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Comic-Besprechung - Jennifer Blood 3:Mühe allein genügt nicht

Geschichten:
Jennifer Blood 3: Mühe allein lohnt nicht (Jennifer Blood 13-18)

Autor: Al Ewing
Zeichner: Kewber Baal, Eman Casallos (Teil 16, 18)
Colorist: Inlight Studios


Story:
Jen könnte zufrieden sein, schließlich ist ihr Rachefeldzug nun beendet. Doch leider hat eine ehrgeizige Polizistin den Anschlag überlebt. Und sie weiß, wer hinter dem Namen „Jennifer Blood“ steckt! Aber auch das Privatleben gerät in Schieflage und Jen muss einige drastische Entscheidungen treffen.


Meinung:
Nachdem Garth Ennis mit dem ersten Teil der Serie Jennifer Blood einen schönen neuen Ansatz gefunden hat, indem er eine weibliche Rächerin in Punisher-Manier entwickelte, wobei der Clou darin bestanden hatte, dass sie nebenbei noch als Deckung ein ganz normales Familienleben führte, so übernahm schon im zweiten Band Al Ewing die Serie und führte den Tonfall von Ennis so konsequent weiter, als ob er ihn einfach nur kopieren wollte. Da konnte man im zweiten Teil schon übersehen, dass Ewing die Geschichte ganz logisch fortführte und nicht nur einfach dieselbe Story immer wieder weiter erzählen wollte. Dann gab es noch den Ninjettes-Sonderband, der deutlich eine Kopie von dem Stil von Garth Ennis war, so dass der hier vorliegende Paperback im Grunde der vierte Teil der Serie ist. Der den Leser doch recht überrascht.

Zwar ist der Einfluss des irischen Autors auf die Schreibe von Ewing vor allem im Dialog deutlich zu finden und auch einige andere Elemente, wie der „Geist“ eines Polizisten könnten von Ennis sein, aber Ewing erzählt nach dem Abschluss des ersten Zyklus nicht einfach nur eine neue Geschichte, sondern spinnt immer noch das Garn weiter. Und ist insofern sehr mutig, da er so die Heldin demontiert und die erste psychologische Schicht der Heldin, welche mit der Rache für den Leser durchaus nachvollziehbar ist, wird abgeschält.

Was darunter hervorkommt ist ein Monster in Menschengestalt. All die Taten, die Gewalt und die Skrupellosigkeit in Vollzug der persönlichen Vendetta haben bei Jennifer Blood Spuren hinterlassen. Sie ist abgehärmt und verbittert, der Zorn ist durch das Blut nicht weg gewaschen worden, sondern lodert immer noch in ihr. Nur hat sie nunmehr kein Ventil mehr dafür, den Druck abzulassen. Insofern ist es mutig und geschickt, chronologisch einfach weiterzuerzählen und Ewing macht deutlich, dass alle Vigilanten ebensolche Psychopathen sind wie ihre Gegner. Jennifer sieht Gewalt als einzig mögliche und deutlich legitime Art und Weise, Probleme zu lösen. Ist die Grenze erst einmal überschritten, so kann man sie eigentlich immer anwenden. So werden im Laufe dieser Erzählung alle Sympathien gegenüber der Titelfigur verspielt und auch andere Hintergründe, welche der Figur angenehme und identifikatorische Aspekte verliehen hatte, werden nun umgedeutet. So ist trotz des lockeren Tonfalls ein ziemlich düsterer und schockierender Band herausgekommen, bei dem man gespannt sein kann wie es wohl weitergehen mag. Von der Ursprungsprämisse ist übrigens so gar nichts mehr vorhanden.

Graphisch ist das alles grundsolide und vor allem die zentrale Szene des Teils ist eindrucksvoll gestaltet, wobei anderes etwas nachlässig konzipiert worden ist.

Fazit:
Ewing, der manchmal immer noch Garth Ennis kopiert, erzählt überraschenderweise konsequent die Geschichte weiter und demontiert damit seine Heldin. So wird nicht immer dieselbe Story wieder und wieder erzählt, was die ganze Angelegenheit spannend macht. Und schockierend.

Jennifer Blood 3:Mühe allein genügt nicht - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Jennifer Blood 3:Mühe allein genügt nicht

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 18,95

ISBN 10:
3862016692

ISBN 13:
978-3862016693

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Demontage der Heldin
  • grimmiger Witz
  • Action und Schocks
Negativ aufgefallen
  • Garth Ennis wird immer noch zitiert
  • einige Ungenauigkeiten bei Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 27.12.2013
Kategorie: Jennifer Blood
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