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Comic-Besprechung - Piraten & Seemannsgarn

Geschichten:
Michael Hochschulte und Markus Lehmann „Timber“
Elbe-Billy und Patrick Wagner „Der Höllenpriester von Truro“
Max Jähling „Connys Kaperfahrt“
Maria und Henry Jaepelt „Pirata Pica-Pau“
Flauteboy und Steff Murschetz „Das Loch im Deich“
Sebastian Kempke „Der Alchymist“
Maria Jaepelt „The Long Hangover“
Franziska Oertel und Steff Murschetz „Das Leuchtfeuer“
Stephan Probst und Elbe-Billy „Bloody-Noggin“
Maria Jaepelt und Markus Lehmann „Piraten Adieu“
Maria Jaepelt „Papa Pirat“
Elbe-Billy und Steff Murschetz „Der Galeerensklave“
Steff Murschetz „Kaperfahrt“
Adreas Wehrheim „Das Schiff“
Thorsten Wieser „Galatea“
Sebastian Dietz und Steff Murschetz „Diablo Negra“
Steff Murschetz „Der Leuchtturm im Sturm“
Maria Jaepelt „Madeira“

Piraten sind in den Medien nicht erst seit Captain Jack Sparrow ein Dauerthema. In der letzten Alfonz-Ausgabe wurde diesem Metier sogar das Titelcover gewidmet. Bereits 2012 erschien bei undergroundcomix.de eine Comicanthologie über Piraten, in welcher Herausgeber Steff Murschetz insgesamt 18 Beiträge zu den Freibeutern der Meere veröffentlicht.
Durchgehend in schwarz/weiß gehalten begleitet der Leser die rauen Gesellen bei der Meuterei, Schiffskaperung und natürlich bei der Schatzsuche. Darunter befinden sich simple Onepager im Cartoonstil und umfangreiche Geschichten mit dem sprichwörtlichen Tiefgang.
Letztere zeigen in der Regel eher die Klasse einer Comicanthologie. Während ein Onepager schnell aus der Masse an Beiträgen ausgewählt ist ("Der ist lustig."), muss der Herausgeber bei einer umfangreichen Story schon mehrmals überlegen, ob diese zum Thema passt und den Abdruck im Heft rechtfertigt.

Hier hervorzuheben sind vor allem drei Geschichten, die lange in Erinnerung bleiben.
In "Diablo negra" erzählen Steff Murschetz und Sebastian Dietz die Geschichte eines Piratenkäptains, der beim porta des mortes die Unsterblichkeit erlangen will. Schon der Beginn ist recht blutig gehalten und wartet mit einigen Schockeffekten auf. Die Suche nach dem Tor des Todes erweist sich als sehr actionreich und mit einigen Überraschungen. Das Ende verpasst der Story dann noch eine unerwartete Wendung, so dass hier ein unterhaltsamer Comic geschaffen wurde, der grafisch und inhaltlich überzeugen kann.
Ein paar Seiten zurück erzählt Thorsten Wieser in "Galatea" eine Geschichte über einen Zimmermann, der eine Gallisionsfigur in Form seiner Frau herstellt und durch den verbrecherischen Kaptain sowohl um die Figur, als auch um seine Frau gebracht wird. Doch dieses Schicksal nimmt er nicht hin und begibt sich auf die Suche nach seiner Galatea. Diese wird, wie kann es auch anders sein, vom Künstler in der mittlerweile gewohnten Kaperfahrt dargestellt. Gefangenschaft, Überfahrten, Gemetzel - Action satt wird dem Leser hier vorgesetzt, wobei das Ende im Gegensatz dazu ausgesprochen romantisch ist und sich die Story dadurch merklich vom Rest der Geschichten abhebt.
Ein weitere etwas andere Geschichte ist "Der Galeerensklave" von Steff Murschetz und Elbe-Billy. Nur anfänglich Piratenlastig, wechselt die Handlung schnell ins römische Kolloseum zu Zeiten des berüchtigten Kaisers Caligula, über dessen sadistische Triebe ganz Rom zu leiden hatte. Folglich wird hier ein blutiger Sandalen-Comic geboten, bei dem es neben vielen Toten auch eine kleine Liebesgeschichte gibt. Diese wird jedoch nicht so intensiv ausgelebt, wie es bei "Galatea" der Fall war.
Auch die unheimlichen Geschichten der Seefahrerei werden in dieser Zusammenstellung erzählt. Hervorzuheben sind hier "Das Schiff" von Andreas Wehrheim und "Bloody Noggin" von Elbe-Billy und Stephan Probst, wobei letztgenannte Story dem einen oder anderen Leser vielleicht noch aus dem GCT-Heft 2012 bekannt ist.

Natürlich befindet sich bei der Masse an Beiträgen auch der ein oder andere Durchhänger. So zum Beispiel die Episode mit Conny van Ehlsing von Max Jähling. Auf 10 Seiten zeichnet dieser die Erlebnisse seiner Heldin auf einem Schiff, wobei durchgängig kein roter Faden zu erkennen ist. Das Storytelling ist völlig konfus und lässt kein Ziel verfolgen. Selbst beim mehrmaligen lesen wird man aus diesem Plot nicht schlauer.

Der überwiegende Teil der Beiträge ist dennoch lesenswert. Und so ausgelutscht dieses Genre aufgrund der Vielzahl an Filmen, Büchern, Comics und einfachen Erzählungen auch sein mag, so überraschend vielseitig sind die hier vorgestellten Inhalte. Natürlich finden sich zahlreiche Seeschlachten darunter, aber dennoch gibt es immer wieder andere Ansätze, plötzliche Wendungen oder ein ungewohntes Storytelling, beispielsweise in Form eines Liedes.

So gesehen ist dieser Comicband folglich eine unterhaltsame Lektüre mit viel Meerwasser, langen Säbeln, unzähligen Toten, gruseligen Gefahren und ein wenig Romantik. Für Fans des Genres absolut empfehlenswert.


Piraten & Seemannsgarn - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Piraten & Seemannsgarn

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Undergroundcomix

Preis:
€ 8,00

182 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • abwechslungsreiche Storys, die viel aus der Thematik herausholen
  • viele längere Handlungen
  • wenige Onepager
Negativ aufgefallen
  • einige wenige Beiträge unverständlich
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 06.08.2013
Kategorie: One Shot
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