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Comic-Besprechung - Mit Mantel und Degen 10

Geschichten:
Mit Mantel und Degen 10: Zurück zur Erde
Autor: Alain Ayroles
Zeichner / Colorist: Jean-Luc Masbou


Story:
Die große Schlacht ist geschlagen und die Armee des Prinzen Johann besiegt. Armand und Don Lope kommen mitsamt ihren Freunden nun etwas zur Ruhe und planen Ordnung in ihre Angelegenheiten zu bringen. Doch abseits ihrer Herzensfragen und offenen Rechnungen bleibt noch ein großes Rätsel: wie kommen sie zurück zur Erde? Und was mit dem schurkischen Mendoza?

Meinung:
Diese Rückkehr macht einen wehmütig. Aber warum gerade? Schließlich ist eine Rückkehr doch wenigstens zumeist eine Erfüllung einer Erwartung. Oder zumindest einer Sehnsucht nach heimischen Gefilden. Wehmütig macht es den Leser, da die Helden der Serie Mit Mantel und Degen nunmehr zur Erde zurückehren. Denn mit dieser Heimkehr endet die liebevolle, spannende, intelligente und äußerst witzige Hommage und gleichzeitige Parodie an das Abenteuergenre.

Es könnten also Tränen fließen. Nicht nur da die Serie endet, sondern vor allem weil dieses Abenteuer ein solches Vergnügen ist.  Wobei es sich dann natürlich um Lachtränen handelt. Wobei es durchaus einige andere bewegende Momente gibt. Die bekannten Zutaten der vorhergehenden Teile sind weiterhin alle vorhanden und es wird wirklich kein einziger Handlungsstrang vergessen, sondern nun alles zusammengeführt. Welche Serie kann das schon von sich behaupten, wenn oft sogar die Stränge in ein und demselben Band vergessen werden? Jede Figur, jeder Sidekick, jede Entwicklung und Thematik kommen hier wieder zur Geltung bzw. werden aufgegriffen und zu einem gelungenen Abschluss geführt. Und das nicht ohne ein kleines Hintertürchen am Ende offen zu lassen. Sei es nun für die Fantasie des Lesers oder für die Schöpfer um ein Spin-Off zu schaffen. Aber es wirkt dennoch wie aus einem Guss und nicht wie eine Vermarktungsstrategie, denn dieses Ende zeigt auch auf einer Meta-Ebene, dass die beiden Helden nicht viel gelernt haben und das Abenteuergenre mitsamt seinen Geschichten nie endet. Auch wenn es hier zunächst der Fall ist.

Eine weitere große Stärke dieses zehnten Bandes besteht darin, dass gezeigt wird, wie die Helden sich nach ihrem Sieg verhalten. Nun wollen sie vollbringen, was immer aufgeschoben worden war, weil sie nie die Zeit dafür hatten. Nun wollen sie private Fehden untereinander ausfechten und endlich ihre amourösen Sehnsüchte vollenden. Und da läuft es längst nicht so glatt wie einstmals gedacht und geplant. Generell ist dieser erweiterte Blick sehr lobenswert. Schließlich brechen die meisten Abenteuer- und Actiongeschichten nach dem Sieg über das Böse ab und stellen den Zuschauer oder den Leser vor die Frage wie es wohl mit den Charakteren weiter gehen mag.

Liebevoll werden dabei, wie in der ganzen Serie, klassische Abenteuerklischees benutzt und in das Groteske überhöht. So etwa die noble Opferbereitschaft, was hier gänzlich absurd ist und den Leser trotzdem berührt. An sich schon ein kleiner Geniestreich. Oder verwirrende und hanebüchene Verwandtschaftsverhältnisse wie eine verlorene Prinzessin, ein verschollenes Kind und tragische Vergangenheiten, die weiterhin im Dunkeln bleiben. Nichts davon wirkt wie ein Fremdkörper, weil es eben zu dem Genre gehört und dennoch ist es frisch wie neu erfunden, eben weil es liebevoll und parodistisch behandelt wird. Ein wesentlicher Punkt sind dabei natürlich die schön kolorierten und detaillierten Zeichnungen, bei denen immer wieder parallele Handlungen stattfinden und im Detail stimmig sind. Etwa wenn in großer Kälte ein Stein einen Schal trägt oder wie ein Schotte Wein in seinen Dudelsack gießt.

Und auch auf der eigentlichen Handlungsebene strotzt es nur so vor Einfällen. Etwa die schöne Hommage an Shakespeare mit einer Balkonszene, die allerdings nicht zu dem gewünschten Erfolg führt. Oder wenn ein Pirat bei sich ungeahnte Qualitäten entdeckt.

Für Fans ist der Band eh eine absolute Pflicht und für alle anderen die passende Gelegenheit sich noch alle 9 Teile zuzulegen, damit man diesen Abschluss besonders würdigen kann.

Fazit:
Ein würdiger Abschluss der Serie, bei dem wirklich kein einziger Handlungsstrang, keine Entwicklung und keine Figur vergessen werden. Bewegend, spannend, grotesk und zum Schreien komisch. In gewohnter Manier wird hier eine Hommage und Parodie auf das Abenteuergenre präsentiert, wobei es zu den großen Stärken gehört, dass hier mal beobachtet wird, was mit Helden nach all den Kämpfen geschieht. Zugreifen. Und für Fans der Serie ist dieser letzte Teil eh eine absolute Pflicht.



Mit Mantel und Degen 10 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Mit Mantel und Degen 10

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 12,00

ISBN 10:
3551729808

ISBN 13:
978-3-551-72980-4

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • kein Strang, keine Figur, keine Entwicklung vergessen
  • Spannung, Witz und Emotionen
  • wundervolle detaillierte Zeichnungen mit eigenen Handlungsfäden
  • satte Kolorierung
  • Betrachtung von Helden nach dem Abenteuer
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
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Rezension vom: 07.03.2013
Kategorie: Mit Mantel und Degen
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