Comic-Besprechung - Judge 5

Geschichten:
Judge 5
Urteil 21-26
Autor und Zeichner: Yoshiki Tonogai

Story:
Die Schlinge zieht sich nun immer enger um die Hälse der letzten fünf Überlebenden des Judge zu. Noch immer ist nicht klar, wer eigentlich hinter der ganzen Sache steckt und sie bestrafen will, nur eines ist sicher - jemand will ihren Tod für schwere Sünden, derer sie sich schuldig gemacht haben.

Ein Handy taucht auf, das verwirrende Bilder aus der Vergangenheit der noch Lebenden zeigt. Warum sind Angehörige und Opfer zu sehen? Will ihr Richter ihnen und den anderen ihre schuld offen vor Augen halten? Oder steckt noch etwas anderes dahinter? Nur von einer Person fehlen jegliche Bilder und ein Verdacht kommt auf.

Nachdem wieder einmal Gerechtigkeit geübt wurde, steht ein weiteres Judge an. Diesmal erhalten die beiden verbliebenen Frauen die gleiche Punktzahl. Der Richter erwartet nun, dass sie gegeneinander kämpfen, bis nur noch einer am Leben ist.

Kaum ist auch das überstanden, werden die Karten neu gemischt, denn sie erhalten Einblicke in einen anderen Raum, in dem Menschen mit Masken sind. Diese haben offensichtlich die Anweisung sie auszuschalten ... und es sind zu allem Übel keine Fremden, sondern wohlbekannte Personen ...



Meinung:
Man hat zwar das Gefühl, dass die Geschichte langsam ihrem Ende zugeht, aber wirklich sicher sein kann man sich der Sache nicht, mischt der Künstler doch immer wieder die Karten neu und bindet neue Erzählstränge in Judge ein. Daher zieht sich die Geschichte noch weiter.

Wirklich beklemmender wird sie allerdings nicht, denn vieles ist man schon gewohnt - die wachsende Paranoia unter den Gefangenen ist nichts neues mehr, ebenso wenig wie die gnadenlose Bestrafung derjenigen, die ausgewählt wurden. Es fließt wieder Blut in rauen Mengen, die trostlose Atmosphäre bleibt ebenfalls.

Allein die Tatsache, dass nun einige Figuren hinzugefügt wurden, versucht neue Spannung zu schaffen, so recht will das aber nicht gelingen, da die Handlung längst ihren Zenit überschritten hat und lieber zum Ende kommen sollte, als noch weitere Haken zu schlagen.

Letztendlich wiederholt sich alles unter den gleichen Vorzeichen und die Spannung bleibt auf einem niedrigen Niveau. Auch die Zeichnungen sind makaber und detailreich wie immer, bleiben aber solider Durchschnitt, der die düstere Atmosphäre zwar einfangen aber nicht vertiefen kann.



Fazit:
Alles in allem kann auch der fünfte Band von Judge nicht wirklich überzeugen, wiederholt sich doch erneut vieles aus den Vorgängerbänden. Die Handlung tritt auf der Stelle, da statt Antworten immer nur neue Fragen kommen. Auch die Atmosphäre will nicht mehr so zünden wie früher, bekommt der Leser doch eher ein Gefühl von gepflegter Langeweile als sich angenehm zu gruseln und von der psychotischen Stimmung einfangen zu lassen.

Judge 5

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 7,95

ISBN 13:
978-3551747068

194 Seiten