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Comic-Besprechung - Dédé 4: Und dann Ruhe in Paris

Geschichten:
Dédé 4: Und dann Ruhe in Paris

Autor / Zeichner / Colorist: Erik


Story:
Dédé ist nicht gerade zufrieden. Da bietet man ihm Kaffee und Kuchen an und stattdessen wird er zusammengeschlagen. Anstelle von Informationen über die verschwundene Mumie bekommt er nur ein Ultimatum, innerhalb von 48 Stunden das Gerippe wieder zu beschaffen. Da kann man nur zur Flasche greifen. Leider bekommt der Detektiv dann kaum mit, dass eben die gesuchte Mumie ihm nach dem Leben trachtet. Kann ihn seine neue Nachbarin retten?

Meinung:
Der vorliegende vierte Teil Und dann Ruhe in Paris ist die Fortsetzung des letzten Abenteuers um die vermeintlich lebende Mumie und beendet den ersten Mehrteiler aus der Serie um den französischen Privatdetektiv Dédé. Was schon beim letzten Mal leicht zu ahnen war, wird hier leider bestätigt: die Story ist mehr als dürftig und schon gar nicht für eine Fortsetzung geeignet. Wenn Erik sie in einem Band erzählt hätte, wäre es eine spannende und mit hohem Tempo ausgestattete Geschichte gewesen. Aber für einen Zweiteiler musste sie um einige Stränge erweitert werden und wirkt leider nur ziemlich aufgebläht. So zerfasert die Story leider in der notwendigen Streckung auf zwei Bände wie alte Mullbinden. So viel gibt das alles nicht her und es wirkt alles allzu bemüht (so sind die eingebauten Rückblenden im Grunde vollkommen überflüssig). Dabei hatte die Story so viel Potential. Eine Vermischung von Krimi und Horror ist zwar nicht neu, aber da sich die beiden Genres viel von der bildlichen und erzählerischen Konvention teilen, funktioniert das auch meistens.  Aber diese Chance wird leider vergeben und ein deutlicherer Horroreinschlag, der dem ganzen mehr Spannung verliehen hätte, wird verschenkt. Auch andere Aspekte der Dramaturgie können nicht überzeugen. So sind die Motive der meisten Charaktere zweifelhaft und manchmal überhaupt nicht vorhanden. Was soll eigentlich die junge, attraktive Frau des Schurken in dieser Handlung leisten? Abgesehen davon ein bisschen Erotik zu liefern? So fallen auch manche Wendungen zum einen nicht überraschend und zum andern nicht immer gut aus. Nur das Ende mit einem dritten Genreansatz, der hier nicht verraten werden soll, um die Spannung nicht zu zerstören, ist gelungen, weil eine unerwartete Wendung vorherrscht die dezent schon vorbereitet worden ist. Was der Leser beim ersten Mal gar nicht registriert, sondern sich erst im Nachhinein fragt, wie er das übersehen konnte.

 Hier liegt nämlich auch eine der größten Stärken des Bandes vor: die graphische Umsetzung. Nicht nur werden dezent Hinweise gestreut, sondern auf der zeichnerischen Ebene kann der Band vollends überzeugen. Ist die Story, trotz aller Verbeugung vor Jaques Tardi, die bislang schwächste der Reihe, so kann die Graphik doch einiges herausholen.  So ist der Paneleinsatz sehr gut. Etwa wenn an einer Stelle der Gegner eingeblendet wird und der Leser irrtümlich glaubt, unser Held würde ihn gerade sehen. Aber da wird er auf das Glatteis geführt und die Einblendung entpuppt sich als Parallelhandlung, was somit die Spannung erhöht, da man fingernägelkauend das Zusammentreffen erwartet. Aber auch der Witz entsteht stellenweise dadurch. So ist drei Mal dasselbe Panel zu sehen, wobei gerade die lautmalerische Auslassung im dritten für Komik sorgt. Ein rein graphisch vorbereiteter Gag, der sehr gelungen ist.

Einige der Figuren sind ebenso gelungen und wie so oft kippen bei Erik die Perspektiven, welches nicht nur einen Hauch von Expressionismus hat, sondern auch zeigt, wie sehr das Verbrechen die natürliche Ordnung stört. Insgesamt liegt hier aber ein eher durchwachsendes Abenteuer vor, welches leider zu aufgebläht ist.



Fazit:
Leider ist die Story die bislang schwächste der Reihe und kann eine doppelbändige Folge nicht tragen. Da ist alles recht aufgebläht und bisweilen unlogisch. Immerhin kann die graphische Ebene einiges herausholen, da Erik hier wirklich zu glänzen weiß und geschickt mit dem Panelaufbau spielt.

Dédé 4: Und dann Ruhe in Paris  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dédé 4: Und dann Ruhe in Paris

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Epsilon Verlag Mark O. Fischer

Preis:
€ 12,50

ISBN 10:
3866931905

ISBN 13:
9783866931909

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • sehr gute graphische Gestaltung
Negativ aufgefallen
  • Story kann 2 Bände nicht tragen
  • verschenktes Potential
  • unlogische bis nicht vorhandene Motive
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 23.05.2013
Kategorie: Dédé
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