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Comic-Besprechung - Aquablue - New Era 1: Rückkehr zu den Wurzeln

Geschichten:
Aquablue: Retour aux Sources
Text:
Régis Hautière
Zeichner: Reno



Story:
Der Planet Aquablue konnte gerade so vor der Ausbeutung durch die Menschen gerettet werden. Ein Verdienst, den sich Nao, mit richtigem Namen Wilfried Morgenstern, auf das Rever heften kann. Fünfzehn Jahre sind seitdem vergangen und Nao hat auch anderen Welten geholfen, während seine Familie auf Aquablue blieb. Aufgrund einer bahnbrechenden Entdeckung auf der Erde kehrt er jetzt in seine Wahlheimat zurück und muss dabei nicht nur die Probleme mit seiner Familie kitten, sondern auch die Bewohner von Aquablue auf das neuerliche Auftauchen von Menschen vorbereiten. Zu recht sind die Einheimischen skeptisch, denn die schließlich etablierte Forschungsgruppe bewirkt Erkenntnisse, die Aquablue wieder in den Fokus der Erde rücken könnten. Und plötzlich werden alle anfänglichen Befürchtungen wahr.


Meinung:
Wer Aquablue erst jetzt kennen lernt, wird wohl gleich zu Anfang denken mögen, hier habe jemand bei dem mehr als (zu Unrecht!?) erfolgreichen Kinofilm Avatar - Aufbruch nach Pandora von James Cameron geklaut. Der Regisseur bewies bisher ebenfalls eine maritime Affinität, da lag es für einen Ideenklau nahe einfach die Na’vi ans Wasser bringen. Sic est! Aber weit gefehlt und vermutlich das Pferd von hinten aufgezäumt. Die eigentliche Serie Aquablue, die jetzt mit New Era fortgeführt wird, wurde bereits vor etwa 25 Jahren von Thierry Cailleteau und Olivier Vatine erschaffen und behandelte vorwiegend ökologische Themen und die Bedrohung indigener Völker durch Kolonisation, eingebettet in ein Science Fiction-Setting. Und ja, auch mit der Ausbeutung von Rohstoffen und der Umweltverschmutzung befasste sie sich, weshalb hier eindeutig der selbsternannte „King of the World“ Cameron den Schwarzen Plagiats-Peter zieht.

Die Katastrophe ist zunächst abgewendet worden. Der (natürlich) böse Konzern und dessen Bemühungen Aquablue auszubeuten, wurden abgewendet. Die Bewohner des Planeten konnten zu ihrem Leben zurückkehren und dank eines Gesetzes waren sie auch vor künftiger Besiedelung sicher. Selbst der Held der ersten elf Alben, damals noch beim Feest Verlag beziehungsweise Egmont Ehapa erschienen, hat seiner auf Aquablue mit einer der Einheimischen gegründeten Familie zunächst den Rücken gekehrt, um auch anderen Welten zu helfen. Jetzt kehrt er wieder nach Aquablue zurück, nachdem er und ein Forschungsteam eine bahnbrechende Entdeckung machten. (Mal wieder) fand sich unter dem ewigen Eis ein Raumschiff. Es stammte von Aquablue.

Man ahnt was kommt. Natürlich kehrt Nao jetzt nach Aquablue zurück, um den Bewohner eine vorübergehende Forschungsbasis schmackhaft zu machen. Die dann auch noch Erstaunliches entdeckt, was den Planeten wieder in den Fokus der menschlichen Aufmerksamkeit rücken könnte. Soweit so gut, spult sich dieser Verlauf erstaunlich schnell ab. Die mehrmonatige Mission wird schon in diesem ersten Band abgewickelt, so dass es für den Leser wie ein Tagestrip vorkommt. Dafür bekommt man im Gegenzug gelegentlich eifersüchtiges Geplänkel zwischen Nao und Mi-Nuee, seiner Liebsten zu sehen. Oder die ständig dräuende Sorge der Bewohner vor einer erneuten Besiedelung des Planeten beziehungsweise überhaupt deren störende Anwesenheit (Fingerzeig!?). Wie im die von Sonne, Sand und Meer träge gewordene Stimmung zu durchbrechen, muss dann plötzlich eine Actionszene her mit dem auf dem Cover verewigten Untier, bevor der Leser von Aquablue gänzlich eingelullt wird.

Dass er es zwischendurch nicht schon wird, dafür sorgen die viel interessanteren und weniger vorhersehbaren Entwicklungen außerhalb des Planeten, vornehmlich auf Terra. Einmal ein Überfall auf eine Sternenbasis und die Befreiung eines Raumpiraten, dann wiederum die Ereignisse auf der Erde, noch bevor die große Entdeckung auf Aquablue bekannt wird, die dennoch als dramatische Auswirkungen für die Bewohner des Planeten zeitigen. Erneut wird Aquablue von einer Siedlungsbewegung der Erde bedroht.

Die Serie Aquablue firmiert unter dem Zusatz Military-SF, was sich in Band 1 hauptsächlich an den detailliert dargestellten Fahrzeugen, Stationen und Raumgleitern abzeichnet. Ist denn auch gleich der Knackpunkt des Bandes, der eindeutig am Computer erstellt wurde. Dadurch wirkt vieles schon einmal zu gelackt und - bei allen tollen Texturen, wovon gerade die Landschaften profitieren – zu sauber/gestriegelt. Die vermutlich noch traditionell erschaffenen Figuren wurden bei dem Konvertierungs-/Bearbeitungsprozess etwas zu gut behandelt und verlieren einiges, was sonst ein rauer Strich ohne Probleme rübergebracht hätte. Doch viel auffälliger sind die ganz klar eingefügten technischen Geräte, Aufbauten, Fahrzeuge und Lager, die dann eben doch nicht so gut eingefügt wären, dass man ihren Ursprung nicht erkannte. Neben den Protagonisten stehen sie zu künstlich daneben und heben sich von ihrer Umwelt ab, wodurch sie geeignet sind, den Leser aus der Geschichte zu tragen, da die Harmonie fehlt. Reno hätte hier etwas mehr noch an Arbeit investieren müssen, um einen guten Synergie-Effekt zu erhalten. Jetzt ist er in Band 1 der New Era zwar sehr nahe dran, das letzte Quentchen fehlt aber.

Die Thematik bewegt sich noch nicht in die Richtung von dem, was man bei Military-SF eigentlich erwartet, die teilweise in so Regionen wie Warhammer 40.000 oder Starship Troopers abtauchen. Das war vornehmlich den ersten Bänden vorbehalten, kann jedoch angesichts der sich aufbauenden Ereignisse in den nächsten Ausgaben noch kommen. Dann haben die Bewohner des Planeten Aquablue wieder so ihre Sorge mit den Menschen und einer Ausbeutung ihrer Welt. Allerdings könnten Hautière und Reno auch in die andere Richtung steuern und das Thema Überfremdung angehen, was sozusagen die Aquablueaner (oder so ... jetzt wirklich oft genug Bewohner von Aquablue oder des Planeten genannt) mal in ein zwiespältiges Licht rücken würde.


Fazit:
Eine neue Era, die man sich durchaus gefallen lassen kann. Das Spannende entwickelt sich zwar über die Nebenstränge, wird aber in den Folgebänden sicherlich seine Früchte tragen. Die ansprechenden Zeichnungen mit dem etwas zu offensichtlichem Computereinsatz fügen sich gut in die Thematik ein und lassen Aquablue lebendig werden. Nicht nur für Fans der alten Serie, sondern gerade auch für Neueinsteiger geeignet.


Aquablue - New Era 1: Rückkehr zu den Wurzeln - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Aquablue - New Era 1: Rückkehr zu den Wurzeln

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 13,80

ISBN 13:
978-3-86869-595-3

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Rückkehr nach Aquablue
  • spannende Nebenhandlungsstränge
  • ansprechende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • ... mit zu offensichtlichem Computereinsatz
  • Haupthandlungsstrang trägt das Fortkommen kaum
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 08.07.2013
Kategorie: Alben
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