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Comic-Besprechung - Die Liga der Außergewöhnlichen Gentleman: Das schwarze Dossier

Geschichten:
Die Liga der Außergewöhnlichen Gentleman: Das schwarze Dossier
Autor:
Allan Moore
Zeichner:
Kevin O' Neill
Farbe:
Ben Dimagmaliw
Übersetzung:
Gerlinde Althoff

Story:
London im Jahr 1958. Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman ist seit einigen Jahrzehnten Geschichte, seit sich die Helden geweigert haben, weiter für eine Regierung zu arbeiten, deren Ansichten sie nicht teilen konnten, und weil man sie ebenfalls aufgrund ihrer Geheimnisse verdächtigte, nicht nur einem Land treu zu sein. So sind sie seit dieser Zeit untergetaucht, auch wenn vermutet wird, dass sie noch irgendwie am Leben sind und ihr Unwesen treiben.

In einer Bar macht sich eine Dame an einen Mann namens "Jimmy" heran, der Wodka-Martini mit Eis liebt, immer einen modischen Anzug trägt, und zu hübschen, jungen Frauen nicht "Nein" sagen. Bei dem erotischen Stelldichein zeigt sie jedoch ihr wahres Gesicht. Nachdem er sie in ein Gebäude des militärischen Abschirmdienstes gebracht hat, lässt sie ihre Maske fallen und ruft ihren Kumpanen.

Mina Murray und Allan Quartermain stehen das sogenannte "Schwarze Dossier" aus den Archiven und verschwinden damit. Allerdings bemerkt man diese Tat recht schnell und lässt sie mit allen Mitteln und von ihren besten Agenten verfolgen - so wie eine gewisse Emma Peel...

Allerdings bekommen sie auch die Gelegenheit genug Blicke in die Akte zu werfen, die enthüllt, dass sie nicht die ersten "Außergewöhnlichen Gentleman" wahren. Schon Jahrhunderte zuvor sammelte ein enger Vertrauter Ihrer Majestät Königin Elizabeth I. illustre Gestalten um sich, wie Orlando, den über dreitausend Jahre alten Wandler zwischen Mann und Frau...



Meinung:
Das Universum der Außergewöhnlichen Gentleman, ist nicht unbedingt mit unserer Welt zu vergleichen, sondern spielt in einem Paralleluniversum, in dem viele literarische Figuren mehr zum Leben erweckt wurden. George Orwells Utopie ist zur Realität geworden, aber glücklicherweise schon wieder zusammengebrochen. Dennoch bleibt das Misstrauen - vor allem gegenüber so illustren Gestalten wie Mina und Allan, die sich mit anderen Helden der Popkultur herumschlagen müssen - angefangen mit James Bond, der wohl eher Ian Flemings Romanfigur als dem Kinohelden entspricht.

Das Schwarze Dossier zeigt, dass es auch schon vor der Zeit von Mina und Allen sehr wild zuging. Orlando, der unsterbliche Wanderer, den sie auch kennen, Prospero der Magier, ja selbst William Shakespeare haben ihren Anteil an den Abenteuern im Dienste der Majestäten von Britannien. Später treten Fanny Hill, Gulliver und "Scarlet Pimpernel" an ihre Stelle.

All das darf der Leser auch genießen. So besteht ein Großteil der Graphic-Novel aus dieser Akte - nur unterbrochen von der Rahmenhandlung, die nicht ganz so kompliziert verläuft, wie in den anderen Geschichten um die Gentleman, sondern eher das wiederspiegelt, was Mina und Allen über ihre Vorgänger und sich erfahren. Zudem werden viele Andeutungen und Hinweise gemacht, die weitere Helden einbinden, an die man bisher noch nicht gedacht hat. Allerdings dürfen nicht alle mit Namen genannt werden, auch wenn ihre Rolle eindeutig ist.

Oft sehr erotisch, manchmal ein wenig derb und nicht zuletzt mit bitterbösem Humor werden diese Textpassagen im Stil ihrer anvisierten Zeit in Szene gesetzt und füllen so Lücken im Hintergrund zwischen den anderen - zuletzt erschienenen Bänden und rufen Erinnerungen an die früheren Abenteuer der Helden wach. Vor allem das letzte Kapitel, für das extra eine 3D-Brille beigelegt wurde stimmt noch einmal ganz und gar auf die bizarre Atmosphäre der Reihe ein und schließt den Kreis, um den Band abzurunden.



Fazit:
Das Schwarze Dossier ist eine illustre Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart der Liga der Außergewöhnlichen Gentleman, die in Spannung und Atmosphäre gut mit den anderen Bänden mithalten kann, vor allem, weil ihr neue Aspekte des Bundes enthüllt werden, die nicht einmal die Betroffenen selbst kannten. Spannend, unterhaltsam zynisch und immer wieder auch überraschend erotisch schließt Allan Moore den Kreis seiner Geschichten und ermöglicht doch auch neue Abenteuer.

Die Liga der Außergewöhnlichen Gentleman: Das schwarze Dossier - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Liga der Außergewöhnlichen Gentleman: Das schwarze Dossier

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 29,99

ISBN 13:
978-3866074637

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannend, böse und bizarr atmosphärisch - so kennt man die Liga der Außergewöhnlichen Gentleman!
  • Viele Andeutungen und Hinweise für die Kenner der Popkultur des 20. Jahrhunderts
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 29.01.2014
Kategorie: Hefte
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