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Comic-Besprechung - Dead Boy Detectives 1: Die Ängste von Schuljungen

Geschichten:
Dead Boy Detectives 1: Die Ängste von Schuljungen
Dead Boy Detectives 1-6
Autor: Toby Litt
Zeichner: Mark Buckingham
Inker: Gary Erskine, Russ Braun, Victor Santos
Colorist: Lee Loughridge


Story:
Edwin Paine und Charles Rowland gehören zu den besten Detektiven Englands. Nur weiß kaum einer was davon, denn die beiden Teenager sind tot. Als Geister sind sie auf der Erde geblieben und übernehmen dort Fälle, welche andere Geister und das Zwischenreich betreffen. Als sie bei einem Raubüberfall der jungen Crystal Palace das Leben retten, erstaunt es alle, dass die Frau die beiden sehen kann. Auf der Suche nach ihren lebensrettenden  Geistern gerät Crystal allerdings wieder in Lebensgefahr.


Meinung:
Die Dead Boy Detectives sind auch hierzulande keine Unbekannten mehr, da sie von Neil Gaiman für seine Sandman-Reihe geschaffen worden waren. Allerdings tauchten sie da nur auf relativ wenigen Seiten auf. Hinterließen dabei einen solchen Eindruck, das man mehr von ihnen lesen wollte. Fortan hatten sie nur einige Gastauftritte in One-Shots, von denen drei auch hier enthalten sind, welche in Vertigo-Anthologien veröffentlicht worden waren. Zudem traten sie in dem Crossover Der Kinderkreuzzug aus der Reihe Die Bücher der Magie auf.

Hier nun aber bekommen sie endlich eine eigene Serie und man muss eigentlich nicht die anderen Geschichten über sie kennen, um mit den Figuren und der Grundsituation klar zu kommen. Es genügt zu wissen, dass die Dead Boy Detectives zwei Jungen sind, die ermordet worden waren und sich als Geister in dem  Internat kennenlernten welches sie zu Lebzeiten besuchten und in dem sie starben. Und da das Geistsein ziemlich langweilig sein kann und sie abenteuerlustige Burschen sind, gründeten sie eine Detektei. Da erwartet man gängige Kriminalfälle wobei es den Ermittlern dann zugute kommen könnte, Geister zu sein, da sie ungehindert Zutritt bekommen, wo Menschen nicht hinkommen. Fraglich ist dann nur, wie sie ihre gewonnen Erkenntnisse den Menschen mitteilen wollen. Das ist das was man erwartet. Auch weil man es schon in abgewandelter Form schon zu lesen bekommen hat. Aber das wäre für den Autor zu einfach gewesen. Stattdessen entwickelt er Fälle, die mehr mit der Geisterwelt zu tun haben und die kein Mensch, jedenfalls kein lebender, lösen könnte. Insofern ist diese Grundlage ein sehr gelungener Kniff, was allein schon wegen der Prämissen Spannung schürt und es auch dem Zeichner Mark Buckingham erlaubt, einige surreale Settings zu entwerfen die mal an Bosch und mal an Dali erinnern. So wie hier hat man Dämonen jedenfalls schon lange nicht mehr gesehen und Buckingham löst sich da von darstellenden Konventionen. Auch wenn manches sehr surreal ist, so sind die Zeichnungen doch realistisch gehalten.

Hier kann dann jeweils die Fantasie überborden, da man sich nicht an die Grenzen der Realität halten muss. Als Anker, damit alles auch noch nachvollziehbar und die Helden ihren Zustand, ihre Handlungen und die Regeln der Geisterwelt erklären müssen, wird den beiden Geisterdetektiven eine menschliche Hilfskraft zur Seite gestellt, die dann natürlich auch noch für Humor, erotische Spannung und gefährliche Situationen sorgt. Denn richtig fürchten muss man eigentlich nur um die weibliche Hauptfigur. Die anderen Helden sind ja schließlich schon tot. Insofern ist das ein notwendiger Schritt gewesen das Stammpersonal zu erweitern und führt einen Realismus ein, welcher der Serie gut tut. Zugleich sorgt der Hintergrund des Charakters für einige satirische Seitenhiebe auf den Kunstbetrieb und wie sehr alle bemüht sind, die Realität zu vergessen oder sie zu verzaubern, sie zu einem magischen Ort zu machen.  Diesem Serienauftakt gelingt das, denn er ist vielschichtiger als erwartet: satirisch, spannend, lustig und gruselig. Und gegen Ende wurde das Personal der Serie mehr oder weniger etabliert, so dass man gespannt sein kann, wie es weiter gehen mag. Auf jeden Fall besitzt allein schon die philosophische und nachtragende Katze einiges an Potential.

Fazit:
Faszinierend, surreal, spannend und doch voller Humor und Charme und Horror, kann der Auftakt der eigenen Serie um die toten, ermittelnden Teenager sofort überzeugen, da ein Feuerwerk an Ideen gezündet wird.

Dead Boy Detectives 1: Die Ängste von Schuljungen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dead Boy Detectives 1: Die Ängste von Schuljungen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957981123

ISBN 13:
978-3957981127

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • viele schöne Ideen
  • Fälle im Übersinnlichen angesiedelt
  • gelungene Balance zwischen Humor, Spannung, Drama und Horror
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 17.11.2014
Kategorie: Hefte
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