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Comic-Besprechung - Der Seufzer
Geschichten:Le Soupir
Autor/Zeichner: Marjane Satrapi
Story:
Ein reicher Kaufmann, der seine Töchter über alles liebt, versucht jede von ihnen glücklich zu machen. Den bescheidenen Wunsch seiner liebsten Rose nach dem Samen von blauen Bohnen kann er jedoch nicht erfüllen. Zumindest nicht bevor ein leiser Seufzer den Lippen seiner Tochter entweicht und genau eben jener mit dem gewünschten an der Tür erscheint. Nach einem Jahr erscheint der Seufzer wieder bei der Familie und nennt den Preis für sein Geschenk. Er will Rose mit sich nehmen. Daraufhin landet sie in einem zauberhaften Reich, welches ein Geheimnis umgibt, dessen Lüftung das kleine Paradies zu zerstören droht.
Meinung:
Marjane Satrapi dürfte man dem versierten Comic-Leser nicht mehr vorstellen. Die sonstigen Banausen müssten wenigstens bei dem Stichwort Persepolis aufhorchen und zwar nicht wegen des gleichnamige Comics (Schrägstrich) Graphic Novel, sondern wegen des gleichnamigen und inhaltsgleichen Kinofilms aus dem Jahre 2007. Gute Comics werden ja meist erst einer breiteren Masse bekannt, wenn man sie als bewegte Bilder auf der großen Leinwand gesehen hat. Egal in welcher Form, Persepolis hat die Beachtung verdient.
Panini hat jetzt eine weitere Arbeit von Satrapi herausgebracht, die für die begabte Zeichnerin und Autorin aber mehr eine Fingerübung gewesen sein wird. Zum Zeitpunkt der Entstehung war Persepolis gerade erst etwa vier Jahre alt und stellte mit die letzte veröffentlichte Arbeit von Satrapi in Comicform dar. Das ist jetzt knapp zehn Jahre her. Macht einen Comic aber nicht schlechter. Wobei hier gleich die erste Richtigstellung erfolgen muss. Der hübsch anzusehende Kleinband im Handtaschenformat ist ein illustriertes Märchen und gibt sich ganz klassisch.
Man mag sich fragen, ob es sich hier um ein original persisches/iranisches Märchen handelt, aber hier war Satrapi allein am werkeln. Ohnehin ist die Nationalität am Ende ganz egal, denn die Geschichte behandelt zeitlose Themen und enthält im wahrsten Sinne des Wortes märchenhafte Wendungen, die für das Genre so üblich sind. Gerade weil es ein neu geschriebenes Märchen zu sein scheint, hätte man sich bei der Handlung etwas mehr Modernität oder Aktualität gewünscht. Die Autorin ist eine durchaus kritische und kluge Person, weshalb ihr dieser Wurf zuzutrauen gewesen wäre. Vermutlich wollte sie aber weg von den ernsten Themen, die sie zur Genüge in Persepolis zu Papier brachte.
Während also die Geschichte den klassischen Märchen in vielerlei Ländern entspricht, sind die zwischen den Text eingeschobenen Bilder wieder eindeutig Satrapi, nur vielleicht mit etwas mehr Struktur, da sie sie mit so etwas wie Wachsmalern dem reinen Weiß entlockt. Photoshop-Pinsel wollen wir mal angesichts des Alters ausschließen. Die Zeichnungen sind im Gegensatz zu manchen Frühwerken in Farbe und bleiben mit ihren unaufgeregten klaren Farbflächen - gelegentlich abgetönt - dem Geist der Erzählung und dem Märchencharakter treu.
Als kleine Dreingabe oder Aufmerksamkeit eignet sich Der Seufzer ohne Frage. Darüber hinaus gibt es bessere und vor allem umfangreichere illustrierte Märchen, weshalb man sich schon ein wenig wundert, dass es Der Seufzer überhaupt in die Veröffentlichung geschafft hat. Der bekannte Name hinter dem kleinen Werk hat sicherlich einiges dazu beigetragen, auch wenn der Popularitätszenith schon eine ganze Weile her ist. Drei Jahre früher hätte man den Band sicherlich gerne mitgenommen, so wird er Mühe haben wirkliche Aufmerksamkeit zu erregen.
Fazit:
Ein von der bekannten Autorin und Zeichnerin Marjane Satrapi geschaffener illustrierter Märchenband, der sich zum kurzweiligen Durchblättern eignet, bei dem die Macherin aber gerne noch mindestens 150 Seiten hätte draufpacken können. Schön und liebevoll gemacht doch für ein wirkliches Highlight zu wenig.
Der Seufzer
Autor der Besprechung:
Alexander Smolan
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 10,00
ISBN 13:
978-3-86201-657-0
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- liebevolles Märchen
- schöne Aufmachung
- schon etwas Staub angesetzt
- etwas mager für 10 Euro
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 01.03.2014 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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