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Comic-Besprechung - Camp 1

Geschichten:

Camp 1
Lupo modern: "Das junge Magazin"

Autor: Horst Berner

Atomino
Autor: Guido Weißhahn

Jean-Michel Charliers Geheimnisse von nebenan
Autor: Volker Hamann

Der Fantomen-Zeichner Heinz Bade
Autor: Bernd Frenz

Die vielen Leben des Al Feldstein
Autor: Matthias Hofmann

Painted Pulp: Glen Orbik
Autor: Bernd Frenz

Die Illustrationen des David Wright
Autor: Peter Richardson

Wo der rote Farn wächst
Autor: Matthias Hofmann

Der Erste Weltkrieg im Spiegel des Trivialen seiner Zeit
Autor: Heinz J. Galle

Kinderkram
Autor: Michael Chabon

Mein großer Freund Zagor (Darkwood revisited)
Autor: Georg Seeßlen

Warum mancher Abend am Gesäß endet
Autor: Lothar Peppel



Story:
Die Themen in der neuen Zeitschrift über die Populär- und Trivialkultur sind breit gefächert. So gibt es etwa Beiträge zu einigen Serien von Jean-Michel Charlier, der Heftserie „Lupo Modern“ und Atomino, aber auch Portraits von Zeichnern und Illustratoren wie Glen Orbik, Al Feldstein und David Wright. Abgerundet wird das mit Rezensionen und Comics.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Camp ist eine neue Fachzeitschrift, die sich aber nicht auf den Bereich der Comics beschränkt, sondern auch über den Rand hinausblickt und andere Themen bespricht. Im Grunde kann hier alles seinen Platz finden, was gezeichnet worden ist oder Nostalgie zu erwecken vermag. Ziel der Macher, die auch schon den Comic Report und Alfonz verantworten, dementsprechend hoch ist auch hier schon der Anspruch, ist es unter anderem nicht nur, persönliche Nostalgien zu zelebrieren, sondern diese auch nach Möglichkeit bei der Leserschaft anzusprechen. Was gut gelingt. Das darf jetzt aber nicht so verstanden werden als das man in der Vergangenheit stecken bliebe, nach dem Motto früher war alles besser, sondern man holt die popkulturellen Erzeugnisse der Kindheit und der Jugend wieder an das Licht und beäugt sie durchaus kritisch. Da die Autoren die unterschiedlichste Herkunft haben mit ihren jeweiligen Vorlieben und dem unterschiedlichen Alter, ist die Themenauswahl sehr breit gestreut und dementsprechend spannend. Für den Leser gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken und auch wenn man manche Serien oder Figuren selber nicht kennt, so greift das nostalgische Gefühl doch über.

Der etwas merkwürdige Titel Camp weist allerdings nicht auf Camping und Zeltlager hin, an deren Lagerfeuer man die bunten Heftchen als Kind gelesen haben mag, sondern der Begriff ist dem Kunstbetrieb entlehnt und bedeutet, wie es auch im Editorial der ersten Ausgabe steht: „Eine stilistisch überpointierte Art der Wahrnehmung von kulturellen Produkten aller Art (Film, Musik, Literatur, Bildende Kunst, Mode, etc.), die am Künstlichen und der Übertreibung orientiert ist; oft gehören die als „campy“ erlebten Werke der Trivial- oder Populärkultur an, die hier jedoch nicht (nur) gedankenloser Zerstreuung dient, sondern eine ästhetische Aufwertung erfährt“.

Hier ist also eine Richtung vorgegeben, welche den Autoren und der Redaktion viel Freiraum lässt und auch den Leser überraschen kann. So gibt es hier nicht nur ein Portrait eines Titelbildillustrators, sondern auch eines Werbeillustrators, wobei dieser immerhin später auch Comics gestaltet hat (von denen aber so gut wie nie etwas in Deutschland erschienen ist). Neben einigen Themen, die dem versierten Comickenner nicht ganz neu sind (etwa das Porträt von Feldstein und damit ein kleiner Abriss über den EC-Verlag, was ausführlicher schon in einer Ausgabe der Reddition erschienen ist, ein Artikel über Charlier und das Lupo-Magazin aus dem Hause Kauka), gibt es aber etliches Neues. Etwa über Atomino, eine italienische Figur, die für kurze Zeit auch in  der damaligen DDR erschienen ist. Und auch Zagor kommt vor, ein italienischer Heftchenheld der sich hier nie durchsetzen konnte den aber manche wohl unter dem Namen Rocky kennen dürften. Besonders erwähnenswert ist der Artikel über die propagandistischen  Bilder und  Bücher zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Leider ist der historische Abriss, der nicht die Illustrationen betrifft, arg verkürzt ausgefallen und kann die komplexen Kriegsgründe nur leicht streifen und vereinfacht diese zu stark.

Aber ein besonderer Clou hat dieses Magazin noch: es druckt auch Comics ab, die zum größten Teil hier in deutscher Erstveröffentlichung zu finden sind. Das ist schon bemerkenswert und sehr lobenswert, denn bei der Lektüre bekommt man Lust auf Comiclesen und so ist der einzige Wermutstropfen das hier nicht Auszüge oder Abdrücke von in den Artikeln besprochenen Comics und Serien vorhanden sind. So sind die abgedruckten Strips etwas losgelöst, aber immer mit einem Editorial versehen. Aber auch so ist das sehr schön und überraschend. Rezensionen gibt es hier auch, wobei sich diese auf Sekundärliteratur beschränkt.

Trotz des etwas happigen Preises ist das Magazin empfehlenswert und es ist bedauerlich, das die zweite Ausgabe wohl erst Ende 2015 erscheinen wird.

Fazit:
Ein überzeugender Start einer neuen Fachzeitschrift, die sich thematisch alle Richtungen offen hält und somit immer wieder zu überraschen weiß. Dabei stehen die Fakten durchaus nicht immer im Vordergrund und es ist sehr lobenswert, das hier auch Comics in deutscher Erstveröffentlichung enthalten sind.

Camp 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Camp 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Edition Alfons

Preis:
€ 15

ISBN 10:
3940216216

ISBN 13:
978-3940216212

140 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • breite Themenstreuung
  • überraschende Beiträge
  • Abdruck von Comics
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 20.02.2015
Kategorie: Alben
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