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Comic-Besprechung - Dicks 2
Geschichten:Dicks 2 (Dicks 5-10)
Autor: Garth Ennis
Zeichner: John McCrea
Colorist: Digikore Studios
Story:
Dougie und Ivors Karriere als Privatdetektive hat sich ziemlich in die Luft aufgelöst und so beschließen sie, eine Band zu gründen. Trotz einer Anfangsschwierigkeit werden sie von einem ominösen Manager unter Vertrag genommen. Doch dieser hat seine eigenen Pläne und das führt die beiden Belfaster sogar in den Weltraum.
Meinung:
Es sei direkt eine Warnung ausgesprochen: Dicks 2 ist nichts für schwache Nerven. Wobei es weniger die Spannung an sich betrifft, die durchaus vorhanden ist, und auch weniger die Gewalt, die auch vorkommt, sondern der generelle Tonfall. Garth Ennis ist völlig enthemmt und lässt alles raus. Denn hier wird in die Vollen gegriffen. Das ist obszön, vulgär, eklig, brutal. Da gibt es Sex zwischen Monstern, Männern, Männern und Frauen, da fliegen sowohl Sperma und Fäkalien durch die Luft sowie weitere andere Körpersäfte das es einem manchmal den Magen umdrehen könnte. Aber gleichzeitig ist das auch wahnsinnig komisch und man kommt dann aus dem Lachen nicht raus.
Was Garth Ennis und John McCrea hier abliefern ist eine wahnsinnige Breitseite, die es schafft hinter allem Vulgären und Obszönen noch wunderbare satirische Seitenhiebe einzubauen, die es in sich haben. Wenn man alle Anspielungen aufzählen würde, so bräuchte man mehrere Seiten. Aber das Ratespiel soll hier noch nicht verdorben werden. Da gibt es einige wunderbare Ideen, etwa wenn das übersetzt wird, was ein Mann im Gespräch mit einer Frau denkt, aber nicht sagt und die beiden Dialogseiten so ganz und gar nicht zusammen passen. Oder wenn in einer Parodie auf die klassischen Monsterfilme Japans Godzilla und King Kong wieder einmal aufeinandertreffen. Da wird nicht nur die Stadt platt gemacht, sondern je eines der Monster steht für die Protestanten und eines für die Katholiken wobei die Symbolik dann sehr treffend ist, wenn der Kampf der beiden Seiten die ganze Stadt zu zerstören droht. Und die Auflösung dieses Konflikts ist zwar äußerst obszön aber in seinem satirischen Gehalt, wenn man die Symbolik bedenkt, zum Schreien komisch. Wie der ganze Band.
McCreas cartoonartiger Stil kommt hier wunderbar zur Geltung. Es ist als ob Coyote Willy auf Crack sei und den Roadrunner nicht zwecks Fressen, sondern zum Fi*** jagen würde. Hier ist einfach alles möglich und es werden auch graphisch einige wunderbare kleine Seitenhiebe eingebaut.
Das alles könnte einem zu schrill sein, zu laut, wenn nicht die Satire wäre. Da wird ein einstiger US-Präsident, George W. Bush, dermaßen demontiert, das er einem schon fast leidtun könnte (fast!!), aber auch die Aliens kriegen ihr Fett weg und der Film Das Omen.
Freunde des derben und schwarzen britischen, Entschuldigung: irischen, Humors haben hier einen Pflichtkauf vor sich liegen. Hier ist wahrlich nichts heilig und neben den irrwitzigen Dialogen und der Situationskomik gibt es auch immer wieder kleine Gemeinheiten, wenn etwa Killer im Dienste einer Sache als so dämlich dargestellt werden, das jedes einzelne Teil ihrer Einrichtung einen Zettel mit dem zugehörigen Namen wie „Vase“ haben muss. Freunde des schrägen Humors und der deftigen Satire müssen hier einfach zugreifen.
Fazit:
Obszön, vulgär, eklig und brutal. Aber auch wahnsinnig komisch, wobei das Wort „Wahnsinn“ hier hervorragend passt. In jedem Panel ein Gag gibt es hier eine unglaubliche Mischung aus wüsten Parodien, Anspielungen und krasser Satire. Spannend ist es auch noch und für Freunde des schwarzen Humors eine absoluter Pflichtkauf.
Dicks 2
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,95
ISBN 13:
4198464216955
148 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Satire
- cartoonartiger Stil
- Spannung
- viele parodistische Anspielungen
- Reise in den humoristischen Wahnsinn
- manchmal etwas zu vulgär
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 01.01.2014 | ||||||
Kategorie: | Hefte | ||||||
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