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Comic-Besprechung - Northlanders 7

Geschichten:

Northlanders 7: Die Island-Trilogie (Northlanders 42-50)
Autor: Brian Wood
Zeichner
: Paul Azaceta, Declan Shalvey, Danijel Zezelj
Colorist
: Dave McCaig



Story:
Im Jahre 871 zieht Val Hauker mitsamt Sohn und Ehefrau nach Island, um den politischen Wirren in Norwegen zu entkommen. Das Land ist karg und feindselig und nur mühselig kann man dem Boden etwas abgewinnen. Als weitere Familien auf die Insel kommen, muss man sich miteinander arrangieren. Nicht zuletzt deswegen, weil ein Konflikt mit einem anderen Stamm entbrennt, der über Jahrhunderte immer wieder auflodern wird. Alle folgenden Generationen der Familie Hauker müssen sich immer wieder dem Land und den gesellschaftlichen Strömungen anpassen.

Meinung:

Wehmütig schlägt man den siebten Band der Northlanders Saga von Brian Wood auf. Schließlich ist dieses der letzte der Vertigo Serie und man beginnt schon vor dem Lesen zu trauern, dass eine der besten Geschichtsserien im Comicbereich zu Ende geht. Glücklicherweise kann man diese ja immer wieder lesen. Und die  Erwartungshaltung gegenüber des neuesten Bandes ist recht hoch. Kann er diese erfüllen? Ja und Nein.

Nein, da er viele Elemente wieder aufgreift, die bislang schon in den anderen Bänden vorkamen. Nur werden sie diesmal verdichtet in einer großen Familiensaga erzählt. Ja, weil anhand einer einzigen Familie nicht nur die Entwicklung eines speziellen Landes erzählt wird, sondern gleichzeitig ein Einblick in den generellen
Entwicklungsprozess eines Staates erzählt wird. Die erste Familiengeneration besteht dann auch folgerichtig aus den Pionieren, welche dem kargen und noch unkultivierten, im Sinne von unbebautem, Land Bodenschätze abpressen und sich langsam in die Natur integrieren, um ein Gemeinwesen zu schaffen. Dieses beschränkt sich zuallererst auf die Kernfanmilie, welche durch lose Bündnisse zu Nachbarschaften und schließlich zu einem Clan führen. Somit wird sehr gut aufgezeigt, das eine gesellschaftliche Entwicklung aufgrund von Zweckbündnissen von einer Familie über einen Stamm zu einem Clan die Gemeinschaft wächst und auch demnach ein soziales Empfinden einhergeht, was über die Familienmitglieder hinausreicht. Lose Bündnisse, welche vor allem wirtschaftlich und militärisch geprägt sind, führen zu einem größeren Bund und stiften zusätzliche Gemeinschaft. Dies ist der Beginn der Politik. Letztendlich ist ein wesentlicher Faktor für einen übergeordneten Wertekanon die gemeinsame Religion, welche nicht zuletzt das Zusammenleben anhand moralischer Normen regelt. Natürlich geht das nicht alles ohne Konflikte ab und so ist der Band auch recht spannend und voller Action.

Allein schon die geschilderte Entwicklung ist sehr faszinierend und enorm spannend, da Entwicklungen immer  einen Spagat zwischen Tradition und Moderne fordern. Manche kommen damit gut klar, manche weniger. Wenn man die Entwicklungen nicht erkennt, besteht die Gefahr reaktionär zu werden und sich mit seinen Taten zu isolieren, was fast zwangsläufig zu dem Untergang führen muss. Wer sich nicht entwickelt, bleibt auf der Strecke. Der Spagat beinhaltet die Pflege von Traditionen und die Weisheit das Gute des Alten zu retten und in die Moderne einzupflegen. So gilt hier etwa das Thing als Geburtsstätte der Demokratie (wobei die Entwicklung des antiken Griechenlandes nicht beachtet wird).

Aber keine Sorge: der Band ist nicht kopflastig oder gar politisch. Stattdessen gibt es viel Action und Drama und es ist sehr intelligent aufgebaut, wenn die Generationenkonflikte innerhalb einer Familie gleichzeitig die einer ganzen Epoche und deren Werte und Haltungen widerspiegeln. Insofern ist die Island-Trilogie wirklich ein würdiger Abschlußband der Serie. Auch wenn die einzelnen Aspekte wie etwa die Christianisierung, sozialer Druck und Neubesiedelungen schon vorher vorkamen und der Band insofern keine wirklich neuen Themen findet.



Fazit:
Auf spannende, actionreiche und intelligente Art und Weise wird in dem letzten Band anhand einer Familiensaga die Formung eines Staates erzählt. Die Generationenkonflikte zwischen den Familienmitgliedern sind gleichzeitig Spiegelungen der Konflikte innerhalb der Gesellschaft aufgrund von allgemeinen Entwicklungen. Eine der besten Geschichtsserien im Comicbereich findet damit einen würdigen Abschluß, wenngleich die vorkommenden Themen schon vorher in den Bänden zu finden waren.

Northlanders 7 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Northlanders 7

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,95

ISBN 10:
3862012883

ISBN 13:
978-3862012886

196 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • hervorragend strukturiert
  • anhand einer Familiensaga wird Staatengründung erzählt
  • Action, Spannung und Drama
Negativ aufgefallen
  • einzelne Themen kamen in den anderen Bänden schon vor
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 12.12.2012
Kategorie: Northlanders
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