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Comic-Besprechung - Sillage 15: Jagdrevier

Geschichten:
Sillage 15: Jagdrevier

Autor: Jean David Morvan
Zeichner / Colorist: Philippe Buchet


Story:
Nävis arbeitet nicht mehr als Agentin für die Konstituante, sondern hat sich selbstständig gemacht. Allerdings kommt ihr Moralempfinden ihr oftmals in die Quere, so dass sie, Wehweh und Snivel finanziell nicht gerade gut dastehen. So nimmt sie einen Jagdauftrag auf einem Asteroiden nur unter Vorbehalten an. Doch fast zu spät erkennt sie, dass die Beute dieser Jagd eine ganz andere ist.


Meinung:
Es war abzusehen, dass eine der erfolgreichsten und beliebtesten Serien im Science-Fiction-Genre, Sillage, die übergeordneten Storylines hinter sich lässt. Nävis musste in den letzten Teilen einige Intrigen überstehen, was manchmal für den ab und zu hereinschauenden Leser sehr schwierig war nachzuvollziehen. Jedenfalls wurde im vierzehnten Teil alles aufgeklärt, aber die Heldin war nicht mehr bereit, als Agentin für die Konstituante zu arbeiten, sondern machte sich selbstständig. Somit ist in gewissem Sinne ein enormer Zyklus geschlossen worden und die Weichen für eine erzählerische Zukunft neu gestellt. Da die beliebte Heldin nun ein Freelancer ist, sind die Abenteuer auftragsabhängig überschaubarer geworden und so kann jeder neue Band eine einzelne in sich abgeschlossene Geschichte erzählen. Jedenfalls wenn man den 15. Teil, Jagdrevier, als Vorlage nimmt.

Allerdings droht dann auch eine gewisse Erstarrung in dramaturgischen Klischees, was die Serie bislang (fast) immer gut vermeiden konnte. Dass könnte in etwa so aussehen: Nävis bekommt einen Auftrag, gerät in Schwierigkeiten, rettet sich irgendwie und dann wartet sie auf den nächsten. Der dann im nächsten Band erfolgt.
Das macht es für den Neueinsteiger lesefreundlich, denn es wird nicht viel Vorwissen benötigt. Manchmal wird gerade bei den Figuren auf vorhergegangenes zurückgegriffen, aber ansonsten kann man sich einfach zurücklehnen und ein Science-Fiction-Action-Comic genießen. Aber hier liegt auch ein bisschen die Crux, denn die Story ist alles andere als neu. Angesichts der bisherigen innovativen Ideen und Verknüpfungen innerhalb der Serie ist das schon etwas enttäuschend, wenn wieder einmal eine Gruppe von Jägern feststellt, dass die Jagd nur ein Test war und die Jäger die eigentliche Beute sind. Das wurde schon so oft erzählt, dass es kaum noch Variationen geben kann. Meint man. Denn wenngleich die Story und die Entwicklung äußerst vorhersehbar ist, so macht den großen Reiz vor allem die Zeichnungen aus, die mit viel Liebe zum Detail und großer Dynamik wieder restlos überzeugen. Und in einer wunderschönen Sequenz eine kleine Hommage an den erst letztens verstorbenen Möbius einbringen. Angesichts der Action ist die dünne Luft der Story schon fast egal, denn man will nicht immer nachdenken und die politischen und sozialen Aussagen herausfiltern, wie besonders in den frühen Teilen, wobei die auch hier sehr plakativ und nicht gerade neu vorhanden sind. Ist der Band insgesamt eher enttäuschend, aber nicht wirklich schlecht, so liegt das vor allem an dem sehr geschickten Aufbau. Nicht gerade dramaturgisch, aber strukturell wird sehr geschickt mit Zwischenspielen und Rückblenden gearbeitet, die einen manchmal vergessen lassen, auf welcher Zeitebene das gerade spielt.

Und gegen Ende gibt es dann nicht nur für die Heldin einen Schock, der einen fast zum Weiterlesen zwingt. Man darf also weiterhin gespannt sein.

Fazit:
Als abgeschlossenes Einzelabenteuer wird zwar Action und Spannung geboten, aber die Story ist äußerst vorhersehbar und alles andere als neu. Immerhin können die Zeichnungen wieder mal überzeugen und die Struktur macht alles noch interessanter. Enttäuschend, aber nicht schlecht.


Sillage 15: Jagdrevier - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Sillage 15: Jagdrevier

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 12.00

ISBN 10:
3551765758

ISBN 13:
978-3551765758

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • detailreiche Zeichnungen
  • guter Umgang mit Erzählstruktur
  • Action und Tempo
  • schockierende Enthüllung
Negativ aufgefallen
  • altbackene und vorhersehbare Story
  • politische Aussage sehr plakativ
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 30.11.2013
Kategorie: Sillage
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