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Comic-Besprechung - The Unwritten 5: Schöpfungsgeschichte

Geschichten:
The Unwritten oder das wirkliche Leben 5: Schöpfungsgeschichte (Unwritten 25-30)

Autor: Mike Carey
Zeichner: Peter Gross, Vince Locke
Colorist: Chris Chuckry


Story:
Tom Taylor gelingt mit Müh und Not die Rückkehr aus der literarischen Welt in die Gegenwart. Nachdem er nun einige Antworten bekommen hat, stellt sich aber immer noch die dringendste Frage: wer oder was ist er eigentlich? Eine Auktion mit Gegenständen aus dem Nachlass seines Vaters beinhaltet Dinge, die ihm Hinweise geben könnten. So beschließen die drei Freunde einen Einbruch. Doch die Auktion entpuppt sich als eine Falle.

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Die Serie Unwritten ist und bleibt faszinierend. Und wer durch den komplexen letzten Band etwas abgeschreckt worden war, kann nunmehr beruhigt sein: es ist nicht mehr allzu kompliziert. Wobei die generelle Komplexität durchaus beibehalten wird. Im letzten Teil wurden ja einige Fragen geklärt und es wurde deutlich, dass die Magie, welche im Laufe der Handlung benutzt wird, durch das kollektive Unbewusste der Leser auf der ganzen Welt geschaffen wird. Man will daran glauben, dass die fiktiven Elemente wirklich sind und demnach werden sie wirklich.

Nun geht es etwas lockerer weiter. Wobei locker nicht ganz das richtige Wort ist. Schließlich gibt es immer noch viele offene Fragen und jede Antwort führt zu einem neuen Komplex. Vor allem will der Held Tom nun herausfinden, wer er eigentlich ist. Schließlich scheint er mehr zu sein, als der Sohn seines Vaters. Das hat nicht nur etwas von einer Coming of Age Geschichte, in der ein Sohn versucht, sich von einem omnipotenten Vater zu lösen, also erwachsen zu werden um so seine eigene Geschichte herauszufinden und um eine Identität zu bilden. Diese Fragen werden nicht beantwortet, aber es wird in eine Richtung gewiesen.

Zudem wird manches gegenüber dem Gegner, der Kabale, deutlicher. Diese sorgte etwa für den Börsencrash 1929 und für die Machtergreifung der Nazis. Man fragt sich natürlich warum. Denn wie kann man eine Welt beherrschen, wenn man sie vorsätzlich in das Chaos stürzt? Indem man sich die Verzweiflung der Menschen nutzbar macht. Man sät Verzweiflung, um bei den Leidtragenden Hoffnung zu schüren und gibt ihnen Messiasfiguren. Anhand dieser Figuren kann man dann die Menschen, die Lesenden wie auch Filmsehenden, in eine Richtung steuern. Wenn man denn diese Figuren steuern kann. Da unternimmt der Autor Mike Carey einen schönen Seitenhieb gegen die Superhelden. Es ist natürlich kein Zufall, dass die Superhelden erst mit dem aufdämmernden Zweiten Weltkrieg das Licht der Welt erblickten. Ebenso ist es kein Zufall, dass die beiden Schöpfer von Superman, Siegel und Shuster, Juden waren. Superman ist eine solche Messiasfigur (bis heute) und verprügelte in einem legendären Heft ja auch Hitler und Stalin persönlich. Im Übrigen sind viele der Messiasfiguren heute noch zu finden. Sei es nun Superman, Frodo aus Herr der Ringe und Harry Potter. Wenn die Bedrohung groß ist, gibt es immer einen der sich ihr entgegenstellt und den Menschen Hoffnung macht. Und sei es, sie aus dem tristen Alltagsleben zumindest kurzzeitig herauszuholen.

Allerdings kann man auch anhand einer solchen Figur Ideologien verbreiten. Und die Geheimgesellschaft in Unwritten 5 erwirbt die Rechte an dem Helden. Carey offenbart sich als ein kleiner Nestbeschmutzer (schließlich gehört das Vertigolabel ja zu DC), wenn er behauptet, dass die Autoren unwichtig sind (oder es zumindest ganz am Anfang waren). Den Verlagen waren die Geschichten und vor allem die Helden wichtiger. Um sie kontrollieren zu können, wurde die werksteilige Arbeit eingeführt, so dass keine einheitliche Linie durch ein und demselben Autor geschaffen werden konnte. Die Parallelen zu comichistorischen Tatsachen und diesem Band sind offensichtlich. Was dadurch noch verstärkt wird, dass der hier fiktive Held einige Posen und berühmte Cover und Panels von Superman annimmt.

Man sieht also, dass die Serie an Intelligenz nichts verloren hat. Zudem ist sie spannend und voller Dramatik und Action, was alles zusammen dem Leser den Atem raubt.

Am Ende kommt dann eine Kriegserklärung, aber man ist ja schon längst gebannt wohin die Reise gehen wird. Nicht mehr so komplex und schwierig wie der letzte Band ist Schöpfungsgeschichte aber immer noch gut. Ein Muss.



Fazit:
Der mittlerweile fünfte Band der herausragenden Serie ist nicht mehr ganz so schwierig wie der letzte Band, lässt aber in punkto Intelligenz und Spannung in nichts nach. Carey erlaubt sich einige Seitenhiebe gegen die Comicindustrie der USA und bindet das alles geschickt in die Handlung ein. Zudem geben die Antworten immer neue Fragen auf, weswegen der Leser gerne bei der Serie bleibt.



The Unwritten 5: Schöpfungsgeschichte - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Unwritten 5: Schöpfungsgeschichte

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,95

ISBN 10:
3862014878

ISBN 13:
978-3862014873

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • Dramatik
  • Antworten führen zu neuen Fragen
  • Seitenhiebe auf die Comicindustrie
  • Komplexität
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 27.05.2013
Kategorie: Rezensionen
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