Meilenstein.

Captain America Megaband 2: Weltordnung - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Captain America Megaband 2: Weltordnung

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 28

ISBN 10:
3957983320

ISBN 13:
978-3957983329

332 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Erosion eines Helden
  • konsequente Entwicklung
  • Überraschungen am laufenden Band
  • Emotionen und Action
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 01.06.2015
Kategorie: Hefte
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