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Comic-Besprechung - Key of Z

Geschichten:
Key of Z

Autor: Claudio Sanchez, Chondra Echert
Zeichner: Aaron Kuder
Colorist: Charlie Kirchoff


Story:
Eine Epidemie hat die Menschheit dezimiert. Stattdessen laufen Zombies durch die Straßen. In New York haben sich die Überlebenden in die jeweiligen Stadien zurückgezogen, welche nun von Gangs regiert werden. Doch anstatt sich gegen die Untoten zu verbünden, bekämpfen sich die Gruppierungen untereinander. Zwischen ihnen steht ein einzelner Mann, der seine persönliche Rache einfordert.


Meinung:
Der Titel Key of Z bezieht sich darauf, dass der englische Begriff „Key“ nicht nur für den deutschen „Schlüssel“ steht, sondern ganz allgemein auch für den musikalischen Notenschlüssel. So hat der Titel eine schöne doppelte Bedeutung, nämlich was Zombies in den Menschen auslösen und der musikalische Aspekt.

Zum einen fungieren die Untoten also als Schlüssel, der die inneren Türen der Menschen aufschließt und somit die schlechten als auch die guten Seiten offenbart. Welches ein zentrales Thema aller Zombiegeschichten ist. Oder eher der guten, denn Zombies an sich sind ziemlich langweilige Monster und es geht in den gelungenen Genrebeiträgen vielmehr um die Reaktion der Menschen auf die Bedrohung denn um die Monster an sich. Zum anderen hätten wir hier den Notenschlüssel und die Anleihen an den Rattenfänger von Hameln sind mehr als offensichtlich und katapultiert die Zombiegeschichte in den Bereich der modernen Märchen. In dem eigentlich schon jede Horrorgeschichte angesiedelt ist. Denn der Schritt vom bösen Wolf in Rotkäppchen zum Werwolf ist nur ganz schmal (und wurde schon in Film und Comic vollzogen).

Nun gibt aber der Rattenfänger von Hameln auch im Zombieformat nicht so viel her, um eine Miniserie aufzupeppen, geschweige denn eine ganze Geschichte zu tragen. Und so wird eine stringente Rachegeschichte erzählt, die vor dem Hintergrund der Zombieapokalypse spielt. Diese ist leider etwas sehr standardisiert ausgefallen und bietet wenig Überraschungen und ist eindeutig nur der Aufhänger für die Actionszenen und Horroreinsprengsel, die durchaus blutig ausfallen. Da nutzen auch die bemühten Rückblenden nicht, die den Leser zumeist verwirren, aber keine emotionale Basis für das Geschehen schaffen können.

Immerhin ist der satirische Aspekt zu Beginn des Bandes sehr gut gelungen. Da nisten sich die Gangs in den verschiedenen New Yorker Stadien ein und es kommen einem dann auch sofort die rivalisierenden Fans in den Sinn (wobei in diesem Zusammenhang eine hervorragende Szene aus dem Film Cockneys vs. Zombies erwähnt werden muss, in der sich Hooligans selbst als Zombies noch prügeln).

Zwar ist die Idee mit den verschiedenen Gangs ganz nett und auch folgerichtig, denn wenn der Staat zusammenbricht, können eigentlich nur bewaffnete und organisierte Banden zu Milizen und Herrschaftsfaktoren aufsteigen, wie es auch in Somalia der Fall ist, denn sie sind organisiert. Aber warum müssen die Anführer dieser Gangs in Key of Z ausgerechnet ein Schwarzer und ein Latino sein? Schimmert da etwa ein unterschwelliger Rassismus durch?

Der Held ist zwar sympathisch, aber die ganze Geschichte reißt einen nicht sonderlich mit. Ja, es ist spannend und unterhaltsam in einer leichten anspruchslosen Version, aber eher Mittelmaß. Hier wurde einiges an Potential verschenkt und die Struktur wirkt nicht intellektuell, sondern eher hilflos.

So sind auch die Zeichnungen bisweilen sehr posenhaft und mimisch übertrieben ausgefallen. Alles in allem kann sich die Erzählung nur an den Genrevorläufern anlehnen und sich tragen lassen, aber keinerlei neue Impulse setzen.


Fazit:
Ganz nette Ansätze, die aber leider alle versanden. Erzählt wird im Grunde nur eine standardisierte, altbackene Rachegeschichte vor dem Hintergrund einer Zombieapokalypse. Aus den anderen Themen wie das Rattenfänger-Motiv und die neuen Zivilisationsstrukturen wird leider nichts gemacht. Durchschnitt.

Key of Z - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Key of Z

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 18

ISBN 10:
3864251842

ISBN 13:
978-3864251849

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • actionreich und blutig
  • schönes Doppelmotiv mit Schlüssel
Negativ aufgefallen
  • nichts Neues im Zombieland
  • aus guten Ideen nichts gemacht
  • posenhafte Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 27.09.2013
Kategorie: One Shots
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