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Comic-Besprechung - Fatale 4: Betet für Regen

Geschichten:
Fatale 4: Betet für Regen
Autor:
Ed Brubaker
Zeichner:
Sean Phillips
Colorist:
Elizabeth Breitweiser


Story:
Jo konnte dem wahnsinnigen Polizisten und Serienmörder entkommen. Doch der Schlag auf den Kopf hat ihr das Gedächtnis geraubt und so ist ihre magische Deckung gegenüber den Feinden nicht mehr vorhanden. So wundert es nicht, dass sie ihre Spur bereits aufgenommen haben. Doch Jo kommt bei einer einstmals erfolgreichen Grunge-Band unter, deren fragiles Gefüge sie alsbald sprengen wird.


Meinung:
Die Serie Fatale ist nicht nur in einer Hinsicht etwas Besonderes. Zum einen haben sich hier schließlich Ed Brubaker und Sean Philips wieder zusammengetan, von deren Kollaboration man noch nie etwas schlechtes gelesen hat und zum anderen schaffen sie es in jedem Band darzustellen, wie sehr die Macht einer Frau zerstörerisch wirken kann. Dabei wirkt die Frau nie an sich schlecht, sondern der Titel besagt schon in der Anspielung auf die femme fatale, dass es eine besondere Form von Macht ist. Nämlich eine, die vor allem Männer in das Verderben reißt, obwohl es nicht absichtsvoll von der Protagonistin geschieht.

Obwohl jeder Teil also eine bestimmte Situation und Ausgangslage durchexerziert, wird eine durchgängige Storyline nicht vernachlässigt und indem man eine einzige Frau nimmt, werden ihre Zerstörungskräfte untersucht. Ohne das eine Identifikation immer neu aufgebaut werden müsste, da man mit diesem Charakter vertraut ist. Da sie zudem vermeintlich unsterblich ist, können auch verschiedene sozio-historische Bedingungen eingebaut werden indem man verschiedene Handlungen in unterschiedlichen Epochen ansiedelt, was jede neue Ausgabe frisch und spannend werden lässt.

In dem vierten Band geht die Zeitreise allerdings gar nicht so weit zurück, sondern in die 1990er Jahre.
Hier werden nicht nur Anspielungen auf die Popkultur vorgenommen, indem kulturelle Erzeugnisse zitiert werden, sondern man bezieht sich ziemlich deutlich auf den Einfluss von einigen Frauen, die in das fragile Gefüge einer Musikgruppe eingegriffen haben. Hier bleibt es nicht bei Andeutungen, sondern es werden Courtney Love und Yoko Ono und ihr Beziehungsgeflecht zu Nirvana und den Beatles angesprochen. Jo zerstört das fragile Gefüge unfreiwillig, da sie ihr Tun und ihre Macht aufgrund der Amnesie nicht kontrollieren kann. Was den Leser erstmals auch erlaubt ihre Anziehung ungefiltert zu erleben. Aber ihre schöne Gefährlichkeit wirkt auch inspirierend und sie zieht alle in ihren Bann, was diese Form der Muse sowohl zu einer positiven wie gefährlichen Kraft macht (was schon immer in den mythologischen Wesen inhärent war). Zu sehr haben sie die letzten Ereignisse mitgenommen und so lässt sie ihre Deckung fallen. Dennoch kommt die Spannung dieser Ausgabe weniger aus den Horror- oder Krimielementen, die beide vorkommen, sondern eher aus den zwischenmenschlichen Reaktionen aufeinander. Man weiß nicht, wie sich die Figuren verhalten werden und wie sie reagieren. Das macht alles psychologisch glaubhaft und dementsprechend intensiv und dynamisch wirkt das auf den Leser. Zudem kann man am Anfang noch gar nicht ersehen wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammengehören und erst gegen Ende werden diese Verknüpfungen klar und formen zusammengenommen wieder einen Cliffhanger. Es ist schon meisterlich von Brubaker wie er es schafft, die Spannung aus den Handlungen und nicht aus den Situationen zu generieren. Da darf es gegen Ende auch mal blutig werden, da alle angestauten Emotionen hinausbrechen. Philips hat das wie gewohnt gekonnt umgesetzt, wobei er diesmal auf die vielen kleinen Panels zum Glück verzichtet hat und mehr Raum für seine Erzählung besitzt. Die Kolorierung erinnert sehr an den Großmeister Dave Stewart und man muss schon mehrfach hinsehen, um sich klar zu machen, das er nicht die Farben übernommen hatte, sondern Elizabeth Breitweiser. Auf jeden Fall bleibt das hohe Niveau in jeder Hinsicht erhalten und man kann unbesorgt zugreifen.


Fazit:
Das hohe Niveau bleibt erhalten. Diesmal kann man die gefährliche Anziehungskraft der Heldin direkt erleben und es ist meisterhaft wie die Spannung weniger aus den Situationen, sondern aus den Handlungen der Charaktere generiert wird.

Fatale 4: Betet für Regen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fatale 4: Betet für Regen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
dani books

Preis:
€ 18,99

ISBN 10:
3944077695

ISBN 13:
978-3944077697

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung aus den Charakteren
  • popkulturelle Verweise
  • verschachtelte Handlungsstränge
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 17.01.2015
Kategorie: Rezensionen
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