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Comic-Besprechung - Sweet Tooth 5: Unnatürliche Lebensräume

Geschichten:
Sweet Tooth 5: Unnatürliche Lebensräume
Sweet Tooth 26-33
Autor: Jeff Lemire
Zeichner: Jeff Lemire, Matt Kindt (Der Präparator)
Colorist: Matt Kindt (Der Präparator), Jose Villarrubia

Story:
Alaska 1911. Eine Gruppe von Missionaren ist in den eisigen Wüsten verschwunden und eine Expedition, geleitet von einem Wissenschaftler, macht sich auf, sie zu suchen. Doch sie werden mehr finden als ihnen lieb ist. In der Gegenwart erholt sich Sweet Tooth langsam von seiner Verletzung und seine Kräfte wird er brauchen. Denn nicht nur steht die Reise nach Alaska an, sondern auch eine Konfrontation mit einem Feind. Zudem ist ein Mitglied der Gruppe an der Seuche erkrankt.


Meinung:
Der fünfte Band Unnatürliche Lebensräume der meisterhaften Serie Sweet Tooth stellt eine Art Wendepunkt dar. Obwohl er eigentlich gar nicht so spektakulär daher kommt, wie man es sonst von ähnlich gearteten Teilen gewohnt ist. Oder ist man mittlerweile von Jeff Lemire einfach zu verwöhnt worden? Schließlich hat er nicht nur eine der besten Independentserien der letzten Jahre geschaffen (Essex County), sondern auch als Autor im Superheldenbereich mittlerweile einen Starstatus erlangt. Man fragt sich, woher er nur die Zeit nimmt, um das gehörige Arbeitspensum zu schaffen. Mittlerweile ist nämlich in den USA eine neue Graphic Novel von ihm erschienen. Vernachlässigt er dadurch seine laufenden Serien? Das könnte vielleicht erklären, warum in dem neuen Band für eine längere Strecke der Gastzeichner Matt Kindt auftritt und in dem Part von Lemire die herausragenden graphischen Ideen fehlen.

Nicht falsch verstehen: der typische Stil und gute Ideen sind immer noch da, aber bislang gab es immer eine Phasen und teilweise sogar längere Strecken, welche den Leser staunen ließen und eine graphische Metaebene schufen, welche den Betrachter zum interpretieren einluden und verschiedene Erzählebenen allein schon graphisch miteinander verbanden. Hier fehlt das alles. Zwar ist das zeichnerisch immer noch auf sehr hohem Niveau, aber doch, etwas, nun ja, eher im Mainstream einzuordnen.

Aber mit dem oben genannten Wendepunkt hat das nichts zu tun. Vielmehr ist dieser emotional und spannend wie immer. Aber eine zentrale Figur verlässt die Serie, was zu einer sehr sensiblen Szene führt und einen der Hauptcharaktere offenbart verändern wird. Andeutungen diesbezüglich sind jedenfalls vorhanden. Somit ist nicht nur Sweet Tooth als Hauptcharakter derjenige der an den Erfahrungen wachsen  muss und wird, sondern eben auch die zahlreichen Nebenfiguren. Die gute Paneleinteilung kann diese emotionalen Ebenen hervorragend unterstützen, etwa wenn mit einer Person die zu Boden fällt, auch die Panel zu rutschen beginnen. Generell hatte Lemire schon oft mit den Panels selber Bewegung suggeriert und auch hier ist das ein sehr effektiver Weg. Jedenfalls ist neben der Dramatik das alles auch sehr spannend und man kann sich nie sonderlich sicher sein, wohin das alles führen wird und ob nicht weitere zentrale Charaktere an den ihnen auferlegten Prüfungen scheitern werden.

Für den Leser gibt es mit einer von der eigentlichen Storyline losgelösten Geschichte einen Hinweis auf die Seuche. Nicht nur woher sie wohl stammen mag, sondern auch die Hybride kommen dann schon vor. Wie in einem vorhergehenden Band schon angedeutet, verdichten sich die Hinweise darauf, dass die Hybridkinder eine Art Totem oder sogar eine Form von Göttern sind. Die Seuche wäre dann von den Göttern geschickt worden, um die Menschen in die Schranken zu weisen. Denn diese haben die Einigkeit mit der Natur verloren. Und so ist es eigentlich nur folgerichtig das die neuen Kinder aus einer Mischung von Mensch und Tier bestehen und somit wieder das Eins Sein mit der Natur wortwörtlich herstellen. Glücklicherweise enthält sich Lemire da eines esoterischen Anstrichs. So ist die von Matt Kindt gezeichnete Rückblende mehr als eine Abenteuergeschichte und man wird sehen, wie sie später eingebunden werden wird.

Trotz aller Dramatik und stellenweiser Brutalität kommt ein gewisser trockener Witz vor. Aber auch wenn dieser Band eine Art Finale ist, da neue Weichen gestellt werden, hat er irgendwie den Charakter eines Zwischenraums, eben wie der Titel es sagt. Unabdingbar für den weiteren Verlauf der Serie ist er schon und auch sehr empfehlenswert, aber irgendwie auch nicht sonderlich prägnant.

Fazit:
Neue Weichen werden gestellt und einzelne Handlungsfäden abgeschlossen. Spannend und emotional und dramatisch bekommt der Leser auch mehr Hinweise auf die Hintergründe. Leider fehlen, vergleichsweise, die herausragenden graphischen Ideen.

Sweet Tooth 5: Unnatürliche Lebensräume - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Sweet Tooth 5: Unnatürliche Lebensräume

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3862019489

ISBN 13:
978-3862019489

180 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Dramatik
  • sensible Szenen
  • trockener Humor
  • graphische Umsetzung
  • Überraschungen
Negativ aufgefallen
  • herausragende Ideen fehlen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 15.02.2014
Kategorie: Sweet Tooth
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