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Comic-Besprechung - Percy Pickwick Gesamtausgabe 1

Geschichten:
Percy Pickwick Gesamtausgabe 1
Die verschwundenen Geldschränke
Autor / Zeichner: Raymond Macherot

Percy Pickwick in New York
Autor / Zeichner: Raymond Macherot

Unter falschem Verdacht
Autor / Zeichner: Raymond Macherot

Die teuflischen Zwerge
Autor: Greg, Zeichner: Jo-El Azara

Die Stimme aus dem Nichts
Autor: Greg, Zeichner: Bob de Groot, Turk

Die verschwundenen Smaragde
Autor: Bob de Groot, Zeichner: Turk

Oldtimer
Autor: Bob de Groot, Zeichner: Turk


Story:
Percy Pickwick ist ein Colonel und ein Geheimdienstoffizier im Ruhestand, wobei das Wort Ruhe eher klein geschrieben wird. Denn Pickwick betätigt sich auch als Detektiv und ist als Gentleman nicht in der Lage anderen nicht zu helfen wenn sie in Not sind. So verschlägt es ihn nicht nur nach New York, wo er sich mit einem ehemaligen Diktator anlegt, sondern klärt auch das Verschwinden von Geldschränken, entlastet einen der Spionage verdächtigten Bekannten und bekommt es auch noch mit Zwergen zu tun.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
In den letzten wenigen Jahren ist ein eindeutiger Trend zu Gesamtausgaben festzustellen. Obwohl die einzelnen Ausgaben einem auf den ersten Blick recht teuer erscheinen, so sind sie deutlich billiger als wenn man die einzelnen Abenteuer separat erwerben würde. Nicht nur erhält man hier jeweilige wundervolle Editionen mit Hintergrundinformationen, sondern auch oftmals vergriffene und seltene Bände, für die man unter Umständen horrende Preise zahlen müsste.

All das genannte trifft auf die neue Edition zu Percy Pickwick zu. Nicht nur gibt es ein interessantes Editorial, was die Schwierigkeiten bei der Entwicklung und Lancierung des Charakters bietet und die vollkommen chaotische Veröffentlichungsweise in Deutschland erleuchtet. Da wurde der Held umbenannt, die Bilder ummontiert und gekürzt (Stichwort Kauka) und im Stammland wechselten oft die Zeichner und Autoren. So sind hier etwa bei den Ausgaben noch deutlich die Spurensuche und Charakterentwicklung anzumerken. Jedenfalls bekommt man hier nun die Ausgabe in der chronologischen Reihenfolge, welches damals auch der Carlsen-Verlag nicht hinbekam. So ist der viel gesuchte Fall um die teuflischen Zwerge in der deutschen Geschichte als Band 18 erschienen, ist chronologisch gesehen aber bereits der vierte der Serie. Und neben einigen Kurzgeschichten auch in dieser Sammlung enthalten.

Jedenfalls ist Percy Pickwick nicht nur aufgrund seines langen Erfolges, die erste Story erschien im Dezember 1959 auf den Seiten von Tintin, schon längst ein frankobelgischer Klassiker, sondern eben auch durch seinen Tonfall generell, der viel zu dem verdienten Erfolg beiträgt. Dort werden Kriminalfälle, in denen es durchaus zu Toten kommt, mit Slapstick verbunden ohne das es unangenehm wird, sprich: die Gewalt verharmlost wird. Dafür ist das Geschehen immer allzu deutlich im Funnybereich angesiedelt, nicht nur was die Zeichnungen an sich betrifft, sondern es wird auch gerne mal absurd und ist damit eine Parodie auf einige beliebte und bekannte Genreelemente. Vor allem gibt es ironische Seitenhiebe auf den british way und diese legen einen insgesamt lockeren Grundton vor, bei dem man sich dann fast alles erlauben kann.

Zwar merkt man hier bei den ersten vier albenlangen Geschichten noch deutlich, wie schon erwähnt, die Suche nach der Handschrift und Macherot bringt in seinen frühen Geschichten zwar schon alle beliebten Zutaten zusammen, stellt aber den Krimi an sich in den Vordergrund und so wirkt alles nicht wie aus einem Guss, da die komödiantischen Elemente eindeutig als Fremdkörper wirken. Später, bei de Groot und Turk wirkt alles selbstverständlicher und wie aus einem Guss. Das Gespann gilt heutzutage nicht von ungefähr als das beste Kreativteam hinter der Serie. So sind die von ihnen als Fingerübung lancierten Kurzgeschichten hier schon ausgereifter als die frühen albenlangen Geschehnisse aus der Feder von Macherot. Aber das schmälert nicht die hervorragende Unterhaltung bei der Lektüre da einige wundervolle Ideen eingearbeitet worden sind. Was auch die graphische Ebene betrifft, bei denen vor allem auch Azara, der nur ein einziges Pickwick-Abenteuer zeichnete, auffällt. Selbst Vielschreiber Greg war, wenn auch kurz,  an der Serie beteiligt und gerade Die teuflischen Zwerge entstammen seiner Feder. Unbedingt zugreifen.

Fazit:
Ein Klassiker des frankobelgischen Comics in einer schönen Edition und erstmals in chronologischer Reihenfolge präsentiert. Der Wirrwarr um die Charakterentwicklung ist zwar durchaus zu spüren, aber die Unterhaltung durch mit Slapstick angereicherten Krimis wird nicht dadurch geschmälert.

Percy Pickwick Gesamtausgabe 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Percy Pickwick Gesamtausgabe 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
toonfish

Preis:
€ 29,95

ISBN 10:
3868697667

ISBN 13:
978-3868697667

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Slapstick und Spannung
  • schöne satirische Seitenhiebe
  • graphische Einfälle
Negativ aufgefallen
  • nicht alles wirkt aus einem Guss
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 17.02.2015
Kategorie: Alben
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