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Comic-Besprechung - Malcolm Max 1

Geschichten:
Malcolm Max 1: Body Snatchers
Autor: Peter Mennigen
Zeichner und Farbgebung: Ingo Römling


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Oha, da hat der Splitter-Verlag aber mächtig die Werbetrommel gerührt. Nicht nur, dass es ein Gratis Comic Tag Heft zum ersten Album gab, nein, der Comic erhielt zudem einen Vorabdruck im monatlichen Comix-Magazin. Des Weiteren machte die Info, dass es sich um eine rein deutsche Veröffentlichung handelt, die Runde. Das Interesse war also folglich geweckt und die Ausschnitte, die man im Vorfeld lesen konnte, machten Lust auf mehr.
Malcolm Max entspringt einer Idee des Horror-Autors Peter Mennigen, der 2008 für den kurzlebigen Neustart der Gespenster Geschichten beim Tigerpress Verlag eine neue Hörspielserie konzeptionieren sollte. Somit entstand eine Figur, wie sie einem John Sinclair oder einem Larry Brent, um mal altgediente Gruselrecken zu nennen, nicht unähnlich ist. Max unterscheidet sich aber durch eine weibliche Partnerin und durch das Fehlen von magischen Hilfsmitteln zur Bekämpfung des Bösen. Nachdem die Hörspielserie bereits 2009 von Tigerpress eingestellt wurde, übernahm Joachim Otto von der Romantruhe die Fortführung, da es bereits eine beachtliche Fanszene rund um Malcolm Max gab. Mennigen arbeitet darüber hinaus weiter an einem Comic zum Vampirjäger. Mit Ingo Römling wurde relativ schnell ein Zeichner gefunden und auch der Splitter Verlag ließ sich nicht lange bitten.
Nun liegt also Band 1 der Reihe vor. Mit dem englischen Titel „Body Snatchers“ versehen, entführt die Story den Leser in das London des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Jack the Ripper treibt sein Unwesen, Sherlock Holmes ermittelt in zahlreichen Fällen und im berüchtigten East End läuft die Prostitution und die Kriminalität auf Hochtouren. Dazu gesellt sich die aufkommende Industrialisierung mit der Folge einer veränderten Gesellschaft von Kapitalisten und Hungerlöhner. In diesem spannungsgeladenen Mikrokosmos tritt Malcolm Max als Vertreter einer geheimen Loge auf, die Jagd auf alles Übernatürliche macht. An seiner Seite ist die Halbvampirin Charisma, die in den Karpaten aufgewachsen ist und nun die westliche Welt kennenlernen möchte. Gleich der erste Fall führt die beiden auf die Spur von zahlreichen verschwundenen Leichen und einem Serienmörder, der nach dem immer gleichen Schema vorzugehen scheint. Max stürzt sich in die Ermittlungen und kommt dem Mörder näher als er sich wünscht.
Der Autor verpasst dem Detektiv einen leicht aristokratischen Einschlag mit einer gewissen Arroganz und Selbstsicherheit. Dies führt zu einem interessanten Charakter, dem der Leser einiges zutraut und das obwohl er über keinerlei besondere Fähigkeiten verfügt. Den Gegenpart spielt Charimsa, die oft genug ihrer eigenen Wege geht und den Fall quasi von einer anderen Seite her aufrollt. Dieses Team enthält somit einige Gegensätze, wobei der Autor hier aber nicht den Fehler macht und ein ständig streitendes Paar präsentiert, was doch schnell nerven würde.
Der eigentliche Kriminalfall enthält zahlreiche Facetten und vor allem viele Protagonisten. Wer nun wirklich die Fäden im Hintergrund zieht bleibt offen. Malcom Max testet derweil verschiedene Ermittlungsansätze und bringt sich in den Augen der Polizei zu oft in den Mittelpunkt der Mordfälle.

Neben den interessanten Figuren, kann besonders die gewählte Ausdrucksform mit viktorianischen Touch sowie die Auswahl der Kostüme überzeugen. Für letztere zeichnet sich Ingo Römling verantwortlich. Der Künstler entwirft in liebevoller Detailarbeit die aufwendige Kleidung, wobei auch das Umfeld nicht außer Acht gelassen wird. Mittels zahlreichen Perspektivwechseln gibt Römling der Handlung eine enorme Dynamik. Zusammen mit den beeindruckenden Hintergründen ergibt dies ein ausgesprochen sehenswertes Layout, das in Sachen Aufwand seines gleichen sucht.

Den Abschluss der Ausgabe bildet ein sehr umfangreicher Redaktionsteil, welcher neben verschiedenen Grafiken und Scribbels, allerlei Informationen zu den beteiligten Künstlern und zu den Hauptfiguren beinhaltet. Wer sich diese Seiten aufmerksam durchliest, dürfte keinerlei Fragen mehr zur Entstehung der Figuren bzw. der Serie haben.

Der erste Band von und über Malcolm Max überzeugt durch eine vielschichtige und äußerst spannende Story in einer interessanten Umgebung und Zeitepoche. Die Zeichnungen von Ingo Römling verpassen der Geschichte noch einen zusätzlichen Schub, so dass hier ein wahrer Klassiker komplett aus deutscher Feder veröffentlicht wurde. Freunde intelligenter Kriminalstorys mit einem Hang zur Mystik kommen hier voll auf ihre Kosten. Nun darf uns das Team nur nicht allzu lange auf Band 2 warten lassen.


Malcolm Max 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Malcolm Max 1

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 15,80

ISBN 13:
978-3-86869-546-5

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • einfallsreiche Story mit mehreren Schauplätzen
  • spannend bis zum Schluss
  • beeindruckend detaillierte Zeichnungen
  • umfangreicher Redaktionsteil
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 25.06.2013
Kategorie: Malcom Max
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