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Comic-Besprechung - Thor - Gott des Donners 4: Die letzten Tage von Midgard

Geschichten:
Thor - Gott des Donners 4: Die letzten Tage von Midgard (Thor God of Thunder 19-25)
Autor: Jason Aaron, Zeichner / Inker: Esad Ribic, Agustin Alessio, RM Guera, Simon Bisley, Colorist: Ive Svorcina, Agustin Alessio, Giulia Brusco

Story:
Shield hat eine Umweltabteilung gegründet deren Aufgabe es ist, Wirtschaftsverbrechen und Umweltzerstörung aufzuklären. Die bislang einzige Agentin hat niemand geringeren als den Donnergott Thor auf ihrer Seite. Als sie sich einen mächtigen Wirtschaftskonzern vornehmen, gerät aber selbst ein Gott an seine Grenzen. In der Zukunft muss auch Fürst Thor seine Grenzen überschreiten, denn er tritt niemand geringerem als Galactus entgegen.


Meinung:
Mit dem vierten Band seiner eigenen Paperbackausgabe im Zuge von Marvel Now ist auch schon das Aus für den Donnergott Thor gekommen. Sprich: dies hier ist die Finalausgabe und das ist äußerst bedauerlich. Konnten schon die drei Vorgänger überzeugen, so verabschiedet sich hier Autor Jason Aaron gleich mit mehreren Donnerschlägen, so dass man umso mehr die Serie vermissen wird. Aber in den USA war es nach 25 Heftausgaben Aus und Vorbei.

Überraschenderweise wird es hier sehr politisch. Aaron verknüpft Superheldenaction mit einer ökologischen Botschaft. Nicht nur wird innerhalb Shield eine Umweltabteilung gegen Wirtschaftsverbrechen und Umweltzerstörung gegründet, sondern auch Thor nimmt sich einen Weltkonzern als Gegner vor. Und gerät an seine Grenzen, denn gegen die Wirtschaft kann man nicht angehen, wenn man niemanden hat, dessen Kopf einen Hammer aufhalten kann, sondern das System und die virtuellen Handlungen jede körperliche Aktion zunichtemachen. So wird Thor hier nicht von einem mächtigen Troll aufgehalten, sondern von der amerikanischen Gesetzgebung. Wobei es natürlich fraglich ist, wie das für einen Gott gelten soll, denn man kann ja nur eine juristische Person verklagen. Aber dadurch wird die Komplexität deutlich und wie wichtig es ist, dass sich jeder einzelne engagiert und trotz aller Widrigkeiten nicht aufgibt. Die Kapitalismuskritik ist deutlich und Thor scheitert an dem Wirtschaftssystem. Dennoch kommt hier nie ein pädagogischer Zeigefinger vor, denn dafür ist der Gegenspieler zu monströs, als das man Marvel vorwerfen könnte, hier Politik zu betreiben. Um auf Nummer sicher zu gehen und Entgegenhaltungen der Konservativen vorzubeugen, macht man noch schnell aus dem Wirtschaftsboss ein nicht-menschliches Wesen, was aber symbolisch noch stärker für den ausbeuterischen Charakter von manchen Wirtschaftsbossen steht. Aber man hat sicherheitshalber eine Ausflucht eingebaut.

Hier steht nichts Geringeres als die Zukunft der Erde auf dem Spiel und auf einer anderen Erzählebene steht der alte Thor in der Zukunft vor einer ebenso monumentalen Aufgabe wie sein jüngeres Ich. Die Erde ist unbewohnbar geworden und nun kommt Galactus vorbei um sie zu essen. Da Thor an seinem Versagen leidet, entscheidet er sich den Kampf aufzunehmen. Dieser wird mit aller Härte geführt und man ist angesichts der Brutalität schon erschüttert. Im Verbund mit dem anderen Handlungsstrang ist Galactus wie eine Heuschrecke einer Investmentfirma, der aufgrund seines nicht nur symbolischen Hungers die Erde zerstört.

Alles zusammen ist spannend und intelligent. Unbefriedigend ist nur, das für eine Finalausgabe nicht alle Handlungsstränge zu Ende geführt, sondern stattdessen noch neue Fragen aufgeworfen werden, die einen mehr als neugierig machen und man möchte direkt weiterlesen, wie es wohl weitergehen mag und ob Aaron einige Andeutungen und Versprechungen wohl wahr macht.

Wie gewohnt sind die Zeichnungen von Esad Ribic sehr eindrucksvoll und er kann mit seinem naturalistischen Stil Akzente setzen. Vor allem die Farben sind prächtig und gegen Ende gibt es noch einige Gastzeichner wie etwa Star Simon Bisley, der sich hier die Ehre gibt und zeigt, wer unter anderem für seine Figur Slaine Pate gestanden hat.


Fazit:
Ein Abschied mit Donnerschlägen. Ungewohnt politisch und ökologisch engagiert wird hier packende Superheldenaction mit ungewöhnlichen Gegnern erzählt in der es um nichts Geringeres als die Rettung der Erde vor skrupellosen Managern geht. Hervorragend.

Thor - Gott des Donners 4: Die letzten Tage von Midgard - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Thor - Gott des Donners 4: Die letzten Tage von Midgard

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957981492

ISBN 13:
978-3957981493

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • poliltische und ökologische Botschaft
  • kein pädagogischer Zeigefinger, sondern dennoch symbolisch
  • mit Härte ausgetragene Action
  • Thor kommt an seine Grenzen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 05.03.2015
Kategorie: Thor
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