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Comic-Besprechung - Screwed 1: Projekt Frankenstein

Geschichten:
Screwed 1: Projekt Frankenstein 
Autor: Tyler Kirkham, Keith Thomas, Zeichner: David Miller, Colorist: Oracle


Story:
Eine junge Frau wacht ohne jegliche Erinnerung in einem Krankenhaus auf. Und sofort wird sie von einem geheimnisvollen und verunstalteten Mann angegriffen. Zu ihrer großen Überraschung hat Anne übermenschliche Kräfte entwickelt, die sie auch dringend braucht, denn sie sieht sich von Monstern umgeben. Doch kann sie ihrer Wahrnehmung trauen? Und was ist mit ihr passiert?


Meinung:
Die neue Serie Screwed ist eine Variation des klassischen Frankensteinmotivs und geht da nicht gerade subtil vor. Man ja oft gesehen, dass jemand, oder etwas, künstlich belebt wurde und somit sind alle Wesen, die nicht natürlich geboren sind im Grunde eine Variation des Frankensteinstoffes. Das betrifft im Übrigen auch solche Maschinenwesen wie Ultron, die sich wie weiland das klassische Monster gegen ihren Schöpfer, den mehr als symbolischen Vater, stellen. Oft wird dann symbolisch durchexerziert wohin es führt, das die Menschen sich für Gott halten und diese Hybris wird dann selbstredend bestraft, indem sich die Schöpfung gegen den Vermessenen richtet. So weit, so bekannt.

Hier wacht nun eine junge Frau auf, die von Narben übersät ist und all überall Monster sieht. Jede ihr entgegengebrachte Aggressivität lässt sie den Gegenüber als Bedrohung sehen und dementsprechend heftig reagiert sie. Sie kommt mit der Welt nun nicht mehr klar und ist vollkommen verwirrt. Leider wird damit die Sympathie des Lesers  verspielt, denn die Heldin Anne rast meuchelnd und metzelnd durch die Seiten und tötet selbst Kinder (wie einst Boris Karloff im ersten Frankenstein-Film). Zwar wird letzteres moralisch entschärft, indem noch ein Traumsequenz eingefügt wird, aber hier ist die Richtung klar: Action, Gemetzel und Splatter. Hier kämpft jeder gegen jeden und die Körperteile fliegen durch die Gegend. Das kommt halt davon, wenn sich ein Monster a la Frankenstein gegen einen Serienkiller, jagdwütige Agenten, Zombies, Polizisten und Maschinenwesen wehrt. Gefangene werden da nicht  gemacht und die Zeichnungen werden auch sehr explizit und zeigen alles. Manchmal aber gibt es da durchaus einen sehr schwarzen Humor, wenn etwa ein Polizist eine Waffe da stecken hat, wo sie definitiv nicht hingehört.

Wild geht es hier zu und das betrifft auch die popkulturellen Referenzen. Frankenstein wollte ja ein Wesen schaffen, das dem Menschen überlegen ist und nicht Krankheiten anheimfällt. Er wollte den Tod besiegen. Eine Art Übermensch erschaffen. Das Wort macht schon klar, das dann hier auch mal kurz in Rückblenden Nazis auftreten mit ihrer Operation Frankenstein. Ironischerweise ist der Schöpfer aber dann tatsächlich der leibliche Vater der Heldin und nicht nur der symbolische. Wobei dann am Ende der mögliche Inzest thematisiert wird, indem der Vater den Geist seiner Frau in den Körper seiner Tochter transformieren will. Was dann doch etwas zu viel des Guten ist.

Die Story ist eigentlich kaum der Rede wert. Man rennt, tötet, rennt, macht ein paar Kommentare, tötet, etc. Alles ist sehr actionlastig und wie schon erwähnt ein einziges Splattergemetzel, wobei das einzig Innovative darin besteht, das die Heldin lesbisch ist. Die Dialoge möchten teils witzig, teils cool sein, sind aber eher peinlich und ziehen die Gewalt in den Dreck und hinterlassen damit ein ungutes Gefühl, als ob Gewalt unterhaltsam wäre. Das ist dann ziemlich pubertär und dürfte provokationslustige Teenager mehr ansprechen als Feinsinnige.

Die Zeichnungen erinnern dabei sehr an frühe Image-Tage mit Witchblade und Darkness. Vor allem die sexy Zeichnungen der Frauen scheinen aus der Phase zu stammen und man merkt wo der Zeichner sein Handwerk lernte. Wobei hier die Pose alles ist und manchmal die Übersichtlichkeit etwas im Blut verschwimmt. Wenn man ein Faible für Trash hat, kann man mal einen Blick riskieren. Ansonsten ein lautes und blutiges Nichts.

Fazit:
Die Frankenstein-Symbolik wird hier explizit mit vielen Splatterszenen ausgearbeitet. Leider ist da die Story nur der Aufhänger für das Gemetzel und die provokative Pose dürfte eher was für rebellische Adern sei, die ihre Eltern schocken wollen.

Screwed 1: Projekt Frankenstein - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Screwed 1: Projekt Frankenstein

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957980488

ISBN 13:
978-3957980489

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ausarbeitung der Symbolik
  • sexy Posen
Negativ aufgefallen
  • kaum Story
  • Dialoge
  • hemmungsloses Gemetzel ohne Spannung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 17.03.2015
Kategorie: Screwed
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